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Ein Engel fuer Emily

Titel: Ein Engel fuer Emily
Autoren: Jude Deveraux
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Ausschnitt.
    »Liebe Güte!«, hauchte sie und presste die Hand auf die Rubine und ihren üppigen Busen. »Ich bin ja so ungeschickt, es tut mir Leid.«
    »Mir nicht«, erwiderte der Mann. Er erhob sich, um sie zu stützen. »Möchten Sie, dass ich Ihnen helfe?«
    »Oh, das wäre sehr freundlich.« Während er ihr die Kette umlegte, überlegte Emily, wie sie vorgehen sollte. Wenn ihr jetzt nichts Originelles einfiel, hatte sie ihre Chance vertan. Aber wie konnte eine Frau das Interesse so einflussreicher Männer wecken?
    »Ich danke Ihnen«, sagte sie strahlend, und als er sich wieder setzte, nahm sie all ihren Mut zusammen. »Welcher sind Sie - der Wölf, der Schüchterne oder der Nette, der im Grunde schrecklich skrupellos ist?«
    Für einen Moment fürchtete Emily, zu weit gegangen zu sein, aber der große Blonde lachte. »Ich bin der Nette«, erwiderte er und deutete auf einen freien Stuhl. »Möchten Sie sich zu uns gesellen?»
    »Nur wenn Sie mir versprechen, mein Haus nicht zu pfänden», sagte sie mit einem lasziven Augenaufschlag. »Abgemacht. Darf ich Sie mit meinen Freunden bekannt machen? Charles Wentworth und Statler Mortman. Und ich bin ...»
    »David Graham«, fiel ihm Emily ins Wort. »Ich hätte sie überall erkannt. Man hat Sie mir sehr genau beschrieben.« Ihr Herz raste, als sie Platz nahm. Einer dieser drei war ein Mörder. Charles Wentworth starrte unverhohlen ihr Collier an.
    »Ich habe es nie schätzen lassen«, sagte Emily beherzt. »Was meinen Sie, wie viel es wert ist?«
    »Mindestens eine halbe Million«, meinte Wentworth, ehe er einen tiefen Zug von seiner Zigarette nahm.
    »Wenn er das sagt, können Sie davon ausgehen, dass es das Doppelte wert ist«, warf Statler Mortman ein. Sein Blick verriet, dass er der Wolf war, und als sie ihm in die Augen sah, verstand sie, warum so viele Frauen auf ihn hereinfielen. »Jedenfalls würde ich Ihnen hier und jetzt einen Scheck über siebenhundertfünfzig dafür geben.«
    Es dauerte einen Augenblick, bis Emily realisierte, dass er siebenhundertfünfzigtausend Dollar meinte. »Großer Gott«, keuchte sie. »Da schwirrt mir ja der Kopf. Ich bin nur eine kleine Bibliothekarin, müssen Sie wissen, und ich bin zum ersten Mal auf einem solchen Ball. Ist es nicht wunderbar hier?« Sie wandte sich ab und schaute zu den Tänzern, als gäbe es nichts Interessanteres für sie.
    »Und wie sind Sie an diese Juwelen gekommen, Miss Bibliothekarin?«
    »Ein Geist hat meinem Schutzengel verraten, wo sie sind, und er gab sie mir. Der Schutzengel, meine ich.«
    Die drei verzogen keine Miene, und plötzlich gefror Emily das Blut in den Adern. Sie wünschte, sie hätte Michael nicht betäubt und wäre, wie er es vorgeschlagen hatte, mit ihm nach Hause gefahren.
    Charles Wentworth zog wieder an seiner Zigarette. »Und wo ist Ihr Schutzengel jetzt?«
    Es war besser, ein bisschen vorsichtiger zu sein. »Er muss hier irgendwo sein. Sie wissen ja - Schutzengel wachen stets und ständig über ihre Schäfchen.« Keiner der drei lächelte.
    »Wie ist Ihr Name?«, wollte Statler Mortman wissen.
    »Anastasia Jones«, antwortete sie prompt. »Meine Mutter hat nach einem Vornamen gesucht, der den langweiligen Nachnamen wettmacht. Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen würden, ich muss ...«
    »Aber Sie können mir auf keinen Fall einen Tanz mit der geheimnisvollsten Frau auf diesem Ball verwehren«, sagte Statler Mortman und heftete den Blick auf ihren Busen.
    »Ich? Geheimnisvoll? Da liegen Sie völlig falsch. Ich bin nur ...«
    »Aschenputtel auf dem Ball«, ergänzte David schmunzelnd. »Sie müssen tanzen, damit alle Ihr wunderschönes Kleid und diesen sagenhaften Schmuck bewundern können. Merken Sie denn nicht, dass alle anwesenden Frauen vor Neid platzen? Ich bin überzeugt, dass sie noch nie solche Rubine zu Gesicht bekommen haben. Wahrscheinlich gab es so etwas Prachtvolles nicht einmal im russischen Zarenreich.«
    Emily tastete nervös ihren Hals ab. Graham war tat-sächlich charmant und reizend, aber was hatte die Frau gesagt? Er würde mit einem strahlenden Lächeln, Witwen und Waisen das Dach über dem Kopf wegpfänden.
    »Kommen Sie, Miss Smith, ein Tänzchen kann doch nicht schaden, oder?«
    Er war so gewinnend, dass Emily die Hand ergriff, die er ihr entgegenstreckte, und nicht einmal registrierte, dass er sie mit einem falschen Namen angesprochen hatte. Was konnte ihr auf der Tanzfläche schon passieren?, dachte sie. Emily tanzte und überlegte, wie sie so schnell
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