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Ein Daemon kommt selten allein

Ein Daemon kommt selten allein

Titel: Ein Daemon kommt selten allein
Autoren: Angie Fox
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erwarte von dir, dass du mir gleich den Rücken stärkst.« Dass er im Frachtraum würde fliegen müssen, würde ich ihm erst später erzählen.
    Wenn wir die Harley nähmen, müssten wir Pirate an mir festbinden. Großmutter hatte eine Vorrichtung, die im Wesentlichen einer dieser wunderbar praktischen umschnallbaren Babytragen ähnelte. Pirate würde sie hassen. Und für mich wäre es auch keine Freude. Pirate hatte ein bis zwei Wochen nicht gebadet, und zudem neigte er auch noch zu Verdauungsproblemen.
    Wir mussten fliegen. Bitte . Ich stopfte meine Sachen noch tiefer in den Koffer und versuchte es erneut.
    Mein Saturn wäre meine zweite Wahl gewesen, aber Großmutter hatte mir bereits gesagt, dass die Dämonen vermutlich bereits Kundschafter losgeschickt hatten, um nach dem Wagen Ausschau zu halten. Außerdem war sie mit dieser Harley verheiratet. Aber ein Flugzeug wäre schneller. Dagegen konnte sie nichts einwenden.
    »Bist du endlich fertig« Großmutter kam die Treppe heraufgestürmt, in der Hand ein Sandwich und eine jener Apfelsaftflaschen, die ich ausschließlich fürs Mittagessen in der Vorschule vorrätig hatte. »Lizzie! Hör auf, unsere Zeit zu vergeuden!«
    »Das kannst du nicht im Ernst meinen.« Die Frau erwartete, dass ich mein komplettes Leben in der gleichen Zeit einpackte, die sie benötigte, ein Käse-Sandwich zuzubereiten. Alles, was ich wollte, war ein einfaches, stabiles Leben. Ich mochte es, etwas zu haben, auf das ich mich verlassen konnte – meine Freunde, meine Arbeit und sogar Cliff und Hillary. Dass sie sich nie ändern würden, war sowieso klar. Meine Ungezwungenheit hatte ich Pirate zu verdanken, und wenn dieses Miniaturproblem mit Pfoten Amok lief, konnte ich ihn einfach hochheben. Krise abgewendet. Es gab einen Grund, weshalb ich Menschen wie Großmutter gemieden hatte.
    Sie schüttelte den Kopf, ihr langes graues Haar fiel wirr über ihre Schultern. »Die Zeit ist abgelaufen, Lizzie. Wir haben ein Problem.«
    Als ob wir in den letzten Stunden nicht genügend Probleme gehabt hätten.
    Mein Magen drehte sich um. »Erzähl mir nicht, dass du mein Bad in die Luft gejagt hast.«
    »Schlimmer. Erinnerst du dich an mein lilafarbenes Notfall-ZauberelixierEs hat sich blau verfärbt. Die Dämonen haben das Rot gleich herausgesaugt. Sie kommen. Schnell.«
    Oje! Ich attackierte meinen Koffer mit neuem Elan.
    »Hör auf!«, befahl Großmutter. »Was glaubst du eigentlich, was wir vorhaben – Frühjahrsferien in Daytona BeachAuf einer Harley hat ein Koffer nichts zu suchen. Allenfalls ein Rucksack.« Sie streckte einen Finger in die Höhe, um den sich ein silberner Schlangenring schlängelte. »Einer.«
    »Lass uns doch fliegen«, bettelte ich und registrierte die Verzweiflung in meiner Stimme. »Das spart Zeit!«
    Sie breitete schwungvoll die Hände aus. »Ich kann kein ganzes Flugzeug beschützen! Willst du, dass Dämonen auf dem Flugzeugrumpf ihr Lager aufschlagen«
    Oje. Wir waren eine menschliche Tragödie, die darauf wartete, dass sie geschah. Ich drängte die Vorstellung aus meinen Gedanken. »Na super«, sagte ich und riss meinen Schulrucksack vom Haken. »Da passen kaum ein Schlauch-Top und ein Paar Socken rein.«
    Großmutter zog eine Augenbraue hoch. »Die Trucker werden ihre Freude haben, meinst du nicht«
    Ich packte eine Wechselgarnitur und eine Bürste ein, dann stürmte ich in die Küche, um Pirates Healthy-Lite-Hundefutter und die Ersatzwasserschale zu holen. Das Badezimmer leuchtete in der Tat in einem strahlenden Blau. Der Nebel quoll heraus auf den Flur, getragen von einer unsichtbaren Wolke. Er hatte eine greifbare Präsenz. Eine dämonische Präsenz. Er stieg auf bis zur Decke und kroch wabernd Zentimeter für Zentimeter über dem Boden voran wie ein langsamer, gleichmäßiger Hauch des Bösen. Ach du heilige Scheiße!
    Großmutter hatte Pirate bereits aus der Haustür gezerrt, um ihn in seine Motorradkluft zu stecken. Ich stopfte sein Futter und seinen Napf in meine Handtasche, prüfte, ob die Hintertür abgeschlossen war, und stürmte durchs Wohnzimmer zur Haustür.
    »Akkk!« Pirate jagte im Kreis durch den Hof, während Großmutter ihn mit einer schwarzen Ledervorrichtung verfolgte, die aussah, als hätte sie sie direkt aus dem Ozzy-Osborne-Katalog für Haustierklamotten bestellt.
    »Verdammter Mist!« Sie warf mir dieses Ding zu. »Versuch du es! Lucky Bob hat das Teil extra für sein inzwischen verstorbenes Frettchen Buddy angefertigt.«
    Pirate hielt schockiert
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