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Ein Haus zum Traumen

Ein Haus zum Traumen

Titel: Ein Haus zum Traumen
Autoren: Roberts Nora
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habe ich sie nach oben geschleppt. Ich fühlte mich so stark. Ich musste sie beinahe tragen, aber ich war stark. Ich zog sie aus. Ich wollte, dass sie nackt war, entblößt. Und ich gab ihr noch mehr Tabletten, noch mehr Wodka. Und dann saß ich an ihrem Bett und habe ihr zugesehen, wie sie starb. Ich saß da und wartete, bis sie auf gehört hat zu atmen. Dann ging ich.
    Ich bin häufig hier vorbeigefahren. Nachdem sie sie weggebracht hatten, bin ich vorbeigefahren. Mir gefiel es, den Verfall dieses Hauses zu beobachten, während ich … ich wiederauferstand. Ich hungerte und trainierte, bis jeder Muskel zitterte. Schönheitssalons, Spas, Fett absaugen, Facelifts. Nie wieder würde er sie wollen, wenn er mich ansah. Nie wieder würde mir jemand mit Mitleid begegnen.«
    Ein Bild, dachte Cilla. Eine Illusion. »Ich habe Ihnen nichts getan.«
    »Du bist hierhergekommen.« Mit ihrer freien Hand warf Cathy weitere Tabletten in Cillas Glas und goss Wein darüber. »Prost!«
    »Ich habe mich geirrt«, murmelte Cilla. »Sie sind genauso ver rückt wie Hennessy.«
    »Nein, ich konzentriere mich viel mehr auf das Wesentliche. Dieses Haus hat es verdient, einen langsamen, elenden Tod zu sterben. Sie ist nur eingeschlafen. Das war mein Fehler. Du hast sie zurückgebracht, indem du hierhergekommen bist und mir alles wieder vor Augen geführt hast. Mein eigener Sohn hat Rosen für sie gepflanzt. Du hast Ford verführt, der etwas viel Besseres verdient. Wenn du wieder weggegangen wärst, hätte ich dich am Leben gelassen. Wenn du das Haus sich selber überlassen hättest. Aber du musstest es mir ja ständig unter die Nase reiben. Ich lasse das nicht zu, Cilla. Ich sehe, wer du bist. Hennessy und ich haben es als Einzige erkannt.«
    »Ich bin nicht Janet. Niemand wird glauben, dass ich Selbstmord begangen habe.«
    »Sie hat Selbstmord begangen. Deine Mutter hat es zweimal versucht – oder zumindest so getan, als ob. Und du bist vom gleichen Stamm.« Mit einer beiläufigen Geste schob sich Cathy eine Haarsträhne hinter die Ohren. »Zur Verlobung ge -drängt, deprimiert über den Tod eines Mannes, dessen Leben deine Großmutter ruinierte. Ich kann bezeugen, wie dringend du alleine sein wolltest. Wenn wir es doch nur geahnt hätten.«
    »Ich bin nicht Janet«, erklärte sie und schüttete den Inhalt des Glases Cathy ins Gesicht.
    Spock sprang auf und fing an zu knurren. Er rammte seinen Kopf gegen Cathys Bein, und Cilla packte die Wein flasche. Sie wollte sie auf Cathys Kopf zerschmettern, aber weil sie schon völlig benommen war, holte sie viel zu weit aus und streifte kaum ihre Schläfe.
    Es reichte jedoch aus, dass Cathy schwankte, und Cilla stürzte sich auf sie, während der Hund den Hocker attackierte. Die Pistole rutschte Cathy aus der Hand, ein Schuss löste sich und traf die Decke, als der Hocker umfiel.
    Kämpfen oder flüchten, dachte Cilla verschwommen. Sie warf sich auf Cathy und kratzte mit ihren Fingernägeln durch ihr Gesicht. Der Schrei befriedigte sie, aber noch glücklicher machte sie die Gewissheit, dass alle es wissen würden, selbst wenn sie sterben musste. Sie zeichnete Cathy Morrow mit ihren Fingernägeln. Sie packte ihr in die Haare und riss daran. Reichlich DNA, dachte sie vage, während vor ihren Augen schwarze Flecken tanzten. Und Spocks Knurren hörte sich auf einmal so blechern an.
    Blindlings schlug sie um sich. Sie hörte Schreie. Wieder ein Schuss. Und dann wurde es dunkel.
    Fords Herzschlag setzte aus, als er Cathys Auto in seiner Einfahrt sah. Er würde nicht zu spät kommen. Das durfte nicht sein. Er parkte hinter dem Volvo und war schon halb an seiner Tür, als sein Instinkt ihn stehen bleiben ließ.
    Nicht hier. Die Farm. Er rannte in die andere Richtung. Sie musste auf der Farm sein. Er fluchte, als er daran dachte, dass sein Handy auf Brians Bar lag.
    Als er den Schuss hörte, verwandelte sich seine Angst in wildes, namenloses Entsetzen.
    Er warf sich gegen die Tür, brüllte Cillas Namen, als er Spocks heftiges Bellen hörte. Jemand schrie wie ein Tier, und er stürmte in die Küche. Das Bild, das sich ihm bot, grub sich für immer in sein Gedächtnis ein.
    Cilla lag über Cathy und schlug mit den Fäusten auf sie ein. Sie bewegte sich wie in Zeitlupe, als seien ihre Arme zu schwer. Cathy lief Blut übers Gesicht, und sie hatte offensichtlich Schmerzen. Spock sprang um die beiden herum, knurrend und bellend. Und dann hielt Cathy die Pistole wieder in der Hand und richtete sie auf Cilla.
    Ford
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