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Ein Dämon dreht durch

Ein Dämon dreht durch

Titel: Ein Dämon dreht durch
Autoren: Robert Asprin
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wie sie langsam auszusehen begann.
    »Tatsächlich bin ich ein bißchen überrascht, Herr Hauptwachtmeister, daß ich hier bin. Ich dachte, das hätten wir alles bei meinem Besuch zufriedenstellend abgeklärt.«
    Die Polizisten, die mich vor dem Hotel abgefangen und aufs Revier gebracht hatten, waren reichlich wortkarg gewesen. Außer der einfachen Feststellung >Der Hauptwachtmeister will Sie sprechen< hatten sie mir nicht den leisesten Hinweis darauf gegeben, weshalb sie mich festnahmen.
    »Oh, die Gegenüberstellung diente ja nur dazu, festzustellen, daß wir es tatsächlich mit dem Richtigen zu tun haben«, meinte der Hauptwachtmeister lächelnd. »Was Sie ja auch großzügigerweise zugegeben haben. Was nun den Grund Ihres Hierseins betrifft, scheint es da doch ein oder zwei kleinere Punkte zu geben, die wir bei unserer letzten Plauderei nicht behandelt haben.«
    Er nahm eines der Blätter auf und hielt es mit den Fingerspitzen, als wäre es äußerst zerbrechlich oder kostbar.
    »Sehen Sie, wir haben in einigen anderen Dimensionen Auskünfte über Sie eingeholt, genau wie ich es Ihnen versprochen habe.«
    Mir sank das Herz in die Knie ... und mit ihm meine Zuversicht.
    »Fürs Protokoll«, sagte der Polizist, »Sie sind Skeeve, manchmal auch unter dem Namen >Der Große Skeeve< bekannt ... geboren auf Klah, Firmensitz auf Tauf?«
    »Das stimmt.«
    »Nun hat es den Anschein, daß Sie vor einer Weile in einen Krieg verwickelt waren, irgendwo in der Gegend von Pos-siltum?«
    Das konnte ich schlecht abstreiten.
    »Ich stand damals als Hofmagiker von Possiltum in Dienst. Da gehörte es einfach zu meinen Pflichten, dabei zu helfen, eine Invasionsarmee abzuwehren.«
    »Ach, wirklich? Ich habe hier auch einen Bericht aus Jahk vorliegen, der besagt, daß Sie Mitglied einer Gruppe waren, die beim Großen Spiel die Trophäe gestohlen hat. War das auch Bestandteil Ihrer Pflichten?«
    »Die haben wir offen und ehrlich in einem Wettkampf gewonnen«, empörte ich mich. »Die Jahks waren vorher damit einverstanden, und sie hätten uns fast die Köpfe eingeschlagen, bis wir schließlich siegten.«
    ». was Sie weitgehend mit derselben Mannschaft taten, mit der Sie die eben erwähnte Invasionsarmee aufhielten«, kommentierte der Hauptwachtmeister trocken.
    »Das sind Freunde von mir«, protestierte ich. »Wir arbeiten von Zeit zu Zeit zusammen, und wenn einer von uns in der Klemme steckt, helfen wir einander auch.«
    »Ach ja. Würden Sie Ihre Beziehungen zum Syndikat ähnlich beschreiben? Sie wissen schon, wie ich das meine, Freunde, die zusammenarbeiten und sich gelegentlich aus der Klemme helfen?«
    Hoppla! Da war es endlich. Schön, nun da das Thema auf dem Tisch lag, war es wahrscheinlich das beste, es offen und ehrlich zu handhaben.
    »Das ist etwas anderes«, wich ich aus.
    »Das möchte ich auch meinen!« fauchte der Hauptwachtmeister. »Tatsächlich finde ich, daß das Wort >anders< kein angemessener Ausdruck dafür ist! In all meinen Jahren bei der Polizei habe ich noch nie so etwas gehört!«
    Er griff sich eine Handvoll Papier und hielt sie dramatisch in die Höhe.
    »Aus Klah haben wir widersprüchliche Berichte. Die eine Quelle meldet, daß Sie entscheidend dazu beigetragen hätten, das Syndikat daran zu hindern, sich in Possiltum breitzumachen. Einer anderen zufolge sind Sie dagegen selbst ein Unterführer des Syndikats!«
    Wieder grabschte er eine Handvoll Papier. »Das ist besonders interessant, weil Tauf nämlich meldet, daß Sie das Syndikat daran gehindert hätten, in diese Dimension vorzudringen. Darüber hinaus zahlt man Ihnen eine fette Summe, um das Syndikat weiterhin abzuwehren, obwohl es den Anschein hat, daß ein guter Teil davon dazu verwendet wird, Ihr Personal zu bezahlen ... zu dem zwei Leibwächter des Syndikats und die Nichte des gegenwärtigen Syndikatschefs gehören! Was natürlich alles nichts damit zu tun hat, daß Sie ein Hotelcasino besitzen und betreiben und für Ihre Kontakte zu Spielern und Attentätern berühmt sind. Was für ein Spiel spielen Sie eigentlich, MISTER Skeeve? Ich brenne nur darauf, zu hören, wie Sie das Wort >anders< definieren!«
    Ich überlegte mir, mein Bestes zu tun, um ihm das ziemlich verworrene Netz aus Beziehungen und Umständen zu erklären, aus dem mein Leben im Augenblick bestand. Und dann überlegte ich mir, lieber doch die Puste zu sparen.
    »Ich möchte hier zunächst einmal etwas klarstellen, Herr Hauptwachtmeister. Erstreckt sich Ihre Jurisdiktion auch auf
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