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Ein Herzschlag danach

Ein Herzschlag danach

Titel: Ein Herzschlag danach
Autoren: Sarah Alderson
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Gruppe.
    »Suki, ich möchte, dass du immer in meiner Nähe bleibst. Du wirst mit Alicia reden, damit sie weiß, was los ist. Und umgekehrt. Ich muss wissen, was Jack und Alex planen. Alicia war während der ganzen Autofahrt mit ihnen zusammen; sie wird also wissen, ob sie vorhaben, uns nach dem Austausch doch noch Schwierigkeiten zu bereiten.« Dann richtete er sich an Nate. »Du bleibst im Mobil, hier kann dir nichts passieren. Du hast schon genug getan und musst dich erst mal erholen.«
    »Ich bin erholt genug«, sagte Nate eifrig.
    Demos achtete nicht weiter auf ihn. Nate verzog schmollend das Gesicht.
    »Amber, Ryder – ihr bleibt bei Lila. Hier.« Er reichte Amber eine Pistole. »Nimm die. Du hast ja deine Waffe, Ryder.«
    »Sicher.« Ryder nickte und klopfte leicht auf das Holster an seinem Gürtel.
    Amber zielte auf den Boden und überprüfte das Magazin mit knappen, geübten Bewegungen.
    Aber ich war schon aufgesprungen. »Stopp – was soll das? So war das nicht vereinbart! Wozu braucht ihr die Knarren?«
    »Nur für den Fall, dass sich jemand als Held aufspielen will«, sagte Demos, wobei er mich aufmerksam beobachtete.
    Ohne mich! Bevor Amber begriff, wie ihr geschah, stand sie schon mit leeren Händen da. Als Nächstes ließ ich Ryders Waffe aus seinem Gürtel hochfliegen; sie landete in meiner anderen Hand. In jeder Hand eine Pistole, wie ein Revolverheld in Zwölf Uhr mittags , stand ich ihnen gegenüber.
    »Die habt ihr doch hoffentlich nicht gegen meinen Bruder oder Alex einsetzen wollen?«, fragte ich wütend. »Ihr werdet Jack nicht noch einmal eine Pistole an den Kopf halten. Und ihr werdet auch nicht euer Ding mit der Bewusstseinskontrolle durchziehen. Sie haben getan, was ihr verlangt habt. Sie bringen euch Alicia und Thomas zurück. Und wenn ihr sie jetzt mit Pistolen bedroht, hilft euch das ganz bestimmt nicht, sie auf eure Seite zu ziehen.«
    Im Wohnmobil war es totenstill geworden; alle starrten mich wie gebannt an. Nein, nicht mich, wie ich plötzlich bemerkte: Sie starrten auf die Pistolen, mit denen ich wild herumfuchtelte. Zumindest Ambers Waffe konnte jeden Augenblick losgehen. Ich senkte die Pistolen und schob mit dem Daumen den Sicherheitsriegel vor. Zum ersten Mal war ich froh, dass mir Alex gezeigt hatte, wie man das machte. Ich hatte nicht vor, mir selber in den großen Zeh zu ballern oder jemandem den Skalp wegzupusten.
    Demos redete ruhig auf mich ein. »Jack glaubt doch immer noch, dass ich deine Mutter getötet hätte. Und er ist überzeugt, dass ich dich gekidnappt habe.«
    »Das haben Sie auch«, wies ich ihn zurecht.
    Er zögerte kurz. »Ich will damit nur sagen, dass die beiden vielleicht versuchen werden, den Spieß umzudrehen, sobald sie dich wieder bei sich haben. Sie werden auf keinen Fall unbewaffnet hierherkommen. Ich will nur vorbereitet sein. Kann ich jetzt bitte die Pistolen zurückhaben?«
    »Nein.«
    »Lila.« Er klang ungehalten. Ich packte die Waffen noch fester. Ich war froh, dass Bill und Harvey nicht mehr hier waren, denn gegen die beiden hätte ich keine Chance gehabt.
    Demos betrachtete mich mit schief gelegtem Kopf und hob die Augenbrauen. »Ich kann dich aber zwingen.«
    Ich schob das Kinn vor. »Nicht, wenn Sie wollen, dass ich Ihnen helfe.«
    Seine Stirn umwölkte sich. Dann nickte er kurz und wandte sich ab. »Stur. Genau wie ihre Mutter«, knurrte er leise. Eine der Pistolen rutschte mir aus der Hand und ich konnte sie gerade noch auffangen, bevor sie auf den Boden aufschlug.
    »Gehen wir!«, befahl er. Ich ließ den Blick schweifen. Suki und Nate betrachteten mich mit weit aufgerissenen Augen. Amber sah verärgert aus, aber Ryder lachte.
    »Du hast Nerven, das muss man dir lassen.«
    Ich nahm das als Kompliment.
    Ryder legte Amber den Arm um die Hüfte. »Na dann – einerseits müssen wir irgendwie verhindern, dass du dich sofort über Alex hermachst. Andererseits hast du zwei Pistolen in den Händen. Keine Ahnung, wie wir das Problem lösen sollen.«
    »Wir können uns doch auf dich verlassen?«, fragte mich Amber ruhig.
    »Ja, versprochen.«
    Ich nahm das Magazin aus Ryders Waffe und steckte die Pistolen in meine Taschen. Schweigend warteten wir im Schatten der Scheinwerfer. Bill hatte den Wagen in einem schrägen Winkel neben der Straße geparkt, sodass er die Straße beleuchtete, auf der die anderen kommen mussten. Ich stand hinter Amber und Ryder. Suki und Demos warteten ein paar Meter links von mir; ich hatte keine Ahnung, wohin Bill und
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