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Ein Kuss und Schluss

Ein Kuss und Schluss

Titel: Ein Kuss und Schluss
Autoren: Jane Graves
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deutete ein Lächeln an. »Ich denke, es könnte mir gelingen. Schließlich bin ich nicht mehr ganz so ungeschickt wie vor acht Jahren.«
    »Dann dürften wir prima miteinander zurechtkommen. Könnte mir jetzt mal jemand die Erbsen reichen?«
    Renee zog den Kopf ein und lächelte immer noch leicht. Sie nahm ihre Gabel und wollte etwas Kartoffelpüree essen. Doch dann hatte sie plötzlich ein sehr merkwürdiges Gefühl. Ihre Kehle war wie zugeschnürt, als wollten ihr die Tränen kommen. Sie legte die Gabel zurück, warf die Serviette neben den Teller und flüchtete in die Küche, wo sie sich ein Papiertuch nahm, mit dem sie sich die Augen abtupfte. Sie hörte Schritte und drehte sich um. Als sie sah, dass es John war, brachen die Dämme.
    »Renee? Was ist los?«
    »Ich ... ich weiß es nicht«, sagte sie, warf sich in seine Arme und drückte ihr Gesicht schluchzend an seine Schulter. »Es ist idiotisch, dass ich heulen muss, weil ich so glücklich bin. Aber so ist es.«
    »Weil Alex das mit dem Bier gesagt hat? Ich werde ihn irgendwo anketten, und dann kannst du ihm eine ganze Flasche über die Schuhe kippen, wenn du möchtest.«
    Renee brach in schallendes Gelächter aus. Sie hatte es noch nie erlebt, gleichzeitig lachen und weinen zu müssen. »Ach, John, ich glaube, das ist einfach zu viel auf einmal für mich.«
    »Du wirst es überstehen. Glaub mir, ich habe etwas mehr Erfahrung mit dem Leben als du.« Er strich über ihr Haar. »Ich muss dir allerdings gestehen, dass es nicht gerade einfach für mich war, all unsere Geheimnisse vor der Familie auszubreiten.«
    »Ach, wirklich?«
    »Ja. Zuerst haben sie auf mir rumgehackt, weil ich meinen Job aufs Spiel gesetzt habe. Dann waren sie eingeschnappt, dass ich sie belogen und deine Identität verschleiert habe. Und zum Schluss hättest du ihre Gesichter sehen sollen, als ich ihnen von deinen Jugendstrafen erzählt habe.«
    Renee griff sich an den Hals. »Warum hast du mir vorher nichts davon gesagt?«
    »Weil du dann eine Heidenangst vor der heutigen Zusammenkunft gehabt und dich wahrscheinlich niemals hergetraut hättest. Und am Ende war es ja sowieso egal.«
    »Wieso?«
    »Weil ich ihnen klar gemacht habe, dass wir nur im Zweierpack zu haben sind. Ich habe ihnen gesagt, dass ich dich liebe und dass ihnen keine andere Wahl bleibt, als sich damit abzufinden. Du wirst sehen, dass sie sich sehr schnell daran gewöhnen werden.«
    »John! Renee!«, rief Dave aus dem Esszimmer. »Kommt sofort her! Brenda und Alex wollen sich im Armdrücken messen!«
    »Und jetzt solltest du zusehen, dass du dich an sie gewöhnst.«
    Renee lachte und schmiegte sich in Johns Arme. Als er sie an sich drückte, wurde ihr bewusst, wie viel Glück sie gehabt hatte. Alles hatte damit begonnen, dass sie in einem Diner mitten im Nirgendwo einen gefährlich aussehenden Mann angebaggert hatte, um ein großes Unglück abzuwenden, und schließlich hatte sie das größte Glück gefunden. Sie hatte sich in einen Mann verliebt, dem sie voll und ganz vertrauen konnte, und sie war fest entschlossen, ihn für den Rest ihres Lebens in jeder Nacht aufs Neue anzubaggern.
    --- Ende ---
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