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Ein Engel fuer Emily

Titel: Ein Engel fuer Emily
Autoren: Jude Deveraux
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Spur gesetzt und zur Belohnung das Versprechen bekommen, dass er bei der nächsten Gouverneurswahl als Kandidat aufgestellt wird.«
    Emily starrte sie fassungslos an, und Michael nahm ihre Hand. Wie immer beruhigte sie seine Berührung augenblicklich. Sie dachte daran, wie sehr sie ihn liebte, und er schien ihre Gedanken zu kennen, denn er drückte leicht ihre Hand. Sie fühlte sich gleich viel besser.
    »Sie können mich nicht töten«, sagte Michael, ohne sich von Emilys Seite zu rühren. »Egal was Sie mir antun, ich sterbe nicht, bevor höheren Orts beschlossen wird, dass ich diese Erde verlassen soll.«
    Michael hatte sich David und seiner Schwester zugewandt und konnte nicht sehen, dass Charles spöttisch grinsend auf ihn zielte und auf den Abzug drückte.
    Emily überlegte keinen Augenblick. Sie wusste nur, dass sie ohne Michael nicht mehr auf diesem Planeten sein wollte. Wenn er ging, dann würde sie auch gehen, und so verließen sie wenigstens gemeinsam diese Welt.
    Ohne an ihr eigenes Leben zu denken, warf sie sich vor Michael, und die Kugel durchbohrte ihr Herz.

Epilog
    Michael stand vor dem Erzengel Michael. Die Pracht des mächtigen Engels war beängstigend. Er war ein Krieger, ein Engel, der über alle Kriege der Geschichte gewacht hatte, und seine gebieterische Erscheinung flößte dem Namensvetter Angst ein.
    »Ich habe dich zur Erde geschickt, damit du eine Aufgabe erfüllst», sagte der Erzengel und bedachte Michael mit einem strengen Blick.
    Michael hatte sich immer danach gesehnt, einmal das Gesicht dieses prachtvollen Engels zu sehen, aber jetzt, da er zitternd vor ihm stand, bereute er, dass er jemals den Wunsch verspürt hatte. »Und ich habe versagt«, flüsterte Michael. »Ich gestehe meine Fehler ein und bitte um Vergebung.“
    Der Erzengel wandte sich an seinen Freund Gabriel, einen viele tausend Jahre alten Engel. Gabriel hatte einst über die Erde geherrscht, aber schon vor langer Zeit den jüngeren Michael mit dieser Pflicht betraut. »Du bist bereits bestraft worden, du kannst gehen.«
    Michael rührte sich nicht von der Stelle.
    »Was ist noch?« Die dunklen Augenbrauen der Erzengels zogen sich zu einer Linie zusammen.
    »Ich möchte mit ihr Zusammensein«, sagte Michael mutig, aber seine Stimme bebte.
    »Du wirst in den nächsten hundert Jahren über sie ...«
    »Nein!«, protestierte Michael heftiger als beabsichtigt. Ruhiger fuhr er fort: »Ich möchte in diesem Leben und jetzt mit ihr zusammen sein. Auf Erden. Als Mensch.«
    Der Erzengel musterte seinen Untergebenen mit einem so durchdringenden Blick, dass Michael das Gefühl hatte, seine Seele stünde in Flammen. »Aber ihr menschlicher Körper ist gestorben«, gab der Erzengel zu bedenken.
    Michael schluckte schwer. »Er kann wieder zum Leben erweckt werden.«
    »Nur Gott kann ein solches Wunder tun«, sagte der Erzengel sanft, während er Michael neugierig taxierte.
    »Dann werde ich ihn darum bitten«, erklärte Michael entschlossen.
    »Aber es müssen plausible Gründe für eine Auferweckung vorliegen«, schaltete sich Gabriel ein.
    Michael nahm all seinen Mut zusammen. »Ich würde alles geben, um ihrem Körper das Leben zurückzugeben und bei ihr zu sein.«
    Im Himmel machte man nicht so viele Worte wie auf Erden, da die Erzengel die Seelen ihrer Untergebenen mühelos durchschauten. »Weißt du, was du da vorschlägst?«
    »Ja, ich weiß es«, entgegnete Michael, und mit einem Mal schwand seine Angst. »Ja, ich weiß es ganz genau.«
    »Du willst also für sie alles aufgeben - kein Engel mehr sein. Du würdest um ihretwillen den Himmel verlassen?«
    »Ja«, beteuerte Michael, ohne zu zögern. »Sie hat ihr Leben für mich gegeben, und ich gebe alles, was ich habe, für sie.«
    Erzengel Michael winkte ab. »Aber sie wird in ein besseres Leben eintreten. Sie hat diesmal, auch wenn sie nur kurz auf Erden war, viel Gutes bewirkt, deshalb wird sie es im nächsten Leben besser haben.«
    »Ich möchte sie durch dieses Leben begleiten und durch alle zukünftigen. Ich verzichte dafür auf meinen Platz im Himmel«, sagte Michael und unterdrückte ein neuerliches Zittern.
    Erzengel Michael betrachtete ihn lange. »Wenn du diesen Schritt wagst, wirst du die Qualen und Leiden der Sterblichen auf dich nehmen. Du wirst Schmerzen und Trauer erfahren, Krankheit und ...»
    »Und Liebe empfinden«, fiel ihm Michael ins Wort. »Ich liebe sie. Ich habe sie immer geliebt, darüber bin ich mir jetzt im Klaren. Ich tauge nicht viel als
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