Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Haus zum Traumen

Ein Haus zum Traumen

Titel: Ein Haus zum Traumen
Autoren: Roberts Nora
Vom Netzwerk:
Verbindung bringen kann.«
    »Hennessy kann nicht alles gemacht haben. Er war eingesperrt.«
    »Ich sage dir doch, das war ich nicht. Warum sollte ich lügen wegen einer Mauer, wegen Puppen?«, fragte Tom. »Ich habe doch viel Schlimmeres zugegeben.«
    »Deine Frau wusste es. Janet hatte sie angerufen. Das steht in deinem letzten Brief.«
    »Janet war betrunken und redete wirres Zeug. Ich überzeugte Cathy davon, dass es nicht stimmte. Dass es nur am Alkohol, an den Tabletten, an der Trauer lag. Sie war natürlich außer sich, aber sie glaubte mir. Sie …«
    »Wenn du so lange mit einer Lüge leben konntest, warum sollte ihr das nicht auch gelungen sein? Du behauptest, in der Nacht, als Janet starb, hättest du im Kinderzimmer geschlafen.«
    »Ja. Ich … ich schlief ein. Ich erwachte, als Cathy kam, um das Baby zu holen. Sie sah so müde aus, und ich fragte sie, ob alles in Ordnung sei. Sie sagte, es gehe ihr gut. Uns allen ginge es jetzt gut.« Im Mondlicht sah Ford, dass er auf einmal kreide bleich wurde. »Mein Gott.«
    Ford wartete nicht auf weitere Erklärungen und Entschuldigungen. Er rannte los. Cilla war allein. Und Cathy Morrow wusste es.
    »Sie haben mir etwas in den Wein getan.«
    »Seconal. Genau wie bei deiner Hure von Großmutter. Aber sie hat ja nur Wodka getrunken.«
    Cilla wurde es übel. Angst, Wissen, die Mischung aus Tabletten und Wein. »Die Couch war nicht pink; das Kleid war nicht blau.«
    »Trink noch etwas Wein, Cilla. Du lallst ja schon.«
    »Sie haben die Couch, das Kleid an dem Abend … an dem Abend gesehen, als Sie sie umgebracht haben. Daran erin -nern Sie sich – an jene Nacht, nicht an die Weihnachtsparty. Tom hat die Briefe geschrieben, nicht wahr? Tom war ihr Liebhaber, der Vater des Kindes, das sie erwartete.«
    »Er war mein Ehemann, der Vater meines Kindes und des Kindes, das ich erwartete. Hat sie das interessiert?« Wut verzerrte ihr Gesicht. Nicht Wahnsinn, dachte Cilla. Nicht wie bei Hennessy. Reine, heiße Wut.
    »Hat sie auch nur einen Gedanken daran verschwendet, was Ehe und Familie bedeutet, bevor sie mir meinen Mann zu nehmen versuchte? Sie hatte doch alles. Alles. Aber es reichte ihr nicht. Frauen wie ihr ist es nie genug. Sie war fast zehn Jahre älter als er. Sie machte mich zum Gespött, aber selbst das reichte ihr nicht. Er ging zu ihr, ging an jenem Abend zu ihr, während ich unsere Tochter in den Schlaf wiegte und unser Baby in meinem Bauch strampelte. Er ging zu ihr und zu dem Bastard, den er mit ihr gezeugt hatte. Trink den Wein, Cilla.«
    »Haben Sie ihr auch einen Revolver an die Schläfe gehalten?«
    »Das brauchte ich nicht. Sie hatte schon reichlich getrunken. Ich gab die Tabletten in ihr Glas. Meine Tabletten«, fügte sie hinzu. »Die Tabletten, die ich glaubte zu brauchen, als ich erfuhr, dass sie ihn in ihren Fängen hatte.«
    »Wie lange wussten Sie es schon?«
    »Seit Monaten. Er kam nach Hause und roch nach ihrem Parfüm. Soir de Paris . Ihr Duft. Ich sah sie in seinen Augen. Ich wusste, er ging immer wieder zu ihr. Und mich berührte er nur, wenn ich darum bettelte . Aber das änderte sich, als ich schwanger wurde. Als ich dafür sorgte, dass ich schwanger wurde. Er kam zu mir zurück. Aber sie ließ es nicht zu. Immer wieder lockte sie ihn zu sich. Ich wollte nicht bemitleidet werden. Ich wollte mich nicht mit ihr vergleichen lassen und ausgelacht werden.
    Ich erschieße dich, wenn du nicht trinkst. Sie werden glauben, es sei wieder jemand eingebrochen. Ein tragisches Unglück.« Sie griff in ihre Handtasche und holte eine große Plastiktüte heraus, in der eine Puppe steckte. »Falls du die Kugel vorziehst, lasse ich sie hier. Ich habe ein paar von ihnen vor eini gen Jahren gekauft. Ich konnte nicht widerstehen, aber ich wusste nicht, warum, bis du hierherkamst.«
    Cilla kämpfte gegen das Schwindelgefühl an, hob das Glas und benetzte ihre Lippen. »Sie haben ihren Selbstmord inszeniert.«
    »Sie hat es mir leicht gemacht. Sie lud mich ein, wie eine alte Freundin. Entschuldigte sich für das, was sie getan hatte. Es täte ihr leid, dass sie mich verletzt oder mir Schmerzen zu gefügt hätte. Sie könnte es jedoch nicht ungeschehen machen, wollte es auch gar nicht. Denn dann gäbe es auch das Baby nicht, das sie erwartete. Sie wollte nur noch das Baby und eine Chance, vergangene Fehler wettzumachen. Natürlich würde sie den Namen des Vaters niemals preisgeben. Verlogenes Luder!«
    »Sie haben sie betäubt.«
    »Als sie in sich zusammensackte,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher