Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Kind, das niemand vermisst

Ein Kind, das niemand vermisst

Titel: Ein Kind, das niemand vermisst
Autoren: Kody DeVine
Vom Netzwerk:
ihren Händen und ließ sich auf einen Küchenstuhl nieder.
    »Ganz okay«, erwiderte Cunningham spontan und fühlte sich plötzlich unbehaglich. Er war froh, als Haines dazukam. Hinter ihr tauchte Mr. Langden auf.
    »Wo ist er?«, fragte Cunningham.
    »Im Garten, bei seiner Frau. Er will, dass Mr. Langden bei dem Gespräch dabei ist.«
    »Ich brauche keinen Aufpasser!«, fauchte Evanna und funkelte ihren Onkel an, der sich sichtlich unwohl fühlend gegen die Spüle lehnte, den Kopf gesenkt.
    »Mr Farlane hat außerdem den Einwand erhoben, dass ein Gewissenskonflikt bestünde», fuhr Haines fort. »Er denkt darüber nach... wie nannte er es noch... sich an oberer Stelle zu beschweren.«
    Cunningham hob eine Augenbraue.
    »Wegen der Sache mit ihrem Sohn», erklärte Haines.
    »Aber sie ist doch keine Verdächtige, oder?« warf Ian Langden ein. »Ich meine, sie war gestern Abend die ganze Zeit zu Hause. Ich kann das bezeugen.»
    »Wir wollen ihr lediglich Fragen zu Jayden stellen, Mr. Langden«, sagte Cunningham entnervt, bevor er sich wieder dem Mädchen zuwandte.
    »Wann hast du Jayden das letzte Mal gesehen?«
    Sie dachte einen Moment lang nach und blickte abwechselnd von ihrem Onkel zu Cunningham.
    »In der Klinik. Er hat mich an einem Sonntag besucht. Es ist vielleicht drei Monate her.«
    »Seine Freundin Alice sagte, ihr hättet euch zuletzt in Blackpool gesehen«, warf Haines ein.
    Evanna zuckte die Schultern. »Dann hatte ich eben Hallus. Ich bin doch sowieso die Verrückte, die gemeingefährlich ist.« Bei dem letzten Wort brach ihre Stimme und Tränen traten in ihre Augen, die sie versuchte wegzublinzeln.
    Cunningham seufzte. »Warum hast du eben deinen Vater beschuldigt?«
    Langden runzelte die Stirn. »Sie hat was?«
    »Ich war durcheinander.«
    »Die meisten Menschen beschuldigen dennoch nicht ihren eigenen Vater des Mordes, wenn sie durcheinander sind«, sagte Cunningham.
    »Hatten die beiden oft Streit?« wollte Haines wissen. Cunningham bedeutete ihr mit einem strengen Blick sich zurückzuhalten. Sie verzog den Mund und lehnte sich gegen den Türrahmen, nicht ohne das Mädchen aus den Augen zu lassen.
    »Sie haben sich gehasst«, erzählte Evanna nach einer Weile. »Als Dad heraus gefunden hat, dass Jayden mich in der Klinik besucht hat, ist er durchgedreht. Er hat wie ein Wahnsinniger geschrien, dass Jayden sich ja von mir fern halten solle und er ihn umbringen würde, sollte er noch mal in meine Nähe kommen.«
    »Warum?«
    »Er denkt, es ist Jaydens Schuld, dass ich...dass ich das damals gemacht habe.«
    »Wie kommt er darauf?«
    »Ich glaube das genügt«, sagte Mr Langden plötzlich, verschränkte die Arme vor der Brust und trat einen Schritt vor. »Evanna ist müde, sie muss sich ausruhen.«
    Als ob sie ferngesteuert wäre, stand Evanna auf und wandte sich zum Gehen. »Ja, ich sollte mich hinlegen. Ich habe Kopfschmerzen.«
    Haines warf Cunningham einen fragenden Blick zu, doch er nickte nur und so ließ sie Evanna in den Flur treten. Cunningham erhob sich ebenfalls. Mr Langden warf ihm einen giftigen Blick zu. An der Tür drehte er sich nochmal um, öffnete den Mund, doch schloss ihn sogleich wieder und  verschwand in Richtung Wohnzimmer.
    Haines runzelte die Stirn. »Irgendwie seltsam, oder?«
    »Haben Sie Farlane nach einem Alibi gefragt?«
    Sie nickte. »Er war mit seiner Frau auf einer Party. Sie kamen erst gegen Mitternacht zurück. Ich hab die Adresse der Gastgeber und werde das auf jeden Fall überprüfen.«
    »Gut.«
    »Sie wirkt eingeschüchtert, oder? Evanna meine ich.«
    Cunningham nickte düster. »Mein Gefühl sagt mir, dass hier irgendwas nicht stimmt.«
    »Dann sind wir schon zu zweit. Wieso sollte Jayden an dem Schuld haben, was in der Schule passiert ist?«, fragte Haines auf dem Weg zum Auto.
    »Ich habe nicht die geringste Ahnung. Aber das werden wir sicher heraus finden. Lassen wir sie erst einmal den Schock verarbeiten.«
    Cunningham nahm sein Handy aus der Jackentasche und rief ihm Revier an.
    »Cunningham. Überprüfen Sie für mich bitte einen Mike Farlane und einen Ian Langden«
    Er stieg ins Auto, das Handy immer noch auf die Ohrmuschel gepresst. »Und suchen Sie bitte die Adresse einer Familie Conroy raus. Es gab da vor zwei Jahren wohl eine Vermisstenanzeige«
    Haines setzte sich auf den Beifahrersitz und zupfte mithilfe des Rückspiegels ein paar Haarsträhnen zurecht.
    »Wirklich? Das ist interessant.» Er klappte das Handy zusammen und steckte es in die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher