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Ein Kuss und Schluss

Ein Kuss und Schluss

Titel: Ein Kuss und Schluss
Autoren: Jane Graves
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Deo zu benutzen, und überzeugt war, zu jedem Halloween von Aliens entführt zu werden. Wenn sie ehrlich war, musste sie zugeben, dass sie sich erheblich verbessert hatte.
    »Es war wunderbar, wie du ›Somewhere Over the Rainbow‹ gesungen hast«, sagte sie. »Warum hast du es nie für mich gesungen?«
    »Ich werde es tun. Jeden Tag, wenn du darauf bestehst.«
    Die Situation war immer noch zu verrückt, um sie begreifen zu können, aber er war derselbe Tom, und sie liebte ihn genauso wie zuvor. Sie wusste nicht, warum, aber sie hatte das Gefühl, dass früher oder später alles wieder gut werden würde.
    Als sich Renee wieder einmal umdrehte und sah, dass John endlich durch die Tür des Clubs trat, raste ihr Herz. Sie atmete tief durch, um sich zu beruhigen, und sagte sich, dass sein Hiersein nicht zwangsläufig bedeutete, dass zwischen ihnen alles wieder in Ordnung war.
    Er schob sich durch die restlichen Zuschauer, die noch nicht gegangen waren, und setzte sich neben sie auf einen Barhocker. Sie spürte, dass er ihr näher sein und sie berühren wollte, aber sie wandte sich ab und starrte auf den Tresen.
    »Steve ist unterwegs zur Polizeiwache«, sagte John. »Ich habe mit dem Kollegen gesprochen, der für den Fall zuständig ist. Ich werde mich in einer Stunde mit ihm treffen, wenn das offizielle Geständnis aufgenommen wird.«
    »Was passiert, wenn er es sich anders überlegt und nicht mehr zu einem Geständnis bereit ist?«
    »Die Kleidung, die er beim Überfall getragen hat, lässt sich als Beweis gegen ihn verwenden. Haarproben aus der Perücke und so weiter. Wir können ihm nachweisen, dass er die Sachen getragen hat, an jenem Abend in Toms Wohnung war und ein ausreichendes Motiv für die Tat hatte. Schmauchspuren an den Handschuhen belegen, dass die Person, die sie getragen hat, eine Waffe abgefeuert hat. Beim jetzigen Stand der Dinge dürfte der Staatsanwalt die Anklage gegen dich fallen lassen und sich Steve vorknöpfen. Aber dazu wird es gar nicht kommen. Ich wette, dass er alles gesteht. Damit ist die Anklage gegen dich automatisch hinfällig.«
    »Dann habe ich es also überstanden?«
    »Offiziell noch nicht, aber ich glaube, dass du dir jetzt keine Sorgen mehr machen musst.«
    Renee nickte. Die unterschiedlichsten Gefühle bestürmten sie, doch das stärkste war die Erleichterung darüber, dass es vorbei und sie wieder frei war. Eigentlich sollte sie außerdem glücklich sein, dass John bei ihr war, dass er gekommen war, um ihr zu helfen. Doch etwas, das sie einfach nicht ignorieren konnte, nagte nach wie vor an ihr.
    John sah sie mit sorgenvoller Miene an. »Und wie geht es dir?«
    »Gut. Nur ein wenig müde.«
    Dann schwiegen sie eine Zeit lang. Schließlich drehte er sie auf dem Barhocker herum, so dass sie ihn ansehen musste. »Renee? Was ist los?«
    Wusste er es wirklich nicht? Glaubte er, dass er nach dem, was letzte Nacht gewesen war, einfach hereinspazieren konnte, und alles wäre wieder okay?
    »Nachdem Alex dir gestern Abend ins Gewissen geredet hatte«, sagte sie, »war mein erster Gedanke, als du vorhin in den Club kamst, dass du gekommen bist, um mich zu verhaften.«
    »Wie bitte?« Er schüttelte den Kopf. »Ich habe dir doch gesagt, dass ich dich niemals ins Gefängnis bringen würde. Und wenn ich das sage, meine ich es auch so!«
    »Vorher hast du gesagt, du würdest alles tun, was in deiner Macht steht, um mir zu helfen. Und das hast du offenbar nicht so gemeint, wie du es gesagt hast.«
    Er schloss die Augen. »Renee ...«
    Sie spürte, wie ihr die Tränen kamen, aber sie war fest entschlossen, sich tapfer dagegen zu wehren. »Du hast keine Ahnung, wie sehr du mich enttäuscht hast, als dein Bruder nur mit den Fingern schnippen musste, damit du dich um hundertachtzig Grad drehst. Dann hast du mich ins Motel abgeschoben und mir gesagt, dass du nie wieder etwas von mir hören willst. Es wird mir nicht leicht fallen, all das einfach zu vergessen, John.«
    Er ließ den Kopf hängen. »Ich weiß. Es tut mir Leid. Das hätte ich niemals tun dürfen.« Er nahm ihre Hand, und sein Daumen rieb mit sanfter, hypnotisierender Bewegung über ihre Haut. »Aber jetzt bin ich wieder bei dir. Bedeutet dir das überhaupt nichts?«
    Sie zog ihre Hand zurück. »Du bist heute Abend nur hergekommen, weil du es heimlich tun konntest. Im Erfolgsfall hättest du Glück gehabt. Und wenn es ein Fehlschlag gewesen wäre, hätte niemand erfahren, dass du es versucht hast. Aber als es darum ging, sich gegen
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