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Ein Mann fuer Mom

Titel: Ein Mann fuer Mom
Autoren: Jude Deveraux
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liebten einander, aber sie wußten schließlich auch, warum. Aber wie konnte man nur einen Mann wie Leslie Harcourt lieben? Er hatte so gar nichts Liebenswertes an sich.
    »Ich würde meiner Mutter gern zu dem verhelfen, was sie sich wünscht«, meinte Eli.
    »Mel Gibson? « erkundigte sich Chelsea. Randy hatte einmal erklärt, sie hätte ein wirkliches Faible für Mel Gibson. Weil er so viel Familiensinn hätte, fügte sie hinzu, aus keinem anderen Grund.
    »Nein«, entgegnete Eli. »Irgendwie würde ich aus meinem Vater gern einen richtigen Vater machen, einen, den sie tatsächlich mag. «
    Einen Augenblick lang sahen sie sich ratlos an. Seit kurzem bemühte sich Eli darum, einem Computer das Denken beizubringen, und ihnen beiden war klar, daß das sehr viel einfacher sein würde, als aus Leslie Harcourt einen treusorgenden Familienvater zu machen.
    »Das ist eine Frage für die Liebesexpertin«, sagte Chelsea. Eli nickte. »Liebesexpertin« nannten sie Elis Mom, weil sie Liebesromane im Dutzend verschlang. Nach jeder beendeten Lektüre gab sie Eli eine kurze Zusammenfassung des Inhalts, die er dann in seinen Computer eingab und mit denen er ausgefeilte Diagramme erstellte. Inzwischen verfügte über umfassende Statistiken. Er wußte, daß achtzehn Prozent aller Liebesromane im Mittelalter spielten. Er konnte sagen, in wie vielen Feuersbrünste oder Schiffsuntergänge eine dramatische Rolle hatten, in wie vielen dem Helden von einer Frau so übel mitgespielt wurde, daß er daraufhin alle Frauen haßte. Es waren vor allem die Ähnlichkeiten, die Eli faszinierten, aber wie seine Mutter erklärte, war Liebe immer wieder wundervoll -ganz gleich, wie oft sie davon las.
    Also konsultierten Eli und Chelsea Randy. Sie sagten, der Mann von Chelseas älterer Schwester hätte eine Affäre mit einem Mädchen, das ihn unbedingt heiraten wolle.
    »Ah«, erwiderte Randy. »Zu diesem Thema habe ich gerade einen Roman gelesen. «
    Eli warf Chelsea einen Ich wußte doch daß sie sich aus kennt Blick zu.
    »Um den Mann zur Scheidung von seiner Frau zu zwingen, behauptete die Geliebte, von ihm schwanger zu sein. Aber der Schuß ging nach hinten los, und der Mann kehrte zu seiner Frau zurück, die sich inzwischen jedoch mit einem hochgewachsenen, dunkelhaarigen, himmlisch aussehenden Mann getröstet hatte, so daß der Ungetreue schließlich zwischen allen Stühlen saß. « Einen Moment lang blickte Randy verträumt in die Ferne. »Zumindest war es im Buch so, aber das Leben ist nun einmal kein Liebesroman. Bedauerlicherweise. Tut mir leid, Chelsea, aber ich fürchte, ich kann dir nicht helfen. Mit richtigen Männern im richtigen Leben kenne ich mich nicht besonders gut aus. «
    Damit gaben sich Chelsea und Eli nicht zufrieden. Sie stellten ein paar Nachforschungen an und schickten dann Elis Vater mit dem Briefkopf eines bekannten Arztes ein Schreiben. Darin teilten sie ihm mit, daß Miss Heather Allbright ein Kind von ihm erwarte und seine Praxis angewiesen sei, die Rechnungen künftig an ihn zu schicken. Die Sache mit den Rechnungen war Chelseas Idee gewesen, da ihrer festen Überzeugung nach alle Rechnungen an Väter gerichtet werden sollten.
    Aber die Dinge entwickelten sich nicht ganz so, wie Chelsea und Eli erwartet hatten. Als Leslie Harcourt seine Geliebte harsch zur Rede stellte, brach die zusammen und gestand unter Tränen ein, daß es keine Lüge, sondern die reine Wahrheit war. Dem Wenigen zufolge, was Chelsea und Eli in Erfahrung bringen konnten - denn Elis Mutter gab sich alle Mühe, ihren Sohn in Unkenntnis zu lassen -, drohte Heather damit, ihn zu verklagen, wenn er sich nicht von Randy scheiden ließ und sie heiratete.
    Verständnisvoll wie immer, erklärte Randy, sie müßten alle vor allem an das ungeborene Kind denken. Sie und Eli könnten auch allein zurecht kommen, und selbstverständlich würde sie sich keiner Scheidung widersetzen. Leslie betonte, es könnte das Verfahren beträchtlich verkürzen, wenn er nur die Hälfte der Gerichtskosten und bis zu Elis achtzehntem Geburtstag minimale Unterhaltszahlungen leisten müßte. Großzügig fügte er hinzu, Randy dürfe das Haus behalten, wenn er nur die darin enthaltenen Wertgegenstände bekomme und sie die Hypothekenabzahlungen übernehme.
    Zunächst reagierten Chelsea und Eli so schockiert auf die Folgen ihrer Aktivitäten, daß sie niemandem die Wahrheit erzählten. Doch dann, als Heather tatsächlich schwanger war, offenbarten sie sich. Eine Woche nach der
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