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Ein Magier in Nöten

Ein Magier in Nöten

Titel: Ein Magier in Nöten
Autoren: Craig Shaw Gardner
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geredet hast. Und, mein lieber Freund, du weißt auch ganz gut, daß du ruhig ein paar Pfund verlieren könntest. Darüber hinaus möchte ich dir nicht verschweigen, daß grrllp xxzzttff krll.«
    Hendrek hatte die Kapuze wieder über den Dämonenkopf geschoben.
    »Verdammnis«, bemerkte er abschließend.
    Heemat, der eigentlich etwas hatte erwidern wollen, schielte zu dem Zauberer hinüber – und schwieg.
    »Wir wissen Eure vernünftige Einstellung in dieser Sache zu schätzen«, wandte sich Ebenezum an den Eremiten. »Dem ernsten Anlaß entsprechend haben wir uns ferner die Freiheit genommen, ein Pferd und einen Wagen aus Euren bescheidenen Ställen auszuleihen. Oh, keine Angst!
    Ihr werdet sie lediglich ein paar Monate entbehren müssen. Vorausgesetzt natürlich, daß wir nicht mehr von Dämonen angegriffen werden. Ich möchte Euch noch einmal versichern, wie sehr wir alle Eure Opfer zu würdigen wissen, die uns ermöglichen, auf unserem gefährlichen Weg nach Vushta ein wenig der wohlverdienten Ruhe zu pflegen.«
    Er zeigte in Richtung Küche. »Wunt, hol doch bitte die zwei Proviantsäcke, die ich zusammengestellt habe.«
    Ich tat wie geheißen, wobei ich mich bemühte, Heemat zu ignorieren, was mir nicht leicht fiel, hatte er doch mittlerweile wieder die Farbschattierungen eines wahrhaft prächtigen Sonnenuntergangs angenommen.
    Und so waren wir wieder auf unserem Weg nach Vushta, der Stadt der tausend verbotenen Lüste, die einen Mann fürs Leben zeichnen konnte. Es war schon lange her, daß ich mich so wohl gefühlt hatte. Ein leichter Nieselregen fiel, während unser Wagen durch den Wald fuhr, ein erfrischend kühler Regen, der angenehmste, den ich je erlebt hatte. Ich summte vor mich hin, während ich das Pferd antrieb. Da meine Herkunft eine bäuerliche war, hatte ich so viel Erfahrung mit Tieren wie jeder andere.
    Ebenezum saß neben mir auf dem Wagen. Es war offenkundig, daß er immer noch erschöpft war. Alle paar Minuten nickte er ein, bis ihn das Holpern des Wagens wieder aufschreckte. Hendrek, der wie üblich vor sich hin brütete, saß direkt hinter uns. Snarks hockte noch weiter hinter im Wagen unter der Abdeckplane und tat, was immer auch Snarks tief in seine Roben versunken tun mochte.
    Aus den Büschen drang ein Schrei, der einem das Blut in den Adern stocken ließ. Ein Mann, nur mit einem Lendenschurz bekleidet, rannte mit gezücktem Messer auf unseren Wagen zu. Seine nackten Füße stießen gegen einen Stein, als er die Straße entlangrannte. Er stolperte. Und irgendwie schaffte er es, sich mit seinem eigenen Messer zu erdolchen.
    »Noch ein Mietmörder«, stellte ich beiläufig fest, während unser Wagen auf die Leiche zuratterte.
    »In der Tat«, erwiderte Ebenezum. »Das alles ist recht beruhigend, findest du nicht auch?«
    Und beruhigend war es in der Tat. Ebenezum fiel schließlich in tiefen Schlaf, und ich lenkte unseren Wagen weiter, dem Sündenbabel Vushta entgegen.
    Oh, was für eine schöne neue Welt!

Die abenteuerliche Reise geht weiter!
 
›Ein Magier
im Monsterland‹
     
    Der zweite Roman um Ebenezum und seinen tölpelhaften Zaubererlehrling erscheint im November 1989 bei Bastei-Lübbe (Band 20131).
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