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Ein Mann wie du hat mir gefehlt

Ein Mann wie du hat mir gefehlt

Titel: Ein Mann wie du hat mir gefehlt
Autoren: Emma Merritt
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beerdigen? Gleich jetzt?”
    “Jetzt geht’s nicht, Miss Amanda. Bringen wir erst einmal das Kalb zum großen Stall. Dieser Kleine braucht ganz schnell eine Mama.” Er hob das Tier hoch. “Lauf und breite die Decke im Lieferwagen aus. Heute Abend können wir mit Mrs. Molly über die Beerdigung reden.”
    Mandy stülpte sich ihren Strohhut auf und rannte neben Dugan her, der mit großen Schritten zum Lieferwagen ging.
    “Weißt du was, Dugan”, sagte sie, “ich weiß schon, wie ich es nenne.”
    “Und wie soll’s heißen?”
    “Worthmore.” Mandy lachte. “Du hast gesagt, Worthy ist keinen Schuss Pulver wert. Dieses Kälbchen ist aber mehr als einen Schuss Pulver wert.”
    Dugan lachte. “Na gut, Miss Amanda, bringen wir Mr.
    Worthmore zum großen Stall.”
    Als Dugan Mandy und das Kalb im Wagen untergebracht hatte, kehrte er zum Stall zurück. “Wollen Sie mit mir zurückfahren?” fragte er Lucas.
    Lucas sah auf seine Armbanduhr. “Ist es zu spät für die Besichtigung?” fragte er Rachel.
    “Nicht für mich”, meinte sie. “Elaine ist es gleich, wann wir kommen. Wir sollen sie nur kurz vorher anrufen.”
    “Na gut”, meinte Lucas. “Dann fahren Sie mich zum Haus zurück. Ich mache ein paar Anrufe, um zu sehen, ob ich meine Verabredung verschieben kann. Wenn nicht”, er wandte sich an Dugan, “dann treffen wir uns auf dem Messegelände, und ich helfe Ihnen bei den Ausstellungsstücken. Wenn ich umdisponieren kann, dann will ich erst einmal baden und mich umziehen, und danach machen Rachel und ich uns in die ferne Einsamkeit auf.”
    “Sie können baden und sich umziehen”, rief Rachel aus. “Und was ist mit mir? Ich bin doch völlig verschmutzt.”
    Mit breitem Grinsen nahm Lucas die Gelegenheit wahr, Rachel gründlich zu inspizieren. Ihre Kleidung war vollgesaugt mit Schweiß, Blut und Fruchtwasser. Dann blickte er ihr in die ausdrucksvollen grünen Augen - Augen, die goldgesprenkelt waren - Augen, die voller Herzlichkeit und Lachen waren, Augen, die ihm gefielen. “So wie Sie aussehen, gefallen Sie mir, Mrs. March. Aber wenn Sie ein Bad wollen, dann sollen sie ein Bad bekommen.”
    Rachel war von Lucas fasziniert. Seine Züge wurden weich, wenn er lächelte, und die Augen funkelten, wenn er scherzte.
    Der Wunsch überkam sie, die Hand nach ihm auszustrecken und die Bartstoppeln auf seiner Wange zu streicheln: Der unwillkürliche Gedanke erschreckte sie, und sie sagte: “Danke, Mr. Brand. Sie sind wirklich ein Kavalier.”
    “Also”, meinte Dugan, “wenn Mrs. March Sie bringt, dann werd’ ich mich jetzt mal auf den Weg machen. Bis später.”
    “Okay, Dugan”, sagte Lucas, ohne den Blick von Rachels Gesicht zu lassen.
    Wie hypnotisiert beobachtete Rachel seine große Hand, die sich auf ihr Gesicht zubewegte, ihre Wange streifte und in ihr Haar griff. Sie hielt den Atem an und wollte seiner Berührung ausweichen. Er lächelte, als er die Hand zurückzog. Zwischen den Fingern hielt er einen Halm vom Heu. “Wäre nicht gut, wenn Sie das im Haar haben, Mrs. March. Unsere Mrs. Molly ist eine altmodische und höchst misstrauische Lady. Möchte sein, dass Sie uns verdächtigt, im Heu gebalgt zu haben.”
    Sein Humor war ansteckend, und Rachel stimmte in sein Lachen ein. Beiläufig legte Lucas seine Hand auf ihren Rücken.
    “Jetzt wird es aber höchste Zeit für uns.”

    Seine Nähe machte Rachel nervös. Sie spürte die Wärme seiner Haut durch ihre Seidenbluse. Doch da seine Geste freundlich und ohne jede sexuelle Anspielung gemeint war, mochte sie sich ihr nicht entziehen.
    “Wie, zum Teufel, bewegen Sie das Ding denn?” fragte Lucas, als er in Rachels Wagen eingestiege n war.
    Sie neigte sich vor und blickte in die Kabine. Dann begann sie zu lachen. Seine Knie waren gegen das Armaturenbrett gepresst, das Kinn lag auf den Knien, und er suchte nach dem Hebel, um den Sitz zurechtzurücken.
    “Das ist gar nicht komisch”, sagte er und blickte sie finster an.
    “Ist es doch”, erwiderte sie. “Der Hebel ist…” Der Sitz sauste rückwärts.
    “Ist’s so besser?” fragte Rachel.
    “Viel besser, aber das hab’ ich nicht Ihnen zu verdanken.”
    Sein Grinsen nahm den Worten die Härte.
    “Tut mir leid”, sagte Rachel. “Normalerweise fahre ich in meinem Wagen, aber der ist heute in der Werkstatt. Ich musste mir das Auto meiner Tochter borgen.”
    “Und ich dachte schon, Sie wollten es mir heimzahlen, weil ich Sie für sechs Uhr hier heraus bestellt habe.”
    “Nein”,
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