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Ein Fall für die Schwarze Pfote: Hugo auf heißer Spur (German Edition)

Ein Fall für die Schwarze Pfote: Hugo auf heißer Spur (German Edition)

Titel: Ein Fall für die Schwarze Pfote: Hugo auf heißer Spur (German Edition)
Autoren: Benedikt Weber
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flüsterte Charlotte und gab etwas in ihr Handy ein. »Zuerst müssen wir diesen Schlappner überführen!«
    Sie rief im Pralinenladen an. Es läutete zweimal, dann hob Frau Greven den Hörer ab.
    »Grevens Pralinenschächtelchen! Was kann ich für Sie tun?«, säuselte es am anderen Ende der Leitung.
    Jetzt war Charlotte dran. Beim Sprechen verstellte sie ihre Stimme und ahmte einen französischen Akzent nach. »Gutön Tag. Ier schprischt Françoise Ralapatat! Isch bräuschtö bittö gons dringönd einö großö Auswahl von Ihrö bestö Pralinö!«
    Als Lieferadresse gab sie Schlappners Anschrift an und verabschiedete sich mit einem akzentfreien »Au revoir«.
    »Du bist genial!« Merlin war schwer beeindruckt.
    »Jetzt müssen wir nur noch Tante Friede hierherlotsen«, meinte Charlotte. »Wenn sie und Frau Greven gleichzeitig hier auftauchen, fällt Schlappner bestimmt keine Ausrede mehr ein!«
    Merlin hatte auch schon eine Idee. »Wir schicken Tante Friede einfach das Bild, das du von Schlappners Heiratsantrag gemacht hast, auf ihr Handy, die Nummer hast du ja noch in der Anrufliste! Dazu schreiben wir die Adresse von Schlappner. So wie ich Tante Friede kenne, wird sie bestimmt nicht lange auf sich warten lassen.«
    Bei der Vorstellung einer vor Eifersucht rasenden Tante Friede musste Merlin schmunzeln.
    »Lass uns vors Haus gehen, Charlie! Das will ich auf gar keinen Fall verpassen.«
    Hinter den vier Mülltonnen in der Einfahrt fanden Charlotte, Merlin und Hugo ein perfektes Versteck mit direktem Blick auf den Hauseingang. Sie mussten nicht lange warten, bis die erste der beiden Damen eintraf.
    »Das ging aber schnell! Wenn die wüsste …«, flüsterte Merlin und ging hinter der blauen Papiertonne in Deckung.
    Laut knatternd bog Frau Greven mit ihrem rosaroten Lieferwagen um die Ecke. Das Gefährt sah aus wie ein fahrendes Bonbon. Es hatte eine klitzekleine Fahrerkabine, drei Räder und hinten eine richtige Ladefläche. Auf der Seite stand in türkisfarbenen Buchstaben:

    »Das Vergnügen wird ihr leider gleich vergehen!«, sagte Charlotte flüsternd und zog Hugo ein wenig näher zu sich heran.
    Fröhlich pfeifend stieg Frau Greven aus und schnappte sich die große, rosafarbene Schachtel, die sie auf der Ladefläche transportiert hatte. Mit ihrer süßen Lieferung tippelte sie auf ihren hochhackigen Schuhen zum Eingangstor und drückte auf den Klingelknopf. Im Haus hörte man ein schrilles Läuten.
    »Wo bleibt denn Tante Friede?«, fragte Merlin unruhig.
    Wie auf Kommando schoss auf einmal ein silberner Sportflitzer in den Narzissenweg und legte mit quietschenden Reifen eine Vollbremsung hin. Die Autotür flog auf, und Tante Friede hechtete, so schnell es ihre Leibesfülle zuließ, aus dem Auto. Anscheinend hatte sie Charlottes Nachricht erreicht, als sie im Bad gewesen war. Über ihrem Nachthemd trug sie einen offenen Bademantel, an den Füßen hatte sie zwei rosafarbene Pantöffelchen. Ihre Haare waren auf bunte Lockenwickler aufgedreht und ihr Gesicht komplett mit einer hellgrünen Pflegemaske bedeckt. An ihrer linken Wange hing eine dünne Gurkenscheibe, die kurz davor war, herunterzufallen.

    So wie sie mit ihrem wehenden Mantel auf Frau Greven zustürzte, hätte man sie leicht für die verrückte Tante von Superman halten können. Sie erkannte Frau Greven sofort als die Dame auf dem Foto, das sie gerade zugeschickt bekommen hatte. Bestimmt nahm sie an, dass Frau Greven ihr den reichen Verlobten wegschnappen wollte.

    »Siiiiiiiiiiiie! Sie hinterhältiges Biest! Sie sind ja wohl das Aller…« Ihre heftige Schimpftirade wurde abrupt unterbrochen, als sich die Haustür öffnete. Auf der Schwelle stand Bernd Schlappner, der Verlobte der beiden Damen. Als er Tante Friede und Frau Greven erkannte, wurde er mit einem Schlag kreidebleich.
    Tante Friede war baff. »Schnäuzelchen!«
    »Bärchen!« Auch Frau Greven verstand jetzt gar nichts mehr.
    »Es ist nicht so, wie ihr denkt. Äh, ich … also es ist so …«, stotterte Bernd Schlappner. Aber ihm schien keine plausible Erklärung einzufallen. Die beiden aufgebrachten Damen stürmten auf ihn zu und schnatterten gleichzeitig auf ihn ein.
    Frau Greven hatte die Sachlage als Erste begriffen und zog Schlappner die rosa Pralinenschachtel schwungvoll über den Schädel. Jetzt fiel auch bei Tante Friede der Groschen. Sie schnappte sich einen alten Blumentopf, der neben der Tür auf dem morschen Mäuerchen stand. Der Topf war bis zum Rand gefüllt mit brackigem
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