Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein gefährliches Geschenk

Ein gefährliches Geschenk

Titel: Ein gefährliches Geschenk
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
Schmutz damit spielen.«
    »Als Kind habe ich das tatsächlich getan. Heute kann ich das gar nicht mehr fassen.
    Von damals habe ich noch ein paar Laster und einen der ersten Modell-Airbusse. Ziemlich mitgenommen, aber von sentimentalem Wert.«
    Das Licht schaltete auf Grün um, und die Türen glitten auf. »Dann aber auch mit voller Wirkung. Lichter voll aufdrehen.«
    Sie blitzten auf und beleuchteten die fast unsichtbaren Regale von oben und von unten.
    Das Spielzeug in den leuchtenden Farben strahlte hell wie Edelsteine in rubinrot, saphir-blau, bernstein und smaragdgrün.
    Trevors Blick wanderte auf die andere Raumseite. Ihm fiel das breite Fenster auf, ohne Rollladen. Ganz beiläufig ging er hinüber, als wollte er die Sammlung studieren, und überprüfte dabei die Fenster am Gebäude nebenan.
    Heruntergelassene Rollläden. Er konnte nicht hundertprozentig davon ausgehen, dass dort auf der anderen Seite nicht jemand war, der herübersah. Er würde darauf achten müssen, dass Dix nicht im Blickfeld war, wenn er ihn niederschlug.
    »Ich sammle seit meinem zehnten Lebensjahr. Ernsthaft, seit ich zwanzig bin. Aber erst in den letzten fünf Jahren bin ich wirklich in der Lage gewesen, mir was zu gönnen. Siehst du das hier? Alles für den Bauernhof. Das ist ein Silo, eine John-Deere-Replik aus Pressstahl im Maßstab eins zu sechzehn. Etwa 1960. In tadellosem Zustand. Ich hab auch ein Heidengeld dafür bezahlt, aber es war die Sache wert. Und da drüben. .« Er machte ein paar Schritte, schwankte. »Mann. Mir ist der Gin in den Kopf gestiegen. Ich muss was zum Ausnüchtern nehmen. Sieh dich inzwischen um.«
    »Warte.« Das reichte nicht, reichte ganz und gar nicht. Trevor wollte den Alkohol, wollte ganz viel davon in seiner Blutbahn. Dazu kam noch, dass diese Beeinträchtigung es leichter machte, ihn zu töten. »Was ist das für ein Stück?«
    Es reichte, um Dix’ Interesse auf sich zu ziehen, ihn die Richtung ändern zu lassen, sodass er aus dem Blickfeld des Seitenfensters herauskam. »Ach, die Spielautomaten-Abteilung«, erklärte Dix fröhlich. »Das ist ein Flipperautomat, Spielzeugversion, Baseball.
    Etwa 1970. Wäre in der Originalverpackung zwar mehr wert, aber es spricht auch einiges dafür, dass er ein wenig Action erlebt hat.«
    »Hm.« Trevor drehte sich breit grinsend um. »Also das ist ja ein Wahnsinnsstück.«
    »Welches?« Auch Dix drehte sich um. »In der Militärabteilung?«
    Trevor fingerte in der Tasche nach seinem ausziehbaren Schlagstock. »Der Panzer?«
    »O ja, das ist ein Juwel.«
    Als Dix einen Schritt darauf zumachte, schnappte Trevor sich mit einer Drehung seines Handgelenk den Schlagstock. Er schwang ihn in großem Bogen nach oben und zog ihn dann Dix über den Schädel.
    Dix fiel genau in der von Trevor geplanten Haltung weg von den Regalen und aus dem Blickfeld des ungeschützten Fensters.
    »Nachdem ich so viel Zeit in deiner Gesellschaft verbracht habe«, sagte Trevor, als er ein Taschentuch hervorzog und pingelig den tödlichen Stab abwischte, »habe ich etwas entdeckt, das ich vorher nur geahnt habe. Du bist ein unerträglich langweiliger Blödmann.
    Die Welt kommt ohne dich besser zurecht. Aber eins nach dem anderen.«
    Er stieg über den Körper auf das Spielzeug zu, das einst seinem Vater gehört hatte. Als er geblendet von dem Preis, der endlich ihm gehörte, danach greifen wollte, ging der Türsummer.
    Das brachte ihn nicht aus der Ruhe, sein Puls ging genauso ruhig wie während des Schlags, der Dix wohl den Schädel zertrümmert hatte. Aber er wirbelte herum und stellte Überlegungen an. Nicht darauf zu reagieren - und wie gern würde er das und sich endlich nehmen, was ihm gehörte - wäre ein Fehler.
    Man hatte sie in das Haus kommen und im Aufzug hochfahren sehen. In einem Gebäude wie diesem gab es in den Fluren Überwachungskameras. Er würde nachsehen müssen, wer dort an der Tür war, und diesen Jemand wegschicken.
    Eher verärgert als beunruhigt beeilte er sich, auf das Summen zu reagieren. Zuerst schaltete er den Überwachungsbildschirm ein und musterte den dünnen jungen Mann in dem grellrosa Hemd mit den violetten Palmen darauf. Der Mann wirkte gelangweilt und kaute offenbar an einem faustgroßen Kaugummi. Er trug eine große Reißverschlusstasche. Während Trevor ihn beobachtete, formte er eine Blase von der Größe eines kleinen Planeten und drückte wieder auf den Klingelknopf.
    Trevor schaltete die Gegensprechanlage ein. »Ja?«
    »Lieferung für Dix. Chad
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher