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Ein Daemon kommt selten allein

Ein Daemon kommt selten allein

Titel: Ein Daemon kommt selten allein
Autoren: Angie Fox
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Sache ist die …« Sie hielt inne, um die richtigen Worte für was auch immer zu finden, von dem ich sicher war, dass ich es lieber nicht hören wollte. Sie räusperte sich. »Unser Hexenzirkel ist auf der Flucht.«
    O Herr im Himmel. »Du glaubst, du bist eine Hexe«
    »Ich bin eine Hexe, mein Schatz. Genauso wie deine Mutter eine war. Und wenn ich nicht so eine verdammt gute Hexe wäre, wäre nicht die ganze Hölle hinter uns her. Ich habe jetzt keine Zeit, dir die Sache in allen Einzelheiten zu erklären, aber eine Frage: »Besitzt du irgendeine lederne Cowboy-Überhose«
    Na klar, hängt direkt neben meiner weißen Caprihose. »Nein!«
    »So ein Mist«, entgegnete sie. »Das Leben auf der Straße kann einem ganz schön die Beine ramponieren.«
    Ich schluckte. Sie sollte lieber nicht auch nur daran denken , mich zu kidnappen. Damit das klar war. »Pirate! Wachhund! Fass!« Er hatte nicht einmal den Mumm zu winseln. Nutzloses Vieh. Nie wieder würde ich ihm Hundeeis am Stiel mit lieblichem Knochengeschmack kaufen.
    »Laut meiner Uhr bleibt weniger als eine Minute, um zu verschwinden. Du wurdest exakt um achtzehn Uhr dreiundvierzig geboren.« Sie schabte an der anderen Seite der Tür, als ob sie ein spastisches Kätzchen in einer Kiste zu besänftigen versuchte. »Ich habe dich gerade noch rechtzeitig gefunden.«
    »O ja, das macht Sinn.« Wenn ich sie dazu bekäme, die Tür aufzumachen, könnte ich an ihr vorbeihuschen und schneller frei sein, als es mich Zeit kostete, sie eine Vollidiotin zu schimpfen. Ich hatte für halb acht Uhr reserviert. Wenn sie mich jetzt rausließe, könnte ich sie aus meinem Haus und meinem Leben aussperren und es, wenn ich voll auf die Tube drückte, zweifellos noch zu meiner tollen Geburtstagsparty schaffen. Ich rieb mir die Schläfen. Ach, wäre ich doch nicht so heiß auf eine Nacht voll fruchtiger Drinks und Ausschweifungen.
    Wir wollten ins Fire gehen, eines von Atlantas neuesten Bistros. Ich war extra in mein saphirblaues Partykleid geschlüpft und hatte mein pechschwarzes Haar zu einer stylischen Hochsteckfrisur arrangiert, doch mittlerweile hatten sich bereits einige Locken gelöst.
    »In Momenten wie diesen wünschte ich, meine HarleyUhr hätte einen Sekundenzeiger.« Großmutter schnaubte. »Und he!« Sie klopfte an die Tür, ihre Ringe klirrten. »Versuch dich von allem Brennbaren fernzuhalten.«
    Die Frau war wahnsinnig. Und ich konnte mir immer noch nicht erklären, wie sie die Tür von außen abgeschlossen hatte.
    »Ein paar dieser kleinen Prachtstücke …«, sagte sie, begleitet von einem quietschenden Geräusch. »Weißt du, ich wäre ja schon früher in dein Leben getreten, aber wir haben deine Spur verloren. In diesem Audrey-Hepburn-Outfit hätten wir dich nie erkannt.«
    Audrey Hepburn! Ich glaub, ich hör nicht recht. Ich habe dieses Kleid letzte Woche bei Ann Taylor im Ausverkauf erstanden. Warum hörte ich mir diese Modebewertungen einer alten Schachtel in strassbesetzten Röhrenjeans überhaupt an»Warum muss das mir passierenWarum gerade jetzt«
    »Meine Zauberkräfte haben es mir erst ermöglicht, dich ausfindig zu machen, als deine Kräfte stark genug geworden waren.«
    Zauberkräfte Ich stöhnte leise. Genau aus diesem Grund hatte ich nie nach meinen leiblichen Eltern geforscht. Irgendwie hatte ich gewusst, dass meine biologische Familie aus einem Haufen Durchgeknallter bestand.
    Und war das eigentlich Weihrauch, was ich da roch
    Der scharfe Geruch nach Ingwer und Nelken kroch unter der Tür hindurch. O nein, nein, nein. »Zünde da draußen bloß kein Feuer an!« Entscheidung getroffen . Ich machte ein paar beruhigende Yoga-Atemübungen und versuchte, mein Haar erneut zu einer hippen Hochfrisur zu arrangieren. Je weiter ich mich von diesem Zweig meines Familienstammbaums entfernte, umso besser.
    »Jetzt hören Sie mal, Lady«, sagte ich, während ich darum rang, meine Wut ein wenig zu dämpfen. »Ich meine, Großmutter. Hör zu, Großmutter. Lass mich hier raus, und du kannst so viel herumzaubern, wie du willst.«
    Nachdem ich dich aus meinem Haus und meinem Leben entfernt habe.
    Ich suchte unter dem Waschbecken nach einer Waffe und kam mit einer Toilettenbürste und einer Flasche Desinfektionsspray mit der Duftnote »violetter Prärieklee« wieder hoch.
    Wollte ich damit wirklich auf meine Großmutter zielen
    Ja.
    »Mach die Tür auf, und lass uns reden!«
    Sie begann zu summen. Es klang wie ein Kirchenlied.
    »GroßmutterJetzt komm schon. Pass auf. Es
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