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Ein Dämon wollte Hochzeit machen

Ein Dämon wollte Hochzeit machen

Titel: Ein Dämon wollte Hochzeit machen
Autoren: Robert Asprin
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schiefmäulig. Zwar hatte ich nicht wirklich mit irgendwelchen glutvollen Ratschlägen meines Drachen gerechnet, doch hatte ich angenommen, daß meine Probleme ernst genug seien, um wenigstens seine Aufmerksamkeit zu fesseln. »Da kann ich genausogut mit Aahz reden. Der schaut mich ja wenigstens noch an, während er mir den Kopf abreißt.«
    Immer noch lächelnd, nahm ich den Becher Wein auf, den ich als moralische Stütze mitgebracht hatte, und wollte mir gerade einen Schluck gönnen.
    »Och, so schlecht ist Aahz gar nicht.«
    Einen Augenblick lang dachte ich erschrocken, Gliep hätte geantwortet. Doch dann merkte ich, daß die Stimme von hinten gekommen war, daß sie nicht von meinem Haustier stammte. Ein schneller Blick über die Schulter bestätigte meine schlimmsten Befürchtungen. Mein Partner lehnte, komplett mit grünen Schuppen, spitzen Zähnen und allem anderen, keine zehn Schritte von mir entfernt an der Wand und hatte offensichtlich meinen ganzen Vortrag belauscht.
    »Hallo, Aahz«, sagte ich und überspielte meine Verlegenheit mit einem gequälten Lächeln. »Hab’ dich gar nicht reinkommen hören. Tut mir leid, was meine letzte Bemerkung betrifft, aber ich bin ein bißchen .«
    »Darüber mach dir mal keine Sorgen, Skeeve«, unterbrach er mich mit einer wegwerfenden Handbewegung. »Wenn das das Schlimmste sein sollte, was du nach all den Jahren über mich zu erzählen weißt, finde ich, daß wir eigentlich ganz gut zurechtgekommen sind. Manchmal setze ich dich tatsächlich ein bißchen stark unter Druck. Schätze, das ist wohl meine Methode, mit Streß umzugehen.«
    Aahz wirkte durchaus ruhig ... eigentlich geradezu verdächtig ruhig. Zwar war ich nicht eben wild darauf, von ihm angeschrien zu werden, doch wäre es wenigstens etwas Vertrautes gewesen. Diese ungewohnte Zurschaustellung vernünftiger Einsicht bereitete mir Unbehagen - ganz so, als wäre die Sonne plötzlich im Westen aufgegangen.
    »Und ... was tust du hier, Partner?« fragte ich und versuchte, möglichst gelassen zu klingen.
    »Ich habe nach dir gesucht. Mir ist der Gedanke gekommen, daß du vielleicht einen wohlwollenden Zuhörer gebrauchen könntest, während du dir überlegst, was du als nächstes tun sollst.«
    Wieder schrillte eine kleine Alarmglocke in meinem Hinterkopf. Von allen Bezeichnungen, die die Beziehung zwischen mir und Aahz in der Vergangenheit hätten beschreiben können, wäre »wohlwollender Zuhörer« sicherlich die abwegigste gewesen.
    »Woher wußtest du überhaupt, wo ich bin?«
    Damit umging ich zwar das Thema, aber ich war wirklich neugierig darauf zu erfahren, wie Aahz mich gefunden hatte. Schließlich hatte ich große Anstrengungen unternommen, um möglichst unbemerkt in die Königlichen Stallungen zu schleichen.
    »Das war nicht schwer«, erwiderte Aahz und ließ ein Grinsen aufblitzen, als er mit dem Daumen zur Tür wies. »Schließlich hängt da draußen eine ganz hübsche Menschenmenge herum.«
    »Tatsächlich?« »Na klar. Pookie ist zwar für meinen Geschmack ein bißchen zu großmäulig, aber von ihrem Job als Leibwächterin versteht sie was. Ich vermute, sie hat dich schon beschattet, seit du dein Zimmer verlassen hast.«
    Pookie war die neue Leibwächterin, die ich mir kürzlich bei meiner Reise nach Perv zugezogen hatte ... bevor ich dann erfuhr, daß sie Aahz’ Kusine war.
    »Das ist aber komisch«, meinte ich stirnrunzelnd. »Ich habe sie überhaupt nicht gesehen.«
    »Ich sag’ dir doch, daß sie gut ist«, antwortete mein Partner blinzelnd. »Nur, weil sie dein Privatleben respektiert und sich außer Sichtweite hält, heißt das noch nicht, daß sie dich unbegleitet herumspazieren läßt. Wie dem auch sei, ich schätze, Guido hat sie dabei gesehen und beschlossen mitzugehen ... der folgt ihr schon wie ein Hündchen, seit sie sich kennengelernt haben ., und das hieß natürlich, daß auch Nunzio mitkommen mußte, und, na ja, unterm Strich bleibt, daß jetzt deine drei Leibwächter allesamt draußen vor der Tür stehen, um dafür zu sorgen, daß du ungestört bleibst.«
    Hervorragend! Da ziehe ich los, um mal ein bißchen für mich zu sein, und wie endet das Ganze? Mit einer Parade.
    »Schön, und was glaubst du nun, Aahz?« frage ich.
    Ich wußte, daß ich seine Meinung ohnehin früher oder später erfahren würde, und da hielt ich es für das beste, ihn geradeheraus zu fragen, um die Sache möglichst bald hinter mich zu bringen.
    »Wozu?«
    »Zu meinem Problem«, erklärte ich.
    »Welchem
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