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Ein Ehebett zur Probe

Ein Ehebett zur Probe

Titel: Ein Ehebett zur Probe
Autoren: Albert Martin
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schlenderte, zufrieden summend, hinaus.
    Murphy, der einen Werkzeugkasten und einen ausgebrannten Kühlschrankmotor trug, sprach ihn an, als er in den Hof trat. »Mister Hogan, dieser Motor ist in Nummer drei zum Teufel gegangen, und Miss Struman beklagt sich darüber, daß ihre Klingelleitung nicht in Ordnung ist. Ich dachte, das muß ich Ihnen sagen.«
    Hogan zog eine Grimasse. »Murphy, wie oft soll ich Ihnen noch sagen: ‚bringen Sie es in Ordnung!'? Kommen Sie mir nicht mit diesen Kleinigkeiten. Ich habe andere Probleme, über die ich mir den Kopf zerbrechen muß, und ziemlich anstrengende.«
    Auf dem Balkon über ihnen rieb Cheryl, eine hübsche, brünette Mieterin, ihren kurvenreichen Körper mit Öl ein, während sie in einem knappen Bikini ein Sonnenbad nahm. Als sie Hogans Stimme hörte, lehnte sie sich über das Balkongitter und rief hinunter: »Hallo, Hugipugi!«
    Hogan grinste nach oben. »Hei, Liebste, wie geht's?« Er wandte sich wieder an Murphy. »Was habe ich gesagt?«
    »Andere Probleme«, erinnerte Murphy ihn.
    »Richtig. Also erledigen Sie die Kleinigkeiten selbst, Murphy. Wollen Sie das tun?«
    »Ja, Sir«, sagte Murphy voll Bewunderung. »Sparen Sie Ihre Kraft für etwas anderes.«
    Cheryl rief herunter: »Ich habe die Blumen bekommen. Vielen Dank!«
    »Es ist gern geschehen«, versicherte er ihr, betrachtete ihre Figur und dachte an die Möglichkeit, daß — wenn heute keine befriedigende neue Mieterin auftauchen sollte . . .
    »Aber Sie bringen mich in Verlegenheit«, sagte Cheryl, »wenn Sie mir Blumen schenken, und ich habe die Miete seit Monaten nicht bezahlt.«
    »Gut, gut. Ich komme in diesen Tagen einmal hinauf und kassiere. Vorsicht mit dem Öl! Sie rutschen sonst noch vom Balkon.«
    Er schlenderte um das Haus herum zur Straße, blieb stehen und blickte auf das offene Fenster des Appartements, in dem Liz Struman wohnte, ein üppiger Rotkopf. Er konnte sie drinnen sehen — sie bügelte ein Paar lange Hosen und trug dabei einen Büstenhalter und Höschen. Hogan schürzte nachdenklich die Lippen. Natürlich zog er eine neue Eroberung den alten vor. Und bei der Wohnungsknappheit in dieser Stadt hing das Schild >Wohnung frei< nie lange draußen. Aber wenn die Art Mieterin, an die er dachte, sich heute nicht zeigen sollte und seine Stimmung augenblicklich mehr zu Rotköpfen als zu Brünetten neigte . . .
    Hogan pflückte im Garten eine Blume, ging zu Liz' Fenster und schob die Blume hinein. »Zieh dir etwas an — dein liebenswürdiger Hauswirt beobachtet dich.«
    Liz kicherte und dachte nicht daran, sich etwas anzuziehen. »O Hogan, du bist himmlisch. Wirklich!« Sie kam ans Fenster und nahm die Blume. »Besten Dank, Süßer!«
    »Zufriedene Mieter machen zufriedene Hauswirte«, bemerkte er philosophisch und warf ihr eine Kußhand zu. »Bis nachher, Liz.«
    Pfeifend schritt er bis zur Straße, wo ein großes Schild das Z ENTAUREN- W APPEN mit einem geschnitzten Zentauren darüber anzeigte. Der menschliche Teil des edlen Tiers war ein stolzer, muskulöser Mann mit einem Griechenkopf, der Hogan ähnlich sah.
    Hogan hängte das >Wohnung-frei<-Schild an den Pfahl mit dem Wappen und ging zum Haus zurück. Hinter sich hörte er einen Wagen kommen, fuhr herum und sah einen offnen MG an der Bordschwelle halten.
    Ein Junge im Collegealter in Leinenhosen und Sweater sprang heraus. »He, Kamerad! Appartement zu vermieten, wie? Wie komme ich zum Hauswirt?«
    »Sie sprechen mit ihm, mein Junge«, sagte Hogan. »Aber ich vermiete nie an junge Männer. Hausgesetz. Ich war selbst mal jung und weiß, wie wild ihr sein könnt.«
    Der Junge war beleidigt. »Einen Augenblick mal, Sir! Ich bin ganz und gar nicht so. Ich gehöre zur Langstreckenmannschaft.«
    Aber Hogan hatte jedes Interesse an dieser Unterhaltung verloren. Eine winzige, den Mund wäßrig machende junge Blondine kam eilig die Straße entlang.
    Robin.
    Als sie in den Weg zum Haus einbog, folgten Hogans Blicke ihr und beobachteten, wie zierlich sie trippelte.
    »Sir!« sagte der Junge laut. »Ich habe gesagt, ich gehöre zur Langstreckenmannschaft.«
    Hogan wendete den Blick nicht von Robin. »Ja, das sind die schlimmsten von allen. Ich kann auch keine Stabhoch-Springer oder Hürdenläufer in meinem Hause gebrauchen. Es ist ein respektables Haus, mein Junge. Alles ältere Familientypen. Schach- und Damegruppen, manchmal auch Domino. Nichts für Sie — außerdem können Sie sich auch die Miete nicht leisten.«
    »Nennen Sie die Summe.«
    Robin
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