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Ein heißer Plan

Ein heißer Plan

Titel: Ein heißer Plan
Autoren: Laura Wright
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Olivia mit ihrem Vater tanzte. Sie sah bezaubernd aus. Und obwohl er versuchte, sie aus seinen Gedanken zu verbannen, reagierte sein Körper auf ihren bloßen Anblick. Es würde sehr lange dauern und ihn sehr viel Kraft kosten, sie zu vergessen.
    In diesem Moment entdeckte sie ihn und wurde blass. Offensichtlich hatte sie ihn nicht erwartet. Sie wirkte hoffnungsvoll und zugleich besorgt. Es juckte Mac in den Fingern, sie zu berühren, sie zu küssen. Wenn er einen Funken Stolz, einen Funken Vernunft besessen hätte, wäre er gegangen, ohne sich noch einmal umzusehen. Aber er war ein Idiot.
    Als das Lied zu Ende war, stieß er sich von der Bühne ab, an der er gelehnt hatte, und ging zu ihr.
    Auch Owen entdeckte ihn nun. Er presste die Kiefer aufeinander, als Mac auf ihn und seine Tochter zukam. „Was wollen Sie hier?“
    „Einen alten Kunden zurückgewinnen“, erwiderte Mac.
    „Oh ja, ich habe Sie mit Martin Pollack zusammenstehen sehen. Ich nehme an, er ist bereit, über Ihren Fehltritt hinwegzusehen …“
    „Stopp, Owen. Diese Geschichte ist so alt, dass sie schon Schimmel ansetzt. Jeder weiß, dass Sie gelogen haben. Und alle warten nur darauf, dass Sie es endlich zugeben.“
    „Gar nichts werde ich zugeben!“
    „Wie Sie wollen. Es ist mir inzwischen egal.“ Er sah Olivia an. „Du siehst wunderschön aus.“
    „Danke.“ Ihre Augen funkelten warmherzig. Doch er entdeckte noch mehr in ihrem Blick … etwas, das er nicht benennen konnte.
    „Amüsierst du dich gut?“
    „Kann man nicht sagen.“
    Owen sah seine Tochter an. „Lass uns gehen, Olivia.“
    Doch Olivia sah Mac unverwandt an. „Es ist schon in Ordnung.“
    Mac war verwirrt. „Wie bitte?“
    „Wenn du es wirklich tun musst, verstehe ich das. Mein Vater und ich, wir sind beide hier. Also los.“
    „Wovon sprichst du überhaupt?“
    Sie lächelte traurig. „Die große Abrechnung. Worum es die ganze Zeit ging.“
    „Oh, Liv …“ Mac schüttelte den Kopf. Sie glaubte tatsächlich, dass er noch immer darauf aus war, sich zu rächen. Offensichtlich hatte sie nicht verstanden, warum er in jener Nacht gegangen war. Sie hatte nicht verstanden, dass ihr Handeln ihn als Mensch enttäuscht hatte – nicht als Geschäftsmann.
    „Was haben Sie meiner Tochter angetan?“, fragte Owen drohend.
    „Dad, es reicht“, sagte Olivia.
    Owen ignorierte sie. „Wenn Sie ihr wehgetan haben …“
    „Ich meine es ernst, Dad. Du hast schon für genug Unruhe gesorgt.“ Olivia funkelte ihren Vater wütend an. „Wenn du noch ein böses Wort über Mac verlierst, sind wir geschiedene Leute. Hast du mich verstanden?“
    Schockiert starrte Owen seine Tochter an. „Olivia.“
    Eine Welle des Verlangens durchströmte Mac. Dieses Gefühl war so stark, dass es ihn vollkommen überraschte. Er nahm Olivias Hand und führte sie an seine Lippen. Nachdem er ihre Handfläche geküsst hatte, richtete er das Wort an Owen – ohne jedoch den Blick von Olivia zu wenden. „Sie haben eine erstaunliche Tochter, Winston. Wunderschön und klug. Ich habe versucht, sie für ihren Vater bezahlen zu lassen, aber sie wollte nichts mit mir zu tun haben.“
    Owen schwieg.
    Mac ließ Olivias Hand los. Rache war sinnlos. Er war fertig hier. Noch einmal nickte er Olivia zu, dann verließ er ohne ein weiteres Wort das Fest.
    Die Party sollte noch bis Mitternacht gehen, doch Olivia konnte nicht länger bleiben. Sie bat Tess, für sie einzuspringen, nahm sich ihren Mantel und lief zum Aufzug. Die Türen glitten gerade zu, als ihr Vater sich noch zu ihr in die Kabine drängte.
    „Dad, ich habe dir schon Gute Nacht gewünscht …“ Sie wusste, dass sie gereizt klang, aber das war ihr egal. Im Augenblick wollte sie nur eines – und Verzögerungen jeglicher Art waren unerwünscht.
    „Mein Schatz, ich wollte dir nur sagen, dass ich stolz auf dich bin.“
    „Weswegen?“, fragte sie ungeduldig.
    „Weil du dir diese Schlange vom Leib gehalten hast.“
    Das war es also. Olivia streckte den Arm aus und drückte den Nothaltknopf. Der Lift blieb augenblicklich stehen. Ihr Vater sah sie an, als hätte sie den Verstand verloren.
    „Was ist los?“
    „Ich liebe dich, Dad. Aber ich kann das nicht länger. Sieh es endlich ein: Ich bin nicht Grace …“
    „Was?“
    „Ich bin nicht deine Schwester. Ich bin nicht Grace. Ich lebe nicht ihr Leben.“ Sie sah ihn ernst an. „Dad, ich bin eine erwachsene Frau, die nicht mehr auf die Ängste ihres Vaters Rücksicht nehmen kann. Ängste um jemanden,
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