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Ein gefährliches Geschenk

Ein gefährliches Geschenk

Titel: Ein gefährliches Geschenk
Autoren: J. D. Robb
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wieder um, sodass sie sein Gesicht beobachten konnte, während sie ihm seine Rechte vortrug.
    »Haben Sie alles verstanden?«
    »Ich möchte einen Anwalt.«
    »Sieh einer an, das hätte ich auch vorher wissen können.« Aber erst wollte sie noch ein paar Minuten allein mit ihm verbringen. Sie warf einen Blick über die Schulter, wo die Sanitäter Dix für den Transport bereitmachten. »Wie geht es ihm?«
    »Er hat ganz gute Chancen.«
    »Sind das nicht gute Nachrichten, Trev? In diesem Fall werden Sie nur wegen versuchten Mordes angeklagt. Im Vergleich mit den beiden anderen Urteilen ist das keine große Sache. Was zählen schon ein paar Jahre, die man an zweimal lebenslänglich anhängt?«
    »Sie können mir nichts beweisen.«
    Sie kam ihm ganz nahe. »Doch, das kann ich. Ich habe Sie mit beiden Mordwaffen erwischt. Weiß es wirklich zu schätzen, dass sie heute beide mitgebracht haben.«
    Sie verfolgte, wie sein Blick hinüber zu Peabody schweifte, die den Schlagstock eintütete.
    Als sie sich wieder zurücklehnte, legte sie ihre Hand auf den Bulldozer und rollte ihn sanft hin und her. »Sie glauben also wirklich, dass sie da drin sind? All die glänzenden Steine? Wär doch ein schöner Scherz, wenn Ihr Großvater Sie übers Ohr gehauen hätte?
    Womöglich ist das hier wirklich nur ein Kinderspielzeug. Und alles, was sie getan haben, all die Jahre, die Sie dafür bezahlen werden, wären umsonst. Haben Sie das je in Erwägung gezogen?«
    »Die sind da drin. Und sie gehören mir.«
    »Darüber kann man sich streiten, oder nicht?« Langsam bewegte sie den Hebel, der die Schaufel auf und ab drehte. »Ich finde es ganz schön abgedreht und arrogant, so etwas einem Kind zu schenken. Vermutlich geraten Sie direkt nach ihm.«
    »Es war brillant.« Es gab Anwälte, überlegte er. Sein Vater würde für den besten zahlen.
    »Besser als ein Tresor. Haben sich alle nicht exakt an das gehalten, was er ihnen befohlen hat? Selbst nachdem er tot war, haben sie das Spielzeug behalten.«
    »Da haben Sie jetzt Recht. Aber wollen Sie von mir hören, wo Sie nicht brillant waren?
    Gleich von Anfang an. Sie haben Ihre Hausaufgaben nicht gemacht, Trevor, haben die iPünktchen vergessen. Ihr Großvater wäre nicht so nachlässig gewesen. Er hätte gewusst, dass Samantha Gannon jemanden hat, der das Haus hütet. Diese Diamanten sind Ihnen in dem Moment durch die Finger geschlüpft, als sie dieses Messer an Andrea Jacobs’ Kehle setzten. Eigentlich schon eher. Und dann noch Tina Cobb auf der Baustelle Ihres Vaters umzubringen, tst, tst.«
    Sie genoss es zu beobachten, wie der Schock sein Gesicht grau färbte. Es war gemein von ihr, wie sie zugeben musste, aber sie genoss es. »Das war auch nachlässig. Ein bisschen mehr Vorausschau hätte Ihnen nicht geschadet. Sie etwa nach New Jersey zu bringen. Romantisches Picknick im Wald, sich nehmen, was Sie von ihr wollten, umbringen, vergraben.« Eve zuckte mit den Schultern. »Aber das haben Sie nicht durchdacht.«
    »Es gibt keine Spur, die zu mir führt. Keiner hat je gesehen -« Er unterbrach sich selbst.
    »Keiner hat Sie je zusammen gesehen? Falsch. Ich habe einen Augenzeugen. Und wenn Dix es schafft, wird er uns erzählen, dass er sich mit Ihnen über Gannons Buch unterhalten hat. Ihr Vater wird den Rest ergänzen und bestätigen, dass er Ihnen von Ihrem Großvater und von den Diamanten erzählt hat.«
    »Er wird nie gegen mich aussagen.«
    »Ihre Großmutter lebt.« Sie sah das Flattern seiner Augenlider. »Er ist jetzt bei ihr, und er weiß, dass Sie seine Mutter, die Frau, die ihr ganzes Leben nur versucht hat, ihn zu beschützen, wie Müll im Schmutz haben liegen lassen. Was hätte es Sie gekostet? Fünfzehn Minuten, eine halbe Stunde? Sie rufen um Hilfe und spielen den besorgten, ergebenen Enkel. Dann gehen Sie. Aber nicht einmal so viel Mühe war sie Ihnen wert. Wenn Sie mal darüber nachdenken, beschützte sie ihren Sohn noch immer. Nur dass sie ihn dieses Mal vor Ihnen beschützt hat.«
    Sie nahm den Bulldozer und hielt ihn zwischen ihnen hoch. »Die Geschichte wiederholt sich. Sie werden zahlen, genauso wie Ihr Großvater gezahlt hat. Und Sie werden wissen, genauso wie er es gewusst hat, dass diese großen, strahlenden Diamanten für ihn auf ewig unerreichbar bleiben. Was ist schlimmer, frage ich mich? Der Käfig oder dieses Wissen?«
    Sie stand auf und schaute auf ihn hinab. »Wir sprechen uns bald wieder.«
    »Ich möchte sie sehen.«
    Eve nahm das Spielzeug und klemmte es sich
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