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Ein Mistkerl zum Verlieben

Ein Mistkerl zum Verlieben

Titel: Ein Mistkerl zum Verlieben
Autoren: Daniela Felbermayr
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senden, frage ich ihn sofort ab und seh ihn mir an!“
    „ Ich fürchte, dass das in diesem Fall nicht ausreicht, Vicky“, sagte Don Stevens etwas verhalten. Seine Stimme klang unsicher. „Mr. Kagan wünscht ein persönliches Gespräch. Sie müssen nach New York kommen!“
    „ Aber Dr. Stevens, es ist Weihnachten. Ich hatte eigentlich vor, den Tag mit meiner Familie zu verbringen! Kann mir denn niemand den Akt per Email zusenden? Ich kann Mr. Kagan auch von hier aus anrufen und die weitere Vorgehensweise mit ihm besprechen!“
    „ Wir bekommen den Akt leider nicht digital zur Verfügung gestellt“, erklärte Don Stevens sachlich weiter, „heute Nachmittag bringt ein Kurier ihn vorbei. Außerdem umfasst er mehrere hundert Seiten. Also ist es gar nicht möglich, in einzuscannen und per Mail zu versenden.“
    Vicky seufzte und fuhr sich mit der linken Hand durchs Haar.
“Ich weiß, wie unangenehm das für sie ist, Vicky. Und es tut mir auch vor Herzen leid, aber mir fällt keine andere Möglichkeit ein, um der Sache Herr zu werden.“
    „ Und wie soll ich von Aspen nach New York kommen? Am vierundzwanzigsten Dezember? Jeder einzelne Flug wird dicht sein!“
    „ Es liegt bereits ein Ticket für sie am Flughafen bereit. Vicky, kann Kleinman & Stevens auf sie zählen?“ Dr. Stevens wirkte nervös.
    Vicky überlegte einige Sekunden. Gerade vor vierundzwanzig Stunden hatte sie sich doch vorgenommen, nicht ständig die Kanzlei an die erste Stelle zu stellen. Doch hatte sie gerade in diesem Fall eine andere Wahl?
    „ Natürlich kann die Kanzlei auf mich zählen“, sagte sie dann.
    „ Oh Vicky, ich danke ihnen von ganzem Herzen. Ihr Flug geht um halb fünf. Sie wissen gar nicht, wie sehr ich Ihnen zu Dank verpflichtet bin!“
    „ Nichts zu danken“, sagte Vicky, verabschiedete sich von Don Stevens und steckte das Telefon wieder zurück in seine Station auf dem kleinen, nussholzfarbenen Tischchen, das neben dem Treppaufgang stand.
     
    „Aber Vicky, das darf doch gar nicht wahr sein“, Ellen war außer sich, als Vicky mit ihrem kleinen Koffer die Treppe herunter kam und in ihren Mantel schlüpfte. Sie hatte ihrer Familie erklärt, dass sie den Heiligen Abend ohne sie verbringen mussten, weil es einen Notfall in der Kanzlei gab.
    „ Es ist Heiligabend, du kannst heute nicht arbeiten!“
    „ Ich muss leider, Grandma, aber ich verspreche, morgen Abend wieder zurück zu fliegen!“
    „ Morgen Abend ist Weihnachten aber schon vorbei“, sagte Ellen und wirkte geknickt. „Ich verstehe nicht, warum du heute nach New York fliegen musst. Wir haben Weihnachten. Es arbeitet doch sowieso niemand. Die Gerichte haben Ferien. Was willst du denn machen?“
    „ Erst einmal werde ich diese Gegenklage sichten und mit unserem Mandanten sprechen. Dann springe ich zurück ins Flugzeug und komme sofort wieder hierher!“
    „ Gibt es gar keine Möglichkeit, hier zu bleiben“, fragte Maggie. Sie wirkte genauso geknickt wie ihre Mutter und Alvin hatte seinen rechten Arm um ihre Schultern gelegt.
    „ Nein Mum, leider. Ich weiß, ich würde ja auch lieber hier mit euch Weihnachten feiern, aber gerade in diesem Fall ist es so überaus wichtig, dass ich mich der Sache persönlich annehme. Es spielen dummerweise jede Menge blöder Zufälle zusammen. Diese Klinik klagt natürlich gerade zu den Feiertagen, weil die Chance größer ist, dass eine Frist übersehen wird. Der Akt ist mehrere hundert Seiten stark und kann nicht digital übermittelt werden. Es ärgert mich selbst mindestens genauso wie euch, dass ich weg muss – aber morgen Abend bin ich pünktlich zum Essen wieder da!“
    „ Wir verlegen den Weihnachtsmorgen dann einfach auf den Abend“, lächelte Hunter Newman, der seinen Arm um Ellen gelegt hatte, um sie zu trösten. „Wir heben die Pakete auf, frühstücken morgen Vormittag ganz normal und die Bescherung findet dann statt, wenn du wieder da bist!“
    „ Das ist eine wunderbare Idee“, lächelte Vicky und freute sich, dass Hunter ihr zur Hilfe gekommen war. Dann verabschiedete sie sich von ihrer Familie und stieg in das Taxi, das draußen auf sie wartete und sie zum Flughafen brachte.

52
     
    „ Fröhliche Weihnachten!“
    Vicky saß im Flugzeug am Fensterplatz in Reihe siebzehn und blätterte das Bordmagazin durch. Sie war wirklich verärgert darüber, dass sie wegen eines lächerlichen Schriftsatzes an Weihnachten zurück nach New York fliegen sollte. Sie sah auf und blickte in braune Männeraugen.
    „ Mein
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