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Ein Cowboy zum Verlieben: In einer zärtlichen Winternacht (German Edition)

Ein Cowboy zum Verlieben: In einer zärtlichen Winternacht (German Edition)

Titel: Ein Cowboy zum Verlieben: In einer zärtlichen Winternacht (German Edition)
Autoren: Linda Lael Miller
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Hände und Füße besser in Schnee packen, sonst könnte ich ein paar Finger oder Zehen verlieren.“
    Zwar widersprach diese Behandlung all ihren Instinkten, doch sie wusste, wie recht er hatte. Also ging sie mit dem Milcheimer nach draußen und füllte ihn mit Schnee.
    Die nächsten Stunden verliefen für Lincoln äußerst schmerzvoll. Es war nach zwei Uhr, als er sagte, dass die Schneepackungen nun reichten. Juliana führte ihn in ihr Zimmer, brachte ihn ins Bett wie ein Kind und stapelte eine Decke nach der anderen auf ihn.
    Er zitterte noch immer.
    Sie schürte das Feuer, bis es laut prasselte.
    Unter seinen Decken lachte Lincoln leise. „Juliana, kein Holz mehr, sonst zündest du noch das ganze Haus an.“
    Es blieb ihr nichts anderes mehr zu tun, als in ihr Nachthemd zu schlüpfen und sich neben ihn zu legen. Er zitterte so heftig, dass das ganze Bett wankte, seine Haut war kalt wie Eis.
    Juliana schmiegte sich eng an ihn und wärmte ihn mit ihrem Körper. Als er endlich schlief, wachte sie neben ihm, so müde sie auch war, aus Angst, er könnte sterben.
    Einige Stunden hielt sie durch, bis sie schließlich die Augen keinen Moment mehr länger offen halten konnte und wegdöste.
    Als sie aufwachte, hatte er eine Hand unter ihr Nachthemd geschoben.
    „Es gibt da eine Möglichkeit, wie du mich aufwärmen könntest“, erklärte er mit funkelnden Augen.
    Er war in Sicherheit.
    Er war gesund.
    Und Juliana war glücklich, sich ihm hingeben zu können.

EPILOG
    Juni 1911
    J uliana Creed stand in Willands Gemischtwarenladen – unübersehbar schwanger – und las zum zweiten Mal strahlend den neuesten Brief von Theresa. Dann faltete sie ihn sorgfältig zusammen und steckte ihn in ihre Handtasche. Theresa und Joseph besuchten seit ihrer Rückkehr nach North Dakota eine kleine Schule im Reservat und hatten jetzt den ganzen Sommer frei. Joseph hatte auf einer nahe gelegenen Farm eine Arbeit als Melker gefunden, während Theresa ihrer Großmutter bei der Gartenarbeit half.
    Juliana blickte sich in dem Laden nach ihren Kindern um.
    Billy-Moses – der jetzt meistens nur noch Bill oder Billy genannt wurde – inspizierte gerade eine Spielzeugeisenbahn aus Holz, während Daisy und Gracie sich die Haarbänder, Rüschenkleider und Bücher ansahen.
    Da also alle drei in der Nähe waren, wanderten ihre Gedanken zu den Männern. Tom war beim Hufschmied, um ein Pferd beschlagen zu lassen, während Lincoln seinen Bruder in den Redaktionsräumen des
Courier
besuchte.
    Die Ehe hatte Weston Creed verändert. Er war, wie Lincoln es bezeichnete, „verdammt nah dran, ein ehrbarer Bürger zu werden.“ Cora Creed war zur Hochzeit nach Stillwater Springs zurückgekehrt, und auch wenn sie nicht wirklich begeistert darüber war, eine Saloondame als Schwiegertochter zu bekommen, hatte sie sich doch bemerkenswert gesittet benommen.
    Cora blieb auch lange genug, um Juliana auf Herz und Nieren zu prüfen. Nachdem sie entschieden hatte, dass Juliana eine gute Ehefrau für Lincoln und Stiefmutter für Gracie abgab, verkündete sie, dass sie für immer zu ihren Cousinen nach Phoenix ziehen würde. Sie wäre zu alt, um ständig hin- und herzureisen.
    Obwohl die Atmosphäre zwischen ihr und Juliana anfangs etwas unterkühlt gewesen war, hatte es nicht lange gedauert, bis Juliana ihre Schwiegermutter ins Herz geschlossen hatte. Das lag vor allem an der Tatsache, dass Cora mit Daisy und Billy-Moses genauso liebevoll umging wie mit Gracie.
    Vor ihrer Abreise jedoch hatten sich Cora und Juliana in aller Freundschaft darauf geeinigt, dass
eine
Creed-Frau im Haushalt vollkommen genügte.
    Die kleine Glocke über der Tür des Gemischtwarenladens klingelte, und Juliana drehte sich rasch um, weil sie mit Lincoln oder Tom rechnete.
    Ihr Herz setzte einen Moment aus, als sie Clay erkannte. Ihre Blicke trafen sich, doch keiner von beiden sagte einen Ton.
    Clay verharrte einfach auf der Türschwelle. Er sah gut aus in seinem maßgeschneiderten Anzug. Sein Haar war dunkler als Julianas, eher nussbraun als rot, doch seine Augen hatten dasselbe Blau.
    Er nahm seinen eleganten Hut ab. „Juliana“, sagte er sehr ernst mit einem leichten Nicken.
    „Clay“, flüsterte Juliana, rannte zu ihm und warf die Arme um seinen Hals.
    Vorsichtig erwiderte er ihre Umarmung, um sie nach einem kurzen Zögern fest an sich zu drücken. „Du siehst gut aus“, sagte er mit heiserer Stimme.
    Juliana errötete, vollkommen durcheinander vor Glück, und wich weit genug zurück, um
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