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Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)
Autoren: Arnold Küsters
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Blick ging unstet zwischen Leuchtenberg und den Polizisten hin und her.
    Robert Mayr nutzte die winzige Unsicherheit und tat einen mächtigen Satz nach vorne. Carsten Jakisch konnte später nicht mehr sagen, wie Mayr das gemacht hatte. Mayr, der so unsportlich wirkte wie ein nasser Sack, hatte doch katzengleich die kurze Entfernung zu Bongarts überbrückt und sich mit seiner ganzen Kraft gegen ihn geworfen.
    Bongarts geriet ins Straucheln. Um sich abfangen zu können, ließ er Carina Bauer los. Trotzdem konnte er nicht verhindern, dass er weitertaumelte. Der abschüssige Hang tat ein Übriges. Bongarts ließ das Messer fallen, um sich am Boden abzustützen. Gleichzeitig war Leuchtenberg über ihm und zielte auf seinen Kopf.
    »Nicht!«, schrie Jakisch, der die beiden erreicht hatte und das Messer aufhob.
    »Gehen Sie weg! Er hat es nicht anders verdient. Er hat Carinas Leben zerstört. Sie ist tot.«
    Jakisch warf einen Blick auf Carina Bauer, um die sich Mayr kümmerte, der sich mühsam wieder aufgerappelt hatte. Jakisch sah, dass sie atmete, wenn auch nur flach.
    »Sie lebt. Carina lebt.«
    Leuchtenberg schloss die Augen. »Das Schwein muss trotzdem büßen.«
    »Tun Sie es nicht! Nehmen Sie doch Vernunft an, und legen Sie die Waffe weg.« Carsten Jakisch zog sich ein Stück zurück, ließ dabei Leuchtenberg aber nicht aus den Augen.
    »Ihre Carina ist nicht tot. Sie ist nur sehr schwach.« Robert Mayr hatte sich aufgerichtet und wischte sich die Hände an seiner Lederhose ab. Es sah aus, als wolle er sich nicht länger die Finger an dem Fall schmutzig machen.
    »Er muss dafür büßen. Er hat so viele Menschen auf dem Gewissen.«
    Dass Leuchtenberg mit seinen Geschäften Mitschuld an der Mordserie hatte, wollte Jakisch in diesem Augenblick lieber nicht sagen.
    »Wenn Sie ihn jetzt töten, ist das Mord.«
    »Das ist mir egal. Ich habe ohnehin nichts mehr zu verlieren. Ich liebe Carina, aber er hat diese Liebe zerstört. Er hat sie zerstört.«
    Carsten Jakisch sah Tränen in Leuchtenbergs Augen. Krokodilstränen, schoss es ihm durch den Kopf. Wenn der Anwalt Bongarts erschießt, gibt es einen Belastungszeugen weniger, dachte Jakisch.
    »Legen Sie bitte die Waffe weg. Das hat doch alles keinen Zweck mehr.« Robert Mayr sprach so sanft, als sei er von der Muttergottes aus der Grotte entsandt, um die Welt zu retten.
    »Nein. Alles im Leben hat seinen Preis. Und Bongarts wird seine Rechnung bezahlen. Jetzt.«
    Bongarts lag zusammengekrümmt zu seinen Füßen und rührte sich nicht. Er hielt die Augen geschlossen, als erwarte er jeden Augenblick die tödliche Kugel.
    »Lass mich nicht zugrunde gehen.« Carina Bauer stöhnte und öffnete die Augen.
    Im gleichen Augenblick erreichten zwei Streifenwagen mit eingeschaltetem Blaulicht und Martinshorn den Weg. Die Türen flogen auf, und vier uniformierte Beamten bezogen mit gezückten Waffen Position hinter ihren Fahrzeugen.
    »Kommen Sie, es ist vorbei.« Mayr streckte seine Hand aus.
    »Niemals.« Tränen rannen über Leuchtenbergs Wangen.
    »Lass mich nicht zugrunde gehen«, flüsterte Carina Bauer und sah Leuchtenberg aus matten Augen an.
    Ferdinand Leuchtenberg sah erst auf Bongarts, dann ging sein Blick kurz zu den Beamten. Der Schuss krachte, und die Grotte und die Hügelkette jenseits des Sees warfen den Schall vielfach zurück. Der Anwalt schloss die Augen und hielt Mayr die Waffe hin.
    Entsetzt sah der Kriminalkommissar zu Boden.
    Bongarts war zusammengezuckt, als die Kugel neben ihm in den Boden einschlug.
    Robert Mayr bückte sich und legte Heinz Bongarts Handschellen an.
    »Der Rest ist schnell erzählt«, lächelte Carsten Jakisch in den Telefonhörer. Er hatte die Mönchengladbacher Kollegen das erste Mal noch von der Grotte aus angerufen. Inzwischen saß er in seinem Büro. »Die Besitzer des Ferienhauses, das direkt am See steht, gegenüber der Grotte, haben unsere Kollegen gerufen. Sie haben am Fenster gestanden und sich gewundert, was an der Grotte los war. Zuerst haben sie an Filmaufnahmen gedacht, weil aber nirgends Kameras zu sehen waren, sind sie stutzig geworden. Und was die Beweise angeht: Die reichen aus, um Bongarts für den Rest seines Lebens hinter Gitter zu schicken. Und Bongarts kann übrigens unter Umständen in Gladbach vor Gericht gestellt werden. Das meinte der Staatsanwalt nach einem ersten Gespräch mit Mayr. Was? – Nein, die Bauer hat im Grunde nur ein paar Kratzer. Die werden schnell verheilt sein.«
    Carsten Jakisch konnte Frank und
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