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Ein Gott der keiner war (German Edition)

Ein Gott der keiner war (German Edition)

Titel: Ein Gott der keiner war (German Edition)
Autoren: André Gide , Arthur Koestler , Ignazio Silone
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Koestler historischen analytischen Büchern. Am 3. März 1983 schied er durch Selbstmord aus dem Leben.
    Richard Wright siedelte nach seinem Bruch mit der Kommunistischen Partei der USA nach Paris über, nahm die französische Staatsbürgerschaft an und schrieb gegen Ende seines Lebens das Buch American Hunger , in dem er ausführlicher und tiefergehend die Hoffnungen und Desillusionierung in der kommunistischen Partei schilderte.
    Louis Fischer verfaßte nach seiner Abkehr vom Kommunismus sowjetischer Prägung äußerst kenntnisreiche Biographien, zunächst über Mahatma Gandhi (1950), später über Stalin (1952) und Lenin (1964). Seine Biographien der beiden unterschiedlichen Sowjetführer fanden damals und auch heute außerordentliche Anerkennung. Die 1964 erschienene Monographie Das Leben Lenins gilt als sein Hauptwerk. Fischer war bereits im September 1922 zum ersten Mal in das Sowjetrußland Lenins gereist und verbrachte anschließend fast ein Vierteljahrhundert dort. In den noch etwas freieren 20er Jahren traf er sich mehrfach mit Lenin, besuchte den IV. Weltkongreß der Kommunistischen Internationale (November/Dezember 1922) und konnte mit vielen der bedeutendsten Mitkämpfer Lenins (die später Opfer Stalins wurden) über ihre Ziele und erste Besorgnisse sprechen. Auch seine jahrelangen Studien historischer Dokumente fanden Eingang in dieses bedeutsame Buch. In den letzten Jahren wirkte Louis Fischer als Professor für sowjetische Geschichte an der Princeton University. Dort habe ich ihn persönlich kennengelernt und war tief beeindruckt. Unsere damaligen ausführlichen Gespräche über die Entstalinisierung Chruschtschows, über dessen Sturz im Oktober 1964 und später über den Prager Frühling von 1968 sind mir eindringlich in Erinnerung geblieben. Louis Fischer gehörte zu jenen Personen, mit denen ich nicht nur gemeinsame Wurzeln und Erfahrungen teilte, sondern auch in Einschätzungen und Beurteilungen weitgehend übereinstimmte. Seinen Tod am 15. Juni 1970 erlebte ich als Kollege – als Professor für sowjetische Geschichte an der Yale University, an der ich seit 1966 tätig war.
    Seit meiner Abkehr vom Stalinismus im März 1949 hoffte ich auf innere Veränderungen und Reformprozesse in den kommunistisch regierten Ländern. Der Bruch Jugoslawiens mit Moskau war für mich nicht ein isoliertes, auf dieses Land begrenztes Ereignis, sondern schien mir eine beginnende Emanzipation anzudeuten, die sich in anderen kommunistisch regierten Ländern wiederholen könnte. Bereits damals – und später verstärkt – war ich von der Hoffnung durchdrungen, das Streben der kommunistischen Parteien nach Loslösung von Moskau und größerer Selbständigkeit werde zunehmen und zu alternativen, freieren marxistischen Modellen führen. Diese Hoffnung verstärkte sich nach der Revolution in Ungarn im Herbst 1956 und vor allem nach dem Prager Frühling von 1968 sowie durch den Moskau-Peking-Konflikt und die Herausbildung des Eurokommunismus in den 70er Jahren. Diese Ereignisse veranlaßten mich, in genaueren Darstellungen darauf hinzuweisen, unter welchen Bedingungen und in welcher Richtung große Reformprozesse zu erwarten seien.
    Mit Gorbatschow begann im März 1985 in der Sowjetunion – leider viel zu spät – der Reformprozeß. Ich verfolgte jeden neuen Schritt mit großer Anteilnahme. Im Sommer 1987 konnte ich erstmals wieder nach Moskau fliegen, die Schule und Hochschule meiner Jugendjahre besuchen und – nun in erträumter Offenheit und Freiheit – mich mit Schriftstellern, Publizisten, Studenten und Professoren aussprechen. Nach mehreren weiteren Besuchen veröffentlichte die Wochenzeitung Sa Rubeshom (Jenseits der Grenzen) im März 1989 einzelne Kapitel aus meinem Buch Die Revolution entläßt ihre Kinder . Der Aufbruch, aber auch die Schwierigkeiten und Gegenkräfte, waren damals in der Sowjetunion überall deutlich zu spüren. Nur das DDR-System unter Erich Honecker veränderte sich zunächst nicht. Doch im Herbst 1989 war es auch dort soweit, in wenigen Wochen vollzog sich das, worauf ich 40 Jahre lang gewartet hatte: Die SED gab ihre Monopolstellung auf, die Reformbewegung wurde anerkannt, Presse-, Meinungs-, Versammlungs- und Medienfreiheit wurden durchgesetzt, der Staatssicherheitschenst aufgelöst. Erstmals konnte ich wieder in Orte reisen, in denen ich 1945 mit der „Gruppe Ulbricht" aktiv gewesen war.
     
    Die jetzige Neuauflage von Ein Gott, der keiner war ist von außerordentlich großer
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