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Ein Leben lang

Ein Leben lang

Titel: Ein Leben lang
Autoren: Lois Faye Dyer
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Teebeutel in den Abfall, tat Zucker in ihren Tee und zog sich mit ihrem Becher an den Tisch zurück.
    „Wenn Sie hier wohnen, müssen Sie sich aber auch an der Hausarbeit beteiligen“, grummelte Hank.
    „Aber selbstverständlich. Gibt es einen Plan, wer was zu tun hat?“
    „So was Ähnliches. Ich koche meistens und die anderen räumen hinterher auf.“ Rebecca entging nicht der nachdrückliche Blick, den Hank ihr zuwarf. Die Küche war ganz unverkennbar sein Reich.
    „Kann ich Ihnen heute Abend vielleicht beim Kochen helfen?“ bot sie an, obwohl sie erwartete, dass er ihr Angebot ablehnte. Überraschenderweise tat er es jedoch nicht.
    „Na, meinetwegen, bin sowieso zu spät dran heute“, brummte er ungnädig.
    „Was soll ich machen?“ Sie stand auf.
    „Sie können mir fünf große Kartoffeln für Ofenkartoffeln aus dem Keller raufholen. Die Kellertür ist draußen auf der Veranda.“
    „Alles klar.“ Rebecca betrat den Vorraum, in dem Waschmaschine und Trockner mehr als eine halbe Wand einnahmen. Daran anschließend gab es Haken, an denen diverse Jacken, Mäntel und Hüte hingen, auf dem Boden standen Stiefel und Gummistiefel. Sie durchquerte den Raum, ging auf die Veranda und von dort in den Keller. Wenig später war sie wieder in der Küche, und Hank warf ihr einen Blick zu, als sie die Kartoffeln in die Spüle kippte.
    „Kartoffeln sind aufgesetzt“, informierte sie Hank ein paar Minuten später. „Was kann ich sonst noch tun?“
    Als Jackson die Fliegengittertür öffnete und den Vorraum betrat, war es fast halb sieben. Er war verschwitzt, schmutzig und müde. Und er hatte immer noch nicht entschieden, was er mit Rebecca Wallingford tun sollte.
    Er sah sie in dem Moment, in dem er den Vorraum betrat. Sie stand mit dem Rücken zu ihm am Herd und rührte in einer Pfanne. Statt des schicken Kostüms trug sie jetzt einen weißen Wickelrock, der ihre schmale Taille betonte und sonnengebräunte schlanke Beine bis zum Knie freiließ. Das alte Radio auf dem Regal bei der Hintertür spielte Rock ‘n Roll, und ihr ebenholzschwarzer Pferdeschwanz wippte, während sie sich beim Rühren im Takt der Musik wiegte.

    Eine ursprüngliche und primitive Lust machte sich in Jackson breit. Dieses Ziehen in den Lenden war ein untrügliches Zeichen. Rebecca Wallingford war eine schöne Frau; und er hätte schon ein Eunuch sein müssen, um nicht auf sie zu reagieren. Daneben aber regten sich noch andere Gefühle, die allerdings zu kompliziert waren, um analysiert werden zu können.
    Wahrscheinlich hatte es etwas damit zu tun, dass er von der Arbeit nach Hause kam und in seiner Küche eine schöne Frau vorfand, die Abendessen kochte.
    Oh, nein, so etwas durfte er nicht einmal denken!
    Er betrat die Küche und stellte das Radio leiser. Rebecca wirbelte herum.
    „Ach, Sie sind’s. Sie haben mich erschreckt.“
    „Entschuldigung.“ Für einen langen Moment konnte er den Blick nicht von diesen wunderbaren smaragdgrünen, dicht und schwarz bewimperten Augen losreißen.
    Ihr sinnlicher Mund beschwor ebenso erotische Fantasien herauf wie das grüne Top, das an vollen Brüsten klebte, die zuvor unter der Kostümjacke versteckt gewesen waren. Als ihm endlich klar wurde, dass er sie anstarrte, zwang er sich, schnell auf die Pfanne zu schauen, in der sie rührte. „Wo ist Hank?“
    „Im Keller, er holt eingemachte Pfirsiche.“
    Jetzt hörte man hinter Jackson raues Gelächter. Gleich darauf betraten zwei Männer die Küche. Beim Anblick von Rebecca prallten sie überrascht zurück.
    „Wow! Wer ist denn das?“
    Der größere der beiden grinste sie an. Die blauen Augen, die in einem freundlichen offenen Gesicht unter kurz geschorenen blonden Haaren standen, leuchteten interessiert. Der andere Mann war etwas kleiner, mit dunkelbraunen Haaren und einem hübschen Gesicht. Den Größeren mochte Rebecca auf Anhieb, während sie bei dem Hübschen noch nicht zu entscheiden wagte, was sie von ihm halten sollte.
    Sie schaute auf Jackson und sah, dass er sie aus zusammengekniffenen Augen beobachtete.
    „Das ist die Buchprüferin. Sie bleibt ungefähr zwei Monate. Rebecca Wallingford.“ Jackson deutete mit dem Kopf auf den blonden Mann. „Das ist Gib Thompson.“
    „Hallo.“ Der schlaksige junge Mann grinste sie an.
    „… und Mick Haworth.“
    „Sehr erfreut.“ Auf Micks Gesicht breitete sich ein gewinnendes Lächeln aus.
    „Ganz meinerseits.“
    „Wo kommen Sie her, Rebecca?“ erkundigte sich Gib.
    „Aus San
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