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Ein Dämon macht noch keinen Sommer

Titel: Ein Dämon macht noch keinen Sommer
Autoren: Robert Asprin
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Reiseleiter?«
    Ich sah erst Tanda, dann Aahz an. Beide schüttelten nur den Kopf.
    »Vergiss es«, sagte Aahz und winkte ab. Jedes Mal, wenn er das tat, wusste ich, dass er glaubte, ich wäre zu dumm, die Antwort zu begreifen.
    »Schön. Sie lassen sich also für die Information und den Sprung bezahlen«, versuchte ich es auf eine andere Weise. »Klingt doch ganz vernünftig.«
    »Na ja, ja und nein«, sagte Tanda. »Niemand weiß, woher die Wandler kommen. Sie sind Meister der Tarnkunst, und wenn du versuchst, ein falsches Spiel mit ihnen zu treiben, verschwindest du auf Nimmerwiedersehen.«
    »Sehr wahrscheinlich in irgendeine tödliche Dimension«, fügte Aahz kopfschüttelnd hinzu.
    »Also werden wir dafür sorgen müssen, dass sie ihre fünf Prozent der goldenen Kuh bekommen, falls wir sie finden.«
    Mir kam das vollkommen logisch vor.
    »Ich hoffe, dabei wird es bleiben«, unkte Aahz.
    Tanda nickte nur.
    Das gefiel mir überhaupt nicht. Verschwinden gehörte nicht zu den Dingen, die ich mir für meine Zukunft vorgestellt hatte. Ich hatte Pläne. Große, sehr große Pläne. Nichtsdestotrotz riskierte ich gerade mein Leben für die Jagd nach einer Kuh. Keine gerade kluge Entscheidung, wenn man mich fragte. Ich versuchte, an etwas anderes zu denken, nur nicht an eine Zukunft, in der irgendjemand mich einfach verschwinden ließ.
    »Wie können sich die Wandler ständig so verändern?«
    »Tarnzauber vielleicht, ich weiß es nicht«, antwortete Tanda und zuckte mit den Schultern. »Ich habe noch nie einen gesehen, der längere Zeit die gleiche Gestalt hatte.«
    Ich hielt mich selbst für ganz gut, wenn es um Tarnungen ging, aber ich war weit davon entfernt fertig zu bringen, was dieser Wandler getan hatte. Was wiederum bedeutete, dass, wenn sie wirklich so gut waren, einer dieser Wandler gerade jetzt hier bei uns sein könnte, getarnt als irgendein Gegenstand im Raum.
    Der Gedanke ließ mich beinahe aus der Haut fahren. Ich sah mich um und versuchte zu erkennen, ob mir irgendetwas in dieser Hütte komisch vorkam, aber da war nichts außer einem verdreckten Boden und alten Holzscheiten. Trotzdem hatte ich jetzt das Gefühl, beobachtet zu werden.
    »Lasst uns doch mal sehen, ob wir nicht herausfinden können, wo wir sind und was wir als Nächstes tun sollten«, schlug Tanda vor und rückte näher zu Aahz.
    Ich drehte eine Runde durch den Raum, ehe ich dorthin ging, wo Aahz die Karte auf dem Boden ausbreitete.
    »Wie wäre es, wenn du dir das ansiehst?«, sagte Tanda und zeigte auf die Karte.
    Ich erkannte sofort, was sie meinte. Die Karte hatte sich verändert. Ich studierte das, was jetzt auf ihr zu sehen war, und versuchte, es mit dem zu vergleichen, was vorher dort gewesen war. Die Linien, die von Vortex Nr. 1 fortführten, waren jetzt anders, und die Endpunkte jeder einzelnen waren gekennzeichnet. Und in der oberen Ecke der Karte war Tauf aufgeführt samt einer direkten Linie von Tauf zu Vortex Nr. 1.
    »Erstaunlich«, sagte Aahz. Genauer gesagt flüsterte er: »Eine echte Schatzkarte.«
    »Wie hat sie das gemacht?«, fragte ich.
    Aahz lachte.
    »So wie alles gemacht wird«, sagte er. »Magik.«
    »Das ist eine magische Karte, eine Schatzkarte der Dimensionen«, erklärte Tanda. »Von so etwas habe ich bisher nur gehört.«
    Sie streckte die Arme aus und drückte mich kräftig an sich, was ich mir nur zu gern gefallen ließ. Dann, viel zu schnell, ließ sie mich wieder los und starrte mich an.
    »Da hast du einen tollen Fang gemacht«, sagte sie.
    Ich zuckte mit den Schultern. »Nur wenn sie uns irgendwohin führt.«
    »Korrekt«, stimmte mir Aahz zu, ohne den Blick von der Karte zu wenden.
    Auch ich konzentrierte mich wieder auf die Karte.
    Soweit es mich betraf, bestand sie nur aus Linien und Punkten und ein paar Namen. Ich hätte sie nicht einmal nutzen können, um den Weg zurück zu der Stelle zu finden, an der wir auf Vortex Nr. 1 aufgeschlagen waren, geschweige denn um in andere Dimensionen zu springen.
    »Also, die Karte verändert sich. Was bedeutet das für uns?«
    Tanda deutete auf den Punkt mit der Bezeichnung Vortex Nr. 1.
    »Dank dem Wandler sind wir hier. Von hier aus können wir in fünf verschiedene Dimensionen springen.«
    Sie deutete nacheinander auf die fünf Namen am Ende der Linien, die von diesem Ort wegführten. »Die namens Bumppp sieht am vielversprechendsten aus.«
    Aahz nickte. »Und es ist nach der Karte der direkteste Weg.«
    »Kennt ihr diese Bumppp-Welt?«, fragte ich zweifelnd.
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