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Ein feuriger Verehrer

Ein feuriger Verehrer

Titel: Ein feuriger Verehrer
Autoren: J. D. Robb
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einem, wenn auch durchaus sympathischen und attraktiven, lizensierten Gesellschafter überein.
    »Ich bin nur neugierig, das ist alles.«
    »Dann fragen Sie sie selbst.« Und erstatten mir anschließend Bericht.
    »Das werde ich tun.« Er grinste bereits wieder. »Dadurch bekommt sie die Gelegenheit, mich endlich mal wieder anzuschnauzen. Ich finde es herrlich, wenn sie die Zähne bleckt. Sie hat nämlich ein fantastisches Gebiss.«
    Er stand auf und kurvte durch Eves voll gestopftes, winziges Büro. Sie wären beide überrascht gewesen, hätten sie gewusst, dass ihnen in der Minute fast die gleichen Gedanken durch die Köpfe gingen.
    McNabs heißes Date mit einer Stewardess war im Verlauf des gestrigen Abends nicht zufriedenstellend gelaufen. Sie hatte ihn gelangweilt, was eigentlich unmöglich war, denn die durchschimmernde Silberbluse, die sie getragen hatte, hatte ihre wunderbaren Brüste äußerst vorteilhaft betont.
    Trotzdem hatte er keine besondere Begeisterung für sie entwickeln können, denn ständig waren seine Gedanken zu einer bestimmten kratzbürstigen Polizistin abgeschweift.
    Was zum Teufel trug sie unter ihrer sorgfältig gestärkten Uniform?, fragte er sich pausenlos. Diese Überlegung hatte ihn dazu bewogen, den Abend früher als erwartet zu beenden, und dadurch die Stewardess derart verärgert, dass er sicher keine zweite Chance bekäme, sich ihre makellosen Brüste aus der Nähe anzusehen. Falls er – wie es bestimmt bald geschähe – wieder zu Besinnung kam.
    Er saß eindeutig viel zu oft abends allein zu Hause vor der Glotze, dachte er.
    Und dabei fiel ihm etwas ein.
    »He, ich habe gestern Abend Mavis' Video gesehen. Allererste Sahne.«
    »Ja, sie ist wirklich super.« Eve dachte an ihre Freundin, die sich zurzeit auf ihrer Werbetour für ihre erste eigene CD in Atlanta die Lunge aus dem Hals sang. Mavis Freestone, dachte Eve mit einem Anflug von Sentimentalität, hatte es seit ihrem bescheidenen Debüt vor den Betrunkenen und anderweitig hoffnungslos Berauschten im Blue Squirrel weit gebracht.
    »Die CD verkauft sich echt gut. Roarke denkt, dass sie nächste Woche den Sprung in die Top Twenty schafft.«
    McNab klimperte mit ein paar Kreditchips. »Und wir haben es von Anfang an gewusst, nicht wahr?«
    Er versuchte Zeit zu schinden, merkte Eve und ließ es geschehen. »Ich glaube, Roarke hat für ihre Rückkehr eine Party oder etwas in der Art geplant.«
    »Ach ja? Super.« Endlich drang das Klappern harter Polizistenschuhe auf abgelatschtem Linoleum an sein Ohr. Als Peabody hereinkam, hatte er die Hände in den Hosentaschen und ein völlig unbeteiligtes Gesicht.
    »Ich habe gerade -« Stirnrunzelnd brach sie ab. »Was wollen Sie, McNab?«
    »Einen mehrfachen Orgasmus, aber den habt ihr hier ja leider nicht im Angebot.«
    Ein Lachen wollte aus ihrer Kehle rollen, doch sie schluckte es herunter und erklärte rüde: »Der Lieutenant hat keine Zeit für derart jämmerliche Scherze.«
    »Den hier fand ich ziemlich gut«, widersprach Eve und rollte mit den Augen, als Peabody sie giftig ansah. »Hauen Sie ab, McNab, die Spielpause ist vorbei.«
    »Ich dachte, es würde Sie vielleicht interessieren«, erklärte er gelassen, »dass die Überprüfung sowohl von Bransons Link als auch von seinem Kalender keine Gespräche mit einer anderen Frau als seiner Mörderin oder irgendwelchen Angestellten seines Büros ergeben hat. Es gibt keinerlei Anzeichen für irgendeine andere Liaison « – er zog das Wort extra, um Peabody zu ärgern, genüsslich in die Länge – »als die mit Lisbeth Cooke – die von ihm häufig als Lissy, meine Liebe, bezeichnet worden ist.«
    »Keine Spur von einer anderen Frau?« Eve spitzte nachdenklich die Lippen. »Und wie steht es mit einem anderen Mann?«
    »Nein, auch da war nichts zu finden, und nichts deutet darauf hin, dass er bisexuell gewesen ist.«
    »Interessant. Prüfen Sie zusätzlich das Link und den Kalender in seinem Büro, McNab. Ich frage mich, ob Lissy, meine Liebe, bezüglich des Motivs womöglich gelogen hat, und falls ja, was der wahre Grund für ihre Tat gewesen ist.«
    »Bin schon unterwegs.« Als er den Raum verließ, blieb er unterwegs gerade noch lange genug stehen, um Peabody eine übertriebene Kusshand zuzuwerfen, worauf sie umgehend zeterte: »Er ist und bleibt ein totales Arschloch.«
    »Vielleicht geht er Ihnen auf die Nerven -«
    »Da gibt es kein Vielleicht.«
    »Aber er war clever genug zu erkennen, dass sein Bericht ein neues Licht auf diese
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