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Ein ganz besonderer Sommer

Ein ganz besonderer Sommer

Titel: Ein ganz besonderer Sommer
Autoren: Tina Caspari
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hab jetzt Tischdienst.“ Damit lief sie eilig davon.
    „Aber . . . Naja , typisch“, maulte Florian. „Immer ich. Bis ich fertig bin, ist das Buffet dann leer.“
    „Armer Flori ! Mir kommen die Tränen.“ Bille sah ihn mit tief betrübtem Gesicht an und hängte sich bei ihm ein. „Vielleicht kannst du die Prozedur bei deiner heiß geliebten Florentine ausnahmsweise etwas abkürzen und aufs Waschen und Föhnen verzichten? Jedes Kind freut sich, wenn es mal mit ungekämmten Haaren zum Essen gehen darf“, schlug sie ihm grinsend vor. „Na komm, ich teile dein hartes Schicksal, ich muss mich um Zottel und Panja kümmern. Lena soll sich nach diesem Schock erst mal ausruhen. Und ich versprech dir, ich sorge dafür, dass wir zwei nicht zu kurz kommen beim Essen!“
    „Okay.“ Florian lachte gutmütig. Er war es gewohnt, wegen der übertriebenen Fürsorge für seine Fuchsstute verspottet zu werden. Aber so war es nun mal: Er hing an Florentine wie an einem leiblichen Kind. Oder doch mindestens so sehr wie an seiner Freundin Niko. Und er bezweifelte, dass es auf der Welt irgendjemanden gab, der sein Pferd ebenso liebte wie er seine schöne Fuchsstute. „Wo steckt eigentlich Simon?“, lenkte er vom Thema ab. „Wieso ist er nicht hier?“
    „Er kann nicht vor heute Abend kommen. Hat ’ne extra Schicht angenommen, die doppelt bezahlt wird.“ Bille nahm Panja am Zügel. Dass Zottel nicht von ihrer Seite wich, war ohnehin klar.
    „Stimmt ja, er sagte was von Praxis-Dienst.“
    „Eine von den beiden Assistentinnen Dörfflers kam plötzlich ins Krankenhaus, die vertritt er bis auf weiteres. Außerdem hilft er im Außendienst. Das ist ein Full-Time-Job . Gleich am ersten Tag gab’s Überstunden bis in die Nacht.“
    „Kann ich mir vorstellen. Unser Doc brauchte längst mehr Unterstützung. Aber für so ein Ereignis wie heute hätte Dörffler ihm doch wirklich freigeben können!“ Florian hatte den Sattelgurt seiner Stute gelöst und ihr eine leichte Fliegendecke übergeworfen. Liebevoll strich er ihr über Hals und Bauch und prüfte, ob sie durch die Aufregung vorhin geschwitzt hatte.
    Bille machte sich mit den beiden Ponys auf den Weg zur Koppel. Florian folgte ihr mit Florentine. Am Schulstall machten sie kurz Halt und sattelten ab, die Sättel konnten während der Mittagspause über den Stangen eines leeren Paddocks hängen bleiben und lüften. Dann wurden die Ponys mit einem zärtlichen Klaps auf die Weide entlassen und trabten Schulter an Schulter davon. Florentine marschierte mit hoch erhobenem Kopf in die andere Richtung, sah sich suchend nach der besten Stelle um und begann sofort zu grasen.
    „Okay - Mahlzeit, die Herrschaften! Komm, Flori , die fangen sicher gerade erst an, das Buffet aufzubauen, du kannst immer noch als Erster an der Futterkrippe sein.“ Florian nickte zufrieden. „Du sagst es.“
    Bille behielt Recht. Im Park waren ein halbes Dutzend Helfer noch damit beschäftigt, auf einer langen Tafel ein rustikales Mittagsmahl für die Abiturienten und ihre Lehrer, Eltern und Freunde herzurichten. Ein Kessel mit dampfender Suppe bildete den Anfang, daneben gab es Wärmebehälter mit gebratenen Würstchen und Schnitzeln, andere mit Kartoffelgurkensalat, Brot, Käse und am Ende eine große Auswahl frischer Obstkuchen.
    „Na denn!“ Florian schritt die Tafel prüfend ab wie ein Hauptmann seine angetretenen Soldaten. „Für den Anfang schon mal sehr ordentlich. Und was gibt’s heute Abend?“
    „Heute Abend wird’s erst richtig feierlich. Lass dich überraschen“, sagte Bille. „Soll ich uns schon mal einen Platz suchen?“
    „Geht nicht.“ Florian zuckte bedauernd mit den Schultern. „Ihr sitzt heute bei den Honoratioren. Und wir am Kindertisch, stimmt’s , Niko?“
    „Wir sitzen erst mal gar nicht.“ Niko stellte ächzend einen Korb mit Flaschen auf dem Tisch ab. „Du musst mir bei den Getränken helfen.“
    „Aber ich . . .“ Florian warf Bille einen Hilfe suchenden Blick zu.
    Doch bevor die etwas sagen konnte, wurde sie von ihm weggezogen.
    „Bille! Wo bleibst du denn bloß! Ich hab dich überall gesucht. Kaum sitzt du nicht mehr in der Klasse neben mir, hast du mich schon vergessen.“ Bettina hängte sich übermütig bei der Freundin ein. „Deine Eltern sind gerade gekommen, und Tante Gerda, Daniel und Joy sind auch schon da.“
    „Entschuldige. Ich hab mit deinem kleinen Bruder die Ponys auf die Koppel gebracht. Und . . .“
    „. . . seine Florentine. Klar, das dauert
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