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Ein Mann wie du hat mir gefehlt

Ein Mann wie du hat mir gefehlt

Titel: Ein Mann wie du hat mir gefehlt
Autoren: Emma Merritt
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mich auch, Cheryl, meine Tochter, musste auch bei allem mitmischen. Nach dem Tod ihrer Mut ter habe ich versucht, Mutter und Vater gleichzeitig zu sein.”
    “Das verstehe ich”, sagte Rachel. “Jared ist nicht tot, aber seit der Scheidung …” Sie zögerte fast unmerklich, bevor sie fort fuhr: “Er … er hat nicht viel Zeit für die Kinder, und so muss ich ihn auch ersetzen.”
    Die persönlichen Geständnisse hatten eine schwermütige Stimmung erzeugt, und Rachel fand es angebrachter, das Thema zu wechseln. “Wie lieblich diese hügelige Landschaft ist. Ich bin immer wieder aufs Neue von ihrer Schönheit überrascht.”
    “Mir geht es genauso”, gestand Lucas. “Deshalb bin ich hierher gezogen. Es ist einer der Gründe für mein Interesse an der Halston Ranch. Um dreitausend Hektar am Fluss Frio. Craig meint, es könnte genau das sein, wonach ich suche.”
    “Ja”, sagte Rache l mit einem Anflug von Bedauern, “da könnte er recht haben.” Und all die alten historischen Gebäude.
    Wieder einmal wurde eine schöne Landschaft zu einem Erholungszentrum für Tausende von Städtern umgewandelt.
    Ferienwohnungen, Hotels, Läden. Dieser Art kommerzieller Investitionen durch den Verkauf von Land Vorschub zu leisten war die Seite an ihrem Job, die Rachel gar nicht gefiel.
    “Ich kann Ihnen noch ein paar andere Grundstücke zeigen”, sagte Rachel. “Tommy Deltron verkauft in Castrovule ungefähr fünfzehnhundert Hektar, und Emilio Esparza bietet in Poteet zweitausend Hektar an. Durch beide Besitzungen fließt ein Fluss. In meiner Aktentasche habe ich Fotografien. Wenn Sie; sie sehen möchten.”

    “Nein, danke”, entgegnete Lucas. “Ich muss in Augenschein nehmen, was ich kaufen will. Es soll perfekt sein für meine Lucky Brand Lodge.”
    “The Lucky Brand”, sagte Rachel leise. “Ranch, Supermärkte, Waisenheim. Und nun noch ein Ferienhotel. Viele würden Sie einen Glückspilz nennen, Mr. Brand. Ihr Name und Ihr Ruf sind im ganzen Staat bekannt.”
    “Ich heiße Lucas”, erinnerte er sie und fügte ohne Eitelkeit hinzu: “Ja, so ist das wohl.”
    “Ist Lucky Ihr Spitzname?”
    “War es in meiner Jugend.”
    “Und sind Sie glücklich?” Sie sah zu ihm hin.
    Lucas lächelte breit. “Ich wusste immer, was ich wollte, und ich habe immer darum gekämpft. Mein Plan war, ein Finanzimperium zu gründen, und ich habe eines. Nun ist es soweit für die Lucky Brand Lodge.”
    Aus einem Artikel der “Texas Monthyl” kannte Rachel seinen Werdegang: Er war in Armut aufgewachsen, und der feste Wille, an die Spitze aufzusteigen, hatte ihn offenbar nie verlassen. Mit vierzig war er Multimillionär.
    “Wie sieht die Tagesordnung aus?” fragte Lucas.
    “Ursprünglich wollte ich mit Poteet beginnen, dann nach Castroville und hierher zurück zur Halston Ranch.”
    “Wenn ich mich nicht so verspätet hätte, wäre das gut”, erwiderte Lucas. “So aber denke ich, ich besichtige heute nur das Nächstgelegene. Kennen Sie die Halston Ranch schon?”
    “Mmmmm”, murmelte Rachel.
    “Sind die Gebäude noch in Ordnung?”
    “Sie sind reparaturbedürftig. Mrs. Halston meint, ein oder zwei müssen abgerissen werden.”
    “Wenn die Reparatur nicht lohnt, werden die Gebäude abgerissen”, entgegnete Lucas.
    Rachel missfiel die Vorstellung, all die alten Bauten zu zerstören. “Was pla nen Sie denn eigentlich?” fragte sie.

    “Persönliche Nutzung oder kommerzielle? Wenn ich weiß, wozu Sie den Besitz haben wollen, kann ich Sie besser beraten.
    Vielleicht haben wir noch andere Grundstücke, die Ihren Vorstellungen besser entsprechen. Auch solche ohne Gebäude, die erst abgerissen werden müssen.”
    “Gebäude stören mich nicht. Ich will nur sichergehen, dass ich die Besitzung bekomme, die ich mir vorstelle.” Er machte eine Geste mit der Hand. “Fahren Sie hier links. Wir nehmen die Abkürzung zum Haus.”
    Als Rachel den Weg hinauffuhr, den er gezeigt hatte, sagte er: “Ein Teil des Grundstücks soll Wildgehege werden, der andere soll für die Kinder eingerichtet werden, wenn sie Ferien haben.”
    “Für die Kinder?” fragte sie.
    “Waisenheim”, sagte er.
    Sein Geständ nis berührte Rachel, doch insgeheim fragte sie sich, ob er ihr etwas vormache. Ihre Erfahrungen mit den Marches, einer alten reichen Familie von Dallas, und die Scheidung von Jared hatten Narben bei ihr hinterlassen. Vor der Scheidung war sie vertrauensselig gewesen, jetzt skeptisch und zynisch. “Es ist wunderbar, was Sie alles
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