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Ein Hauch von Schmerz: Erotischer Roman (German Edition)

Ein Hauch von Schmerz: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Ein Hauch von Schmerz: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Nina Jansen
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geredet. Er war dort, um sich umzusehen, aber es hat ihm nicht gefallen.« Blain klappte das Sandwich zusammen. »Der Club ist ihm zu bieder.«
    »Zu bieder?« Die Tomatenscheibe rutschte halb aus Aprils Mund, und sie schob sie hastig zurück. »Das soll ein Witz sein, oder?«
    »Du kennst mich«, sagte Blain. »Ich mache keine Witze. Ich hoffe nur, du bist Psychologin genug, um jetzt nicht auf ihn neugierig geworden zu sein. Warnungen bewirken ja leider oft genau das Gegenteil.«
    »Keine Sorge. Was ihn betrifft, werde ich mich auf meine geschulten Instinkte verlassen«, sagte sie, behielt aber für sich, was ihre Instinkte ihr zuflüsterten: »Du musst diesen Mann haben.«

Kapitel 2
    Nach einem verregneten Sonntagvormittag klarte der Himmel am Nachmittag auf. Das Café in Camden, in dem sich April mit ihrer besten Freundin traf, hatte auch Tische im Freien. Ein Kellner wischte das Regenwasser von den Sitzflächen, als April die Straße entlangkam. Vom Sonnenschein beschwingt, lächelte sie dem jungen Mann zu und war sich mit einem Mal sicher, dass ihr der aufregendste Frühling ihres Lebens bevorstand.
    Der Kellner, auf dessen Polohemd ein Anstecker mit dem Schriftzug »Jonas« prangte, erwiderte ihr Lächeln und fragte nach ihren Wünschen.
    »Die Welt umarmen«, sagte April.
    Jonas grinste. »Dazu empfehle ich unseren Vanilletee und Schokomuffins.«
    »Klingt großartig.«
    April genoss die Sonne auf ihrem Gesicht, den frischen Geruch, den der Regen hinterlassen hatte und die an- und abschwellenden Geräusche der Stadt. Sie brannte darauf, Carly alles zu erzählen. Bestimmt würde sie das Missverständnis in allen Details hören wollen und es wunderbar finden. Ein Gefühl für Peinlichkeit besaß Carly nicht, denn sie selber trat ungehemmt in alle möglichen Fettnäpfchen und lachte mit den anderen mit, die sich über sie amüsierten. Das Lachen war das Erste, was April an Carly aufgefallen war, als sie sie während ihres letzten Studiensemesters kennengelernt hatte. Es war in einem Seminar gewesen, zu dem der Dozent Carly engagiert hatte, um mit den Studenten Therapiesituationen zu improvisieren. Carly stellte verschiedene Patiententypen dar, von introvertiert bis extrovertiert, von depressiv bis manisch. April war über die Wandelbarkeit der Schauspielstudentin verblüfft gewesen und wollte sie näher kennenlernen. Sie war damals selbst noch sehr unsicher, was sie vom Leben wollte. Als Psychotherapeutin arbeiten – ja. Sich verlieben – auf jeden Fall. Aber wohin sollte sie mit ihren erotischen Träumen, ihren dunklen Wünschen, die sie noch nie jemandem mitgeteilt hatte? Wie ließen sie sich in ihr Leben integrieren?
    Mit Carly konnte sie ungehemmt darüber reden, denn die trug ihr Herz auf der Zunge, sprach offen über alles, zog aber nie über andere her. Carly half ihr auch, den Club zu finden. Obwohl sie selbst mit SM nichts am Hut hatte, war sie der Ansicht, dass man alles ausprobieren sollte, was einen reizte, und sei es nur, um festzustellen, dass es einem überhaupt nicht lag.
    April hörte Jonas kommen. Sie beschattete ihre Augen und lächelte den Kellner an, als er ihr den Tee und die Muffins servierte. »Wünsche frohes Umarmen«, sagte er munter.
    April bedankte sich, süßte den Tee, nahm einen genussvollen Schluck und sah die Straße entlang. Da war Carly, auch aus weiter Ferne nicht zu verkennen, mit ihrem wippenden Gang und den dichten, langen kastanienbraunen Haaren, die in der Sonne glänzten.
    April rief sich die Details ihrer letzten Unterhaltung ins Gedächtnis zurück, damit sie nachher gleich wusste, wovon Carly sprach, denn die neigte dazu, einfach draufloszureden. April hatte inzwischen gelernt, in wenigen Sekunden den Kontext zu erfassen, in dem Carly sich dabei gerade befand. Das beherrschende Thema in Carlys Leben war zurzeit ihr Pech bei Rollenvergaben. Solange sie noch an der Schauspielschule gewesen war, hatte sie es okay gefunden, sich ihren Lebensunterhalt mit Gelegenheitsjobs zu verdienen. Sie hatte gekellnert, Psychologieseminare aufgepeppt, an der Kunstakademie Modell gesessen. Dabei hatte sie sich die ganze Zeit ausgemalt, wie es sein würde, die erste Nebenrolle zu ergattern, dann die erste Hauptrolle, sich vom Theater zum Fernsehen und schließlich ins Kino hochzuarbeiten; mit tollen Kollegen zu spielen, sich mit kapriziösen Regisseuren zu arrangieren und viele Facetten ihrer eigenen Persönlichkeit auszuleben. Leider klappte das alles nicht so wie erhofft. Obwohl sie
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