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Ein gefährlicher Plan

Ein gefährlicher Plan

Titel: Ein gefährlicher Plan
Autoren: Sylvie Kurtz
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also. Er fühlte sich verantwortlich für das, was Alyssa passiert war, wollte nicht nur den Täter ausfindig machen, der versucht hatte, seine Freundin umzubringen. Oder war sie seine Geliebte? Wie nahe standen sich Alyssa und Jack?
    „Nicht Sie treffen diese Entscheidung", sagte sie leise.
    „Sie sind in meiner Stadt, unter meiner Aufsicht. Ich trage die Verantwortung für Ihr Wohlergehen."
    „Wir leben in einem freien Land."
    Er fluchte. Mehr über sich selbst, vermutete sie. „Sie haben Recht. Wenn Sie sich selbst in Gefahr bringen wollen, warum sollte ich Sie davon abhalten..."
    Sie lächelte dünn. „Ich wusste, Sie würden es einsehen."
    „Als Gesetzesvertreter in Comfort bin ich immer noch für Ihre Unversehrtheit verantwortlich." Sie wollte protestieren, aber er hob eine Hand. „So wie für die aller Bewohner oder Besucher der Stadt. Bei Alyssa habe ich versagt. Ich schulde ihr Ihre Sicherheit. Verstehen Sie, was ich meine?"
    Brooke nickte. Der Mann hatte Ehre und Anstand im Leib, das gefiel ihr. Alyssa konnte froh sein, einen derart loyalen Freund zu haben.
    Jack schob die Hände in die Taschen. Er ging zum Fenster und sah hinaus. „Lassen Sie mich nachdenken."
    „Nehmen Sie sich Zeit." Stocksteif stand er da, doch sie vermutete, dass sich in seinem Kopf die Gedanken drehten wie in einem Karussell.
    Langsam wandte er sich wieder zu ihr um, mit grimmig entschlossener Miene. Er kam auf sie zu, blieb einen Schritt vor ihr stehen.
    In diesem Augenblick spürte sie das Verlangen. Er strahlte es aus, stark, sinnlich. Nein, das hatte sie sich nicht eingebildet. Brooke war verwirrt. Vor ihr stand der Freund, vielleicht sogar der Liebhaber ihrer Schwester, nicht ihrer! Diese Anziehung durfte nicht sein. Er war nicht der Typ Mann, mit dem sie zusammen sein wollte. Sie wollte Wärme. Sie wollte emotionale Ehrlichkeit. Sie wollte keinen Mann, der sich ständig zusammennahm. Dennoch pulsierte ihr Blut schneller, ihr wurde warm.
    „Sie wollen Alyssa spielen?" sagte er mit rauer Stimme dicht an ihrem Ohr. „Gut, ich helfe Ihnen – zu meinen Bedingungen. Von diesem Augenblick an sind wir miteinander verlobt. Ich ziehe zu Ihnen in Alyssas Haus und behalte Sie im Auge."
    „Verlobt? Zusammenleben?" Ihr blieb der Mund offen stehen. Abwehrend schüttelte sie den Kopf. Ausgeschlossen! Jack Chessman besaß eine dynamische, dominierende Persönlichkeit. Er würde sie einengen, sie bevormunden. Das wäre das Letzte nach ihrer herrschsüchtigen Mutter! „Treiben Sie es mit der Verantwortung nicht ein wenig zu weit?"
    „Ist Ihnen denn noch immer nicht klar, dass es dort draußen jemanden gibt, der Alyssas Tod will?"
    „Ja, das sagten Sie bereits, aber das heißt doch noch nicht zwingend, dass ..."
    Er packte ihre Schultern. Es durchzuckte sie heiß. „Ich will, dass Sie sicher sind!"
    „Wir brauchen nicht so zu tun, als wären wir verlobt", begehrte sie auf.
    Ein schiefes Lächeln hob seine Mundwinkel, dann lachte er heiser. Seine rechte Hand glitt von ihrer Schulter zu ihrer linken Hand, hielt ihren Ringfinger mit Daumen und Zeigefinger fest.
    „Sie haben gerade bewiesen, wie unvorbereitet Sie auf die Rolle sind, die Sie spielen wollen. Ihr Vater legt großen Wert auf Anstand. Wenn Alyssa im Comfort Pines Resort mit einem Mann zusammenlebt, möchte Walter einen Ring an ihrer Hand sehen."
    Sie schaute auf seine Finger, unter denen ihr eigener zu brennen schien. Sie war dabei, sich auf etwas einzulassen, das sie nicht überblickte, eine Lage, die in mehrfacher Hinsicht gefährlich werden konnte, wie sie jetzt begriff.
    Aber ihr Unbehagen bedeutete nichts im Vergleich zu Alyssas Situation. Und um Alyssa wieder zu finden, ihre zweite Hälfte, ihre Freiheit, musste sie es tun. Sie musste sich noch einmal verstellen.
    Bevor sie ihre Meinung wieder ändern konnte, holte sie tief Luft. „Okay, ich bin einverstanden. Wie fangen wir an?"
    Zwei Tage später standen sie auf dem kleinen Regionalflugplatz am Rand von Boston und sahen dem Privatjet nach, der auf der Startbahn davonrollte.
    Der Geruch nach verbranntem Kerosin hing in der Luft und reizte Jacks Atemwege. Das schrille Sirren der Triebwerke attackierte seine Trommelfelle. Der Asphalt strahlte eine kaum erträgliche Hitze aus, heiße Luft stieg flimmernd auf und umwaberte Brookes Gestalt, umgab sie mit einer Aura der Unwirklichkeit.
    In Alyssa hatte er stets ein Mädchen gesehen, die kleine Schwester, die er nie gehabt hatte.
    Brooke hingegen ... Sie war eine
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