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Ein Mistkerl zum Verlieben

Ein Mistkerl zum Verlieben

Titel: Ein Mistkerl zum Verlieben
Autoren: Daniela Felbermayr
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sie sich gefesselt und geknebelt auf einem Stuhl sitzen – vermutlich war dies noch die angenehmste Variante. Ihre Augen weiteten sich, als die Gestalt, die sich im Flur versteckt hatte, ins Licht trat.

54
     
     
    „Fröhliche Weihnachten!“
    Vicky wurde kurz schwarz vor Augen, als sie sah, wer sich da in ihr Appartement geschlichen hatte.
    „ Was zu Hölle tust du denn hier“, schoss es aus ihr heraus, als Mark aus dem Flur kam. Er trug einen schwarzen Anzug und ein weißes Hemd, dessen obersten Knopf er geöffnet hatte und wirkte, als würde er gerade von einem offiziellen Anlass kommen. Sein Gesichtsausdruck war ernst und neugierig, seine Augen funkelten vor Glück und Vicky konnte seine Gemütslage überhaupt nicht einschätzen.
    „ Willst du zu allem Überfluss mit deiner neuen Freundin in meinem Appartement Weihnachten feiern“, sagte sie und dieser Gedanke kam ihr noch nicht einmal sehr abwegig vor.
    „ Ich denke, es gibt da etwas, was ich klären muss“, sagte er und kam auf Vicky zu.
    „ Was hast du mit meinen Katzen gemacht“, fragte sie und wich einen Schritt zurück. Mark musste schmunzeln. Das erste, was Vicky bei ihrem Wiedersehen zu ihm sagte, bezog sich auf ihre Katzen.
    „ Ich habe sie ins Schlafzimmer gebracht, weil ich nicht wollte, dass sie zu nah an die Kerzen kommen und sich verbrennen“, sagte er. „Ich habe ihre Futternäpfe und die Wasserschale hineingestellt und ihnen drei dieser kleinen Tüten mit Futter gegeben die du im Wandschrank hast. Ich glaube, es hat ihnen geschmeckt obwohl ich das absolut nicht nachvollziehen kann. Mir ist der Appetit vergangen, das Zeug sieht ja ekelhaft aus. Jetzt liegen sie auf deinem Bett und schlafen! Ich habe gerade nach ihnen gesehen!“
    „ Was…was machst du hier“, fragte Vicky noch einmal. Sie hatte ihre Fassung ein klein wenig zurück gewonnen und sich auf die Couch gesetzt. Mark nahm neben ihr Platz. Es war ein überwältigendes Gefühl, Vicky so nah zu sein. Erst jetzt merkte er, wie sehr sie ihm tatsächlich gefehlt hatte.
    „ Ich bin hier, weil ich mich bei dir entschuldigen möchte, Vicky. Ich habe die letzten Monate in Florida mit nichts anderem zugebracht, als mir den Kopf über dich zu zerbrechen. Selbst mein Job hat darunter gelitten, der Leiter des Krankenhauses, für das ich arbeite, hat mich vor einigen Wochen darauf angesprochen und mich quasi dazu gebracht, hierher zu kommen!“
    „ Ja klar – und wann taucht die nächste Freundin auf? Lass mich raten, sie ist in meinem Büro und checkt ihre Emails!“
    „ Es gibt keine Freundin. Seit dem Bankett bin ich solo. Ich hätte Janice nicht mitbringen dürfen. Und glaub mir, wir waren kein Paar. Sie war nur…eine Ablenkung!“
    „ Eine Ablenkung also, was“, sagte Vicky gereizt.
    „ Vicky, du weißt, was ich für ein Typ bin. Ich hab so meine Probleme damit, über meine Gefühle zu sprechen und Fehler zuzugeben, hab ich nie gelernt. Ich hab immer schon den einfacheren Weg gewählt, mein ganzes Leben lang, und darum bin ich im Sommer auch einfach nach Miami abgehauen, anstatt die Sache mit dir zu klären. Ich habe versucht, mich mit all diesen kleinen Flittchen zu trösten, was mir ohnehin nicht gelungen ist. Mir ist klar geworden, dass du die Richtige für mich bist. Und die Einzige, mit der ich mein Leben verbringen möchte. Ich habe versucht, über dich hinweg zu kommen, aber ich habe es nicht geschafft. Und das ist auch gut so. In der Zeit, die wir in L.A. verbracht haben, habe ich begonnen, zu leben. Ich habe herausgefunden, was ich von meinem Leben erwarte und wo ich sein will. Nämlich an deiner Seite. Und aus diesem Grund bitte ich dich inständig, mir zu verzeihen, all diesen Scheiß zu erleben, den du meinetwegen durchmachen musstest!“
    „ Woher hast du gewusst, dass ich heute in New York sein werde?“
    „ Ich habe Dr. Stevens um Hilfe gebeten. Es gibt keine Gegenklage, der Kagan-Fall ist nach wie vor klar!“
    Verärgert richtete Vicky sich auf.
    „ Du hast mich also den ganzen Weg von Aspen hierher einfliegen lassen, nur weil…“
    „ Weil ich dir sagen wollte, dass ich die liebe, Vicky Williams!“ Mark blickte ihr tief in die Augen. „Ich weiß, dass ich so was von Scheiße gebaut habe. Dass ich dich niemals mit dieser Kleinen aus dem Solarium hätte betrügen dürfen und dass ich dich niemals hätte anlügen dürfen. Und dann noch die Sache beim Bankett. Vicky, glaub mir, das alles war so unüberlegt. Ich…seit wir getrennt waren, habe ich nur an
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