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Ein Daemon kommt selten allein

Ein Daemon kommt selten allein

Titel: Ein Daemon kommt selten allein
Autoren: Angie Fox
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Bedrohung zur Strecke gebracht. Ich war mein ganzes Leben lang hinter ihr her. Und heute – bumba! Also erzähl mir nicht, ich könnte es nicht mit einem Dämon aufnehmen. Und wie ich es mit einem Dämon aufnehmen kann.«
    Ich warf einen Armvoll Button-down-Blusen in den Koffer. »Die Dunkle Bedrohung ist aus dem Film Krieg der Sterne. Das ist doch keine echte Kreatur.« Pirate jaulte gern jeden Schatten im Hof an.
    »Sie ist echt«, beharrte Pirate. »Ich habe Bissspuren hinterlassen.« Er knurrte und zeigte mir seine Eckzähne. »Die sind gut, oderJawohl! Was sagst du dazu« Er sprang in Angriffsposition und fletschte die Zähne, sein ganzer Körper bebte. »Ich bin ein Tier!«
    »Und du hast deinen eigenen Schatten gefangen.«
    »Nein! Ein Gespenst! Es fliegt! Es wacht gern über den Hof. Jede Wette, dass es scharf auf meinen Quietschfrosch ist. Heute hat es versucht, mir irgendetwas Goldenes, Glänzendes zu geben. Absolut ungenießbar. Also habe ich das Gespenst zermalmt.«
    Genau genommen sollten Pirates Gummispielzeuge eigentlich ebenfalls ungenießbar sein. Ich seufzte und nestelte ein schlichtes weißes Top von dem Bügel. Normalerweise hätte ich ein derartig wirres Gequassel ignoriert. Moment mal, wem erzählte ich das eigentlichNormalerweise würde ich niemals diese – oder sonst irgendeine – Unterhaltung mit meinem Hund führen.
    Heilige Handgranate, ich hoffte wirklich inständig, dass Pirate sich das alles nur einbildete. Die Vorstellung, dass sich da draußen auf meinem Hof irgendwelche geheimnisvollen Wesen herumtrieben, behagte mir gar nicht. Und mich beobachteten. Um auf der sicheren Seite zu sein, sagte ich: »Versprich mir, dass du dich, wenn du die Dunkle Bedrohung je noch einmal sehen solltest, von ihr fernhältst. Verstanden«
    Pirate attackierte seinen Schwanz.
    Ich musterte das kleine Biest, mit dem ich während der vergangenen drei Jahre mein Bett geteilt hatte. »Pirate.« Ich streichelte ihn hinter dem linken Ohr, woraufhin er sich umdrehte und sein Gesicht in meine Hände schmiegte. »Hörst du mir zuErinnerst du dich, was wir in der Hundeschule gelernt habenEin guter Wachhund hört auch zu.«
    »Ah … Ich tue alles, was du sagst, Lizzie, solange du mich weiter an meiner Lieblingsstelle kraulst.« In dem Moment, in dem ich aufhörte, ihn zu kraulen, sprang er auf und begann, an den halb zusammengelegten Sachen in meinem Koffer herumzuschnüffeln. »Du weißt ja, dass wir die Prüfung bestanden hätten, wenn mir nicht dieses attraktive Zwergspitz-Weibchen zugezwinkert hätte. Daraufhin habe ich es vergeigt. Weiber!«
    »Pirate«, warnte ich ihn. »Hör auf, irgendwelche Hofgespenster anzugreifen! Fang lieber mich.« Er bedachte mich mit seinem unschuldigen Hundeblick, aber wir wussten beide, dass er niemandem etwas vormachte. Ich schlüpfte in meine Khakihose, zog mein Top herunter und durchsuchte meinen Schrank nach meinen bequemen Schnürschuhen, die ich immer in der Vorschule trug.
    Ich ließ mich aufs Bett fallen, um mir die Schuhe zuzubinden, und tätschelte währenddessen kurz Pirates Kopf. »Düsen wir los! Ich versuche Großmutter zu überreden, den Flughafen anzusteuern, aber wir müssen uns beeilen, wenn wir den nächsten Flug nach Memphis erwischen wollen.« Mein Magen rumorte bei dem Gedanken. Ich bekam Ausschlag, wenn ich nur ans Fliegen dachte, aber ein Blick in Richtung meiner Einfahrt, wo ein Feuerstuhl mit Chromrädern und an den Seiten aufgemalten silbernen Flammen stand, reichte, mir Mut einzuflößen.
    »Gib mir ein Hundeeis am Stiel, und ich verrate dir, wo ich deine Keilabsatzsandalen versteckt habe.« Er vergrub sich zwischen zwei Kissen.
    Ich verdrehte die Augen und mühte mich damit ab, die Verschlussspangen meines prall gefüllten Koffers zuzuklicken. »Du solltest dir wünschen, dass wir Großmutter überreden können, ihre Harley in Gang zu bringen.«
    »Eine Harley« Pirate kreischte auf, und die Kissen flogen hoch. Er jagte zu dem Fenster hinter meinem Bett und drückte seine Schnauze gegen die Scheibe. »Wahnsinn! Ich könnte den Highway runterdüsen und mir den Wind ins Gesicht blasen lassen. Süße Miezen abchecken.«
    Er hatte also gar nichts von dem kapiert, was ich über Motorrad versus Flugzeug gesagt hatte. Toll. Ich hatte also einen sprechenden Hund, aber keinen, der zuhörte.
    Gut zu wissen, sagte ich mir, während ich versuchte, den Koffer mit meinem Hintern zuzupressen. Meine Socken und Dessous quollen unter dem Kofferdeckel hervor. »Ich
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