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Ein Hauch von Schmerz: Erotischer Roman (German Edition)

Ein Hauch von Schmerz: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Ein Hauch von Schmerz: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Nina Jansen
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Salzsäule erstarrt war. Natürlich lachte sie lauthals los, als April ihren Schock beim Anblick der Exposés schilderte. Dann riss sie sich zusammen und lauschte weiter. Gegen Ende wurde April immer leiser, da das Gespräch des alten Paars am Nebentisch verstummt war.
    Carly lehnte sich zurück und schüttelte den Kopf. »Was ist nur los mit euch SM -Freaks, dass ihr immer so voranpreschen müsst? Ich glaube, ihr habt Angst vor echter Nähe.«
    »Spar dir deine psychologischen Deutungen«, bat April.
    »Die eignen sich aber so gut, um die Entrüstete zu spielen.« Carly gönnte sich noch ein Stückchen von ihrem Schokomuffin. »Willst du wirklich wissen, was ich denke?«
    »Du sagst es mir sowieso.«
    »Ich habe drei Ratschläge für dich, die alle mit ›Nimm‹ beginnen. Erstens: Nimm Blains Angebot an. Ich bin immer dagegen, sich das Leben unnötig kompliziert zu machen, indem man alles durchanalysiert. Wenn dein Ex-Sklaventreiber dir gern eine Freude machen will, dann lass dich nicht groß bitten. Blain ist glücklich, du sparst eine Menge Geld und Stress, und ich freu mich schon darauf, dir beim Einrichten zu helfen.«
    »Überredet.«
    »Zweitens: Nimm Ray. Ein Mann, der dich auf einem Klavierstuhl sitzend so hingebungsvoll befriedigt, hat bestimmt auch auf anderen Möbelstücken einiges zu bieten.«
    April lachte. »Da bedarf es gar keiner Überredung. Die Frage ist eher, ob Ray mich will.«
    »Hör mal, welcher Mann könnte einer Frau widerstehen, die ihn mit neckisch vorgerecktem nacktem Po empfängt?«
    »Es war so peinlich.«
    »Wenn ich für Aktmaler gesessen habe, musste ich manchmal gewagte Posen einnehmen, die für immer auf eine Leinwand gebannt wurden. Ich fand das nicht peinlich, sondern faszinierend.«
    »Das ist Kunst, also was ganz anderes«, fand April.
    »Ray hätte den Anblick sicher gern gemalt, wenn du lange genug stillgehalten hättest.«
    April grinste. »Und drittens?«
    »Nimm Blains Warnung ernst. Sollte sich herausstellen, dass Ray versaut und pervers ist, dann such auf der Stelle das Weite. Lass dich zu nichts hinreißen, bei dem du nicht mit ganzem Herzen dabei bist.«
    »Versprochen.«
    »Falls du dir nicht sicher bist, ob du aufgrund deines Zustands akuten Verliebtseins zu einer realistischen Einschätzung seiner Persönlichkeit fähig bist, dann helfe ich gerne aus. Du könntest mich zu einer Wohnungsbesichtigung mitnehmen.«
    »Du bist nur neugierig auf ihn.«
    »Und wie! Ich leide außerdem an Männer-Entzug.«
    Carlys letzte Beziehung war daran gescheitert, dass ihr Freund Cameron ihrem Temperament nicht gewachsen war. »Du brauchst jemanden, der dich zähmt«, sagte sie jetzt. »Mit diesen Worten hat Cameron mir den Laufpass gegeben. Vielleicht hatte er sogar recht. Ich bin zu ungezügelt, zu wild. Das ist es vielleicht, was alle Produzenten und Regisseure abschreckt. Ich wirke dadurch unreif. Oder?« Sie sah April unsicher an.
    »Ach was, dein Temperament ist genau das, was ich an dir liebe. Wenn du anfängst, dich zu verbiegen, um irgendwelchen Anforderungen gerecht zu werden, die du nicht einmal genau kennst, begibst du dich auf schwieriges Terrain. Es könnte sein, dass dir eine Rolle entgeht, bei der genau das Temperament gesucht wird, das du zu unterdrücken versuchst. Julia Roberts hat ihre Hauptrolle in Pretty Woman nicht trotz, sondern wegen ihres breiten Lächelns bekommen.«
    Als April später für sich und Carly bezahlte, gab sie Jonas ein großzügiges Trinkgeld.
    Der bedankte sich, reichte Carly einen zusammengefalteten Zettel und beeilte sich, im Café zu verschwinden.
    Im Weggehen faltete Carly den Zettel auf. »Das mit dem Verkuppeln muss ich noch üben. Irgendetwas habe ich grundlegend falsch gemacht.« Sie wedelte mit dem Zettel. »Der Sonnyboy hat mir seine Handynummer gegeben.«

Kapitel 3
    Carly warf alles, was sie angehabt hatte, in hohem Bogen von sich und stieg unter die Dusche, um ihren Frust abzuwaschen. Das Casting heute war das mit Abstand verheerendste ihrer bisherigen Laufbahn gewesen. Es war schon mal damit losgegangen, dass sie als Einzige in einem zur Rolle passenden Outfit im Theater erschienen war. Um sie herum nur ungeschminkte Frauen in Jeans, einige davon schienen sich nicht mal die Haare gewaschen zu haben. Sie kam sich total overdressed vor.
    Eine picklige Frau trug sie in eine Liste ein und drückte ihr wortlos ein Blatt mit dem Text in die Hand. Carly suchte sich eine ruhige Ecke, las den Monolog durch und wunderte sich. Hatte der
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