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Ein Mann fuer Mom

Titel: Ein Mann fuer Mom
Autoren: Jude Deveraux
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und jahrelang die Schulbänke mit halbgebildeten Typen drücken zu müssen, die auf ihre anhaltende Ignoranz auch noch stolz waren. Dieses Universitätsprogramm würde Eli die Chance bieten, die High School zu überspringen und etwas Wertvolles zu tun.
    »Also haben wir bis zum Jahresende Zeit zum Arbeiten«, sagte sie. »Ich werde Dad dazu bringen, uns... «
    »Ich kann nicht nach Princeton gehen«, unterbrach Eli sie.
    Chelsea brauchte einen Moment, um den Sinn seiner Worte zu begreifen. »Du kannst nicht nach Princeton gehen? « wiederholte sie flüsternd. »Warum nicht? « Chelsea hatte stets getan oder bekommen, was sie wollte. Es kam ihr gar nicht in den Sinn, daß es auch anders sein konnte.
    Eli blickte sie fast gequält an. »Wer sollte sich denn dann um Mom kümmern? « fragte er leise.
    Chelsea öffnete den Mund, um zu sagen, daß er zunächst einmal an sich denken sollte, schloß ihn dann aber wieder. Irgend jemand mußte sich tatsächlich um Randy, Elis Mutter, kümmern. Sie war die warmherzigste Person der Welt. Sobald irgend jemand irgendein Problem hatte, nahm sich Randy stets Zeit für ihn und suchte nach Lösungen. Chelsea wehrte sich zwar gegen die Vorstellung, sie könnte so etwas Sentimentales wie eine Mutter brauchen, doch im Laufe der Jahre hatte es immer wieder Momente gegeben, in denen sie sich in Randys immer offene Arme flüchtete.
    Aber gerade wegen ihrer Weichherzigkeit mußte man für sie sorgen. Randys Mutter war wie ein argloses Lamm in einer Welt hungriger Wölfe. Und wenn Eli nicht unablässig über sie wachen würde, dann... Chelsea wagte sich gar nicht auszumalen, was Randy dann alles zustoßen konnte. Da brauchte man sich doch nur den Mann anzusehen, den sie geheiratet hatte und der Elis Vater war: ein Spieler, ein Bauernfänger, ein unverbesserlicher Lügner.
    »Wann willst du ihnen deine Entscheidung mitteilen? « fragte Chelsea leise.
    »Zu meinem Geburtstag«, erwiderte Eli. Es war eine seiner kleinen Eitelkeiten, daß er von Weihnachten stets als seinem Geburtstag sprach. Mom sagte immer, Eli sei ihr Weihnachtsgeschenk von Gott, daher würde sie ihn nie betrügen, nur weil sie das Glück hatte, ihn am ersten Feiertag bekommen zu haben. Und so gab es für ihn stets einen Stapel von Geschenken unter dem Weihnachtsbaum und einen weiteren auf einem Tisch mit einer riesigen bunten Geburtstagstorte, die durch nichts darauf hinwies, daß Weihnachten war.
    Schweigend liefen sie durch die Straßen im Zentrum von Denver. Chelsea wußte, daß Eli nachdenken mußte, und das gelang ihm am besten, wenn er lief oder mit dem Rad fuhr. Sie wußte auch, daß er seine Mutter nie im Stich lassen würde. Wenn er sich zwischen Princeton und seiner Mutter entscheiden müßte, würde seine Wahl auf den Menschen fallen, den er am meisten liebte. Denn trotz seines kühlen und spröden Äußeren war Eli, wenn es um die beiden Menschen ging, die ihm am nächsten standen - sie und seine Mutter so weich wie ein Marshmallow.
    »Vielleicht übertreibst du auch ein bißchen«, meinte Chelsea betont munter. »Vielleicht kommt deine Mutter ganz gut ohne dich aus. « Um ein Haar hätte sie »ohne uns« gesagt. »Wer hat denn vor deiner Geburt für sie gesorgt? «
    Eli warf ihr einen Seitenblick zu. »Niemand, und sieh dir doch an, was ihr zugestoßen ist. «
    »Dein Vater. « Chelsea seufzte tief auf und überdachte die Situation. »Aber sie sind jetzt seit zwei Jahren geschieden. Vielleicht will deine Mutter wieder heiraten, dann kann sich doch ihr neuer Mann um sie kümmern. «
    »Wen soll sie denn heiraten? Der letzte Mann, mit dem sie ausging, hatte seine Brieftasche vergessen, so daß Mom für das Abendessen und eine Tankfüllung seines Wagens zahlen mußte. Und eine Woche später stellte ich fest, daß er bereits verheiratet ist. «
    Ungünstigerweise erstreckte sich Randys Großzügigkeit nicht nur auf Kinder, sondern auf jedes Lebewesen. Wenn es nach seiner Mutter ginge, sagte Eli, brauchte es kein städtisches Tierheim zu geben, weil alle in Denver unerwünschten Tiere bei ihnen Aufnahme fänden. Einen Augenblick lang sah Chelsea Randy vor sich: umgeben von verletzten, halbverhungerten Tieren und ungebildeten Männern, die Geld von ihr wollten. Für Chelsea waren »ungebildete Männer« ungefähr das Ärgste, was sie sich vorstellen konnte.
    »Wenn du ihr von dem Angebot erzählst, wird ihr vielleicht eine Lösung einfallen«, meinte Chelsea hoffnungsvoll.
    »Meine Mutter würde ihr Leben für mich
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