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Ein heißer Plan

Ein heißer Plan

Titel: Ein heißer Plan
Autoren: Laura Wright
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skrupellos bist wie ich.“
    Olivia wurde kalt. „Wovon sprichst du?“
    „Ich muss sagen, dass ich wirklich beeindruckt bin.“
    „Wieso beeindruckt?“ Sie erkannte ihn kaum wieder. In diesem Moment wirkte er finster und traurig, und Olivia kam sich mit einem Mal vollkommen nackt und ausgeliefert vor. Unvermittelt zog sie die Decke über sich und fragte: „Was ist denn nur los mit dir?“
    „Harold hat mir erzählt, dass dein Vater angerufen hat.“
    Olivias Herz fing plötzlich heftig an zu pochen. „Nein …“
    „Um Harold vor mir zu warnen.“
    Sie schluckte.
    Mac erhob sich und zog sich sein T-Shirt über. „Ich frage mich natürlich, woher er wusste, dass ich bei den DeBolds bin.“
    Das ist alles nicht wahr, dachte Olivia. Sie war enttäuscht und frustriert. Wie hatte sie nur so einen Fehler begehen können? Wieso hatte ihr Vater das getan? „Es tut mir leid. Ich habe ihm erzählt, wohin ich fahre …“
    „Und du hast ihm auch gesagt, dass ich mitkomme, stimmt’s?“
    „Ja, aber …“
    „Ich kann mich erinnern, dass du mich einmal unmoralisch genannt hast …“
    „Mac, ich weiß, dass du wütend bist, und mir ist auch klar, warum. Und ich mache dir keinen Vorwurf. Aber wenn du ganz sachlich und ruhig darüber nachdenkst, wirst du feststellen, dass ich nichts Falsches getan habe.“
    Er zog sich die Hose an. „Wirklich? Wie kommst du darauf?“
    Sie kniete sich aufs Bett und zog die Decke fester um sich. „Wir arbeiten nicht gemeinsam hier. Unsere Zusammenarbeit hat geendet, als ich dein Haus verließ. Ich arbeite jetzt für Louise. Und ich hatte jedes Recht, meinem Vater zu sagen, wo ich stecke.“
    „Wo du steckst, ja. Aber du hättest ihm nicht verraten dürfen, wo und mit wem ich zusammenarbeite.“ Er schlüpfte in seinen Mantel. „Wenigstens schenken Harold und Louise den Lügen eines müden, neidischen und skrupellosen alten Mannes keinen Glauben.“
    „Hör auf.“ Sie wollte das nicht hören. Denn allmählich begann sie zu glauben, dass er mit seinen Anschuldigungen möglicherweise recht hatte.
    Angezogen und bereit zu gehen, hielt Mac noch einmal inne und sah sie an. Sein Blick war voller Abscheu. „Ich denke, jetzt sind wir quitt, meinst du nicht?“
    „ Wir sind quitt?“, wiederholte sie. „Auf wen soll sich das beziehen, Mac? Auf mich und dich? Oder auf dich und meinen Vater?“
    Er presste die Lippen aufeinander. Dann zuckte er gleichgültig die Schultern. „Das kannst du sehen, wie du willst.“
    „Du hast mir nichts angetan“, erwiderte sie mit fester Stimme. „Ich fühle mich weder verletzt noch gedemütigt. Du wolltest mich, und ich wollte dich. Ich denke nicht länger über meine Vergangenheit und die Fehler nach, die ich begangen habe. Ich habe die Zeit, die ich mit dir verbracht habe, sehr genossen.“
    Für eine Sekunde – den Bruchteil einer Sekunde – wurde sein Blick weich. Doch so schnell der Ausdruck in seinen Augen aufgetaucht war, so schnell war er auch wieder verschwunden. „Tja, dann ist vielleicht das meine Rache an dir: Wir werden in Zukunft keine Zeit mehr miteinander verbringen.“
    Damit zog er die Tür hinter sich ins Schloss.
    Stumm blickte Olivia ihm hinterher. Vor einer Stunde noch war durch diese Tür ihr Geliebter gekommen. Und jetzt war ein Fremder hindurchgegangen.
    Bedrückt ließ sie sich in die Kissen zurücksinken. Sie hatte ihm die Wahrheit gesagt und sie schämte sich nicht dafür, sich ihm mit Leib und Seele hingegeben zu haben. Sie hatte Mac genauso gewollt wie er sie. Und obwohl sie nie wieder zusammen sein würden, bereute sie es nicht, ihn ein letztes Mal geliebt zu haben.
    Denn egal, wie sehr er sie jetzt verachten mochte – eines war sicher: Für sie war es Liebe gewesen.

12. KAPITEL
    Der Morgen danach war oft von Kopfweh oder Herzschmerz geprägt. Olivia litt an beidem.
    Sie hatte sich durch eine zweistündige Frühstücks-Lehrstunde mit Louise gequält. Dabei war sie so abwesend gewesen, dass sie die Hollandaise hatte verkochen lassen. Als Louise ihr dann auch noch erzählt hatte, dass Mac in der Nacht mit seinem eigenen Flieger abgereist war, hatte Olivia vor Schreck die Pfanne fallen lassen.
    Olivia stieg aus der Limousine der DeBolds und nahm ihr Gepäck. Vielleicht sollte sie die ganze Geschichte mit Mac als eine Liebelei abtun – eine Liebelei, die ihr gezeigt hatte, dass sie nicht mehr über ihre Vergangenheit nachgrübeln musste. Mit Mac hatte sie sich wohlgefühlt. Daran war nichts Verwerfliches. Sie war
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