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Ein Daemon kommt selten allein

Ein Daemon kommt selten allein

Titel: Ein Daemon kommt selten allein
Autoren: Angie Fox
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seinen Augen Pfeile ab. Es ist absolut unangenehm, wenn du jemanden kennenlernst, der fünf Minuten später in deine Privatsphäre eindringt. Und was noch erschreckender war: Die schimmernden grünen Pfeile zielten direkt auf meinen Hals. Was hatte dieser Typ im SinnMir den Kopf abzuhacken
    Die alte Dame hinter mir – wie war noch mal ihr Name– fing an zu wehklagen.
    Das war gar nicht gut. Ich verlangsamte meinen Schritt, um mir die Pfeile genauer ansehen zu können. Sie leuchteten wie Miniatur-Glühstäbe. Ich berührte einen, und er zischte an meiner Fingerspitze. Warm, aber nicht schmerzhaft. Ich schnappte ihn mir aus der Luft, und er surrte in meiner Hand. Ich betastete behutsam die Spitze. »Autsch!« Sie war so scharf wie zerbrochenes Glas. »Der Trick besteht darin, sie von der Seite zu packen«, sagte ich zu mir selbst. Ich sammelte sie ein, als würde ich Tomaten pflücken.
    »Was sagst du dazu, Mr. Xerxes« Ich hielt ihm eine Handvoll grüner, zischender Objekte hin.
    Der Dämon war erstarrt, als wäre die Zeit stehen geblieben. Meine Großmutter stand mit starrem Blick da, ihr Mund war weit aufgerissen.
    »Heeeeexxxeee!«, schrie der Dämon.
    Das musste ausgerechnet er sagen. »Wie würdest du es wohl finden, wenn ich dir magische rasengrüne Pfeile an den Kopf schleudern und dich beschimpfen würde« Ich warf die spitzen Pfeile zu ihm zurück.
    Sie drangen in seine Stirn ein, und er zerbarst in eine Million Lichtflecken.
    Ich schirmte meine Augen ab, während die Welt um mich herum sich allmählich wieder zusammenfügte und scharf wurde. Großmutters Schrei durchbrach den Schleier in meinem Kopf.
    »Grr!« Was hatte ich getan Meine Arme kribbelten von der in der Luft befindlichen Elektrizität, und jedes Härchen an meinem Körper richtete sich auf. Der Raum selbst schmeckte bitter. Großmutter und ich starrten einander etwa eine halbe Sekunde lang an. Dann klappte ihr Mund zu, und sie lief hinaus in den Flur.
    »Das alles spielt sich tatsächlich ab«, sagte ich zu meinem zerzausten Ebenbild im Badezimmerspiegel. Was für ein furchtbarer Gedanke.
    Großmutter kam zurückgestürmt, ein halbes Dutzend Reißverschlusstaschen herumjonglierend, in denen sich weiß der Himmel was befand. »Geh raus!« Sie drängte sich an mir vorbei, stellte die Taschen auf den Boden und zog mit grauer Kreide einen Kreis auf die Fliesen.
    »Was« Ich rang nach Luft. Handabdrücke – meine Handabdrücke – waren wie Brandmale in die Waschbeckenplatte gebrannt. Ich starrte meine Handflächen an. Sie wiesen keinerlei Spuren auf, nur meine Finger kribbelten, als wären sie eingeschlafen. Ich rieb sie an meinem Kleid, um die Blutzirkulation wieder in Gang zu bringen. »Verrätst du mir vielleicht mal, was hier gerade passiert ist« Ich schnappte mir das Badezimmerhandtuch und wischte mir Tränen, und weiß der Himmel was noch alles, aus dem Gesicht.
    Sie hielt inne, das Kreidestück in ihrer Hand zitterte. »Ja. Aber zuerst werde ich diesen Bastarden die Tür vor der Nase zuknallen. Xerxes wollte nur einen Blick auf dich werfen. Aber es werden weitere aufkreuzen.«
    Einen Blick auf mich werfen Das nahm ich ihr nicht einen Augenblick ab. »Falls es dir entgangen sein sollte – er hat grüne spitze Dinger auf mich abgefeuert. Auf meinen Hals!«
    Sie setzte sich eine in Silber eingefasste und an den Rändern mit Strass besetzte Lesebrille auf. »Du hast recht. Er hat in der Tat beschlossen, dich umzubringen.« Sie begann, eine Sammlung von Glasfläschchen durchzusehen. »Dämonen können impulsiv sein.« Sie räusperte sich. »Wie aufsässige Enkelkinder, die Dinge anfassen, die sie nicht anfassen sollten.« Sie wählte ein Fläschchen mit einer olivbraunen Flüssigkeit und schob es in die Vordertasche ihrer Jeans. »Ich weiß wirklich nicht, was du dir dabei gedacht hast, als du nach seinen Schimpftiraden gegriffen hast.«
    »Schimpf-was«
    »Keine Zeit«, entgegnete sie und stöberte erneut in ihrer Tasche herum. »Aber glaub nicht eine Sekunde lang, dass du aus dem Schneider bist, kleine Klugscheißerin. Ich werde dich bis nächsten Sonntag hart rannehmen.« Sie reichte mir ein Erdnussbutter-Glas, das mit einer kanariengelben Pampe gefüllt war. »Hör mit der Fragerei auf. Behalte das hier bei dir. Und um Laconias willen – lass mich meine Arbeit erledigen.«
    »Alles klar …« Ein Dämon will mich töten, also bekomme ich ein Smucker’s-Glas in die Hand gedrückt. Sollten wir nicht abhauenUns versteckenIch hatte zwar
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