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Ein Daemon kommt selten allein

Ein Daemon kommt selten allein

Titel: Ein Daemon kommt selten allein
Autoren: Angie Fox
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etwas weg, das sich unter ihrem Fingernagel befand und von dem ich lieber nicht wissen wollte, was es war. »Die schwarzen Gebieter erkennen Dämonenkiller normalerweise nicht so schnell nach der Transformation. Und sie sind eigentlich nie so dreist.« Sie zog ihre Augenbrauen hoch, wie um mir zu verstehen zu geben, dass ich nicken und all das begreifen sollte. »Aber es gab in letzter Zeit ungewöhnliche Ereignisse.«
    Na toll. Ich wollte, dass sie verschwand. Ich wollte vergessen, dass all dies je geschehen war.
    Sie gab ein »tss« von sich. »Wenn bloß deine Mutter hier wäre.«
    Mir blieben die Wörter beinahe im Hals stecken. »Wo ist meine Mutter« Sie hatte mich am Tag meiner Geburt zur Adoption freigegeben. Ich hatte nie irgendetwas über sie erfahren.
    Sie sah mich schuldbewusst an. »Ich denke, ich werde es dir erzählen müssen. Aber jetzt müssen wir erst mal los.«
    »Wohin«, fragte ich sie, obwohl ich fürchtete, es zu erfahren.
    »Tja, aus dem Hexenzirkel in Westchester sind wir rausgeflogen. Ich werde dafür sorgen, dass meine Freundin Ant Eater dir davon erzählt.« Sie kicherte in sich hinein. »Wir sind nicht immer die besten Gäste. Aber scheiß drauf – das Leben ist kurz. Nichts geht über die Freiheit der weiten Straße.«
    »Der weiten Straße«, hakte ich nach und fing an, ein wenig in Panik zu geraten. Okay, nicht ein wenig, sondern total. »Ich bin nicht wie du. Mir wird beim Autofahren schlecht, mir wird beim Zugfahren schlecht und beim Fliegen auch. Mir wird schon schwindelig, wenn ich den Kindern in der Vorschule beim Schaukeln zusehe.«
    »Hm«, stimmte Pirate zu. »Weißt du noch, als du Brian Thompsons Schlitten komplett mit heißer Schokolade vollgekotzt hast« Pirate musterte meinen Gesichtsausdruck. »Aber ich mochte ihn sowieso nicht. Er hatte Katzen. Drei Katzen. Den braunen Kater habe ich Thor genannt, er hatte spitze Zähne. Und dann hatte er noch einen braunen Kater, den habe ich Thunfischstinker genannt …«
    An jenem Tag waren so viele heimatlose Hunde in dem Heim gewesen, und ich musste mir ausgerechnet diese Quasselstrippe aussuchen. »Pirate, sei ehrlich zu mir. Wieso sprichst du auf einmal«
    »IchIch habe schon immer gesprochen. Wieso hörst du auf einmal zu«
    »Genug!« Großmutter umklammerte meine Hände. »Wir steigen jetzt auf meine Harley, ob du willst oder nicht. Der Hexenzirkel hat sich derzeit außerhalb von Memphis verkrochen. Das ist ein gutes Plätzchen, dir ein bisschen was beizubringen. Du musst deine Hexenflüche von den wilden Kröten erlernen. Magisch gesprochen.«
    »Ich muss zur Normalität zurückkehren. Ich habe eine Arbeit, Freunde und einen süßen Typen, den ich soeben versetzt habe.« Ich befreite mich aus ihrem Griff und sah, dass meine French-Maniküre zerschmolzen war.
    »Ach du heilige Scheiße!« Ich starrte sie an.
    »Wie ich bereits sagte, du musst noch eine Menge lernen. Und Xerxes wird zurückkommen – mit einem ganzen Rudel blutrünstiger Kreaturen. Die Zeit ist abgelaufen, Lizzie. Wenn dir nichts Besseres einfällt, schwingen wir uns jetzt auf meinen Feuerstuhl und verschwinden von hier.«
    »Das glaube ich kaum«, entgegnete ich und beäugte die klumpigen Überreste meiner Maniküre. Sie streckte ihre Hände nach mir aus, aber ich war nicht gewillt, sie noch mal an mich heranzulassen. »Hau ab! Du kannst nicht einfach auf deiner Harley in die Stadt einfallen, mich einsperren, mich mit Xerxes bekannt machen und mich dann in Lizzie den Verkehrsrowdy verwandeln. Ich verdiene ein paar Antworten.«
    Sie seufzte. »Du hast ja recht, Lizzie. Um die Wahrheit zu sagen, was du da drinnen vollbracht hast, war … einzigartig. So etwas habe ich noch nie zuvor gesehen. Dein Nagellack wurde von der Stimme des Dämons vertilgt, und das wäre, um es ganz klar zu sagen, mit den meisten Dingen … ach, was sag ich da, mit den meisten Menschen passiert. Du bist etwas Besonderes, Lizzie. Ob du willst oder nicht.«
    Nein, will ich nicht. »Das heißt also, die meisten Menschen werden von diesen grünen Dingern getroffen und sterben. Ich hingegen schnappe sie mir aus der Luft, und sie ruinieren lediglich meinen Nagellack«
    »Der Nagellack war kein Teil von dir.« Sie presste sich ihre Faust aufs Herz. »Das hier, die Kraft, die du in dir hast, das ist von dir.«
    »Okay …«, entgegnete ich und nickte einmal zu oft. »Aber du« – ich lugte hinüber zu meinem glühenden Badezimmer – »verfügst über magische Kräfte. Du weißt mit einem
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