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Ein Cowboy zum Verlieben: In einer zärtlichen Winternacht (German Edition)

Ein Cowboy zum Verlieben: In einer zärtlichen Winternacht (German Edition)

Titel: Ein Cowboy zum Verlieben: In einer zärtlichen Winternacht (German Edition)
Autoren: Linda Lael Miller
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ihrem Bruder ins Gesicht sehen zu können. „Als du meinen Brief nicht beantwortet hast, dachte ich schon …“
    Lächelnd betrachtete er ihren ausladenden Bauch. „Du hast doch geschrieben, dass du verheiratet bist, oder?“, zog er sie auf.
    Sie zeigte ihm den Ehering. „Seit wann bist du schon in der Stadt? Der Zug ist vor drei Tagen angekommen.“
    „Ich bin im Comstock Hotel abgestiegen und wollte, sobald ich meinen ganzen Mut zusammengenommen hätte, im Mietstall einen Wagen ausleihen, um zur Ranch zu fahren.“
    „Ach, Clay – du musst doch wissen, dass du immer willkommen bist.“
    „Das wusste ich nicht“, entgegnete er. „Laut meiner Frau habe ich mich wie ein Ungeheuer aufgeführt, seit du dich geweigert hast, John Holden zu heiraten. Und ich fürchte, Nora hat recht.“
    Julianas Augen wurden feucht. „Ich habe dich vermisst.“
    Er küsste sie auf die Stirn. „Ich würde gern deinen Mann kennenlernen. In deinem Brief klingt er wie ein echtes Prachtexemplar.“
    Wieder klingelte die Glocke, und dann war Lincoln da.
    Noch immer mit Tränen in den Augen – seit ihrer Schwangerschaft weinte Juliana viel schneller – stellte sie sich neben ihn. Er legte einen Arm um sie, betrachtete Clay zuerst neugierig und dann mit einem Lächeln. „Sie sind bestimmt Clay Mitchell“, sagte er. „Bei dieser Augenfarbe müssen Sie einfach ein Verwandter von Juliana sein.“
    Clay nickte. „Und Sie sind Lincoln Creed.“
    „Papa!“, brüllte Billy, rannte quer durch den Laden und warf sich in Lincolns Arme. Lincoln lachte.
    Ganz kurz riss Clay die Augen auf, dann lächelte er wieder.
    „Daisy“, rief Juliana, „Gracie – kommt und begrüßt euren Onkel Clay.“
    Ihr Bruder verzauberte die kleinen Mädchen, indem er sich elegant vor ihnen verbeugte. „Meine Damen“, begrüßte er sie feierlich, und die beiden kicherten.
    Noch immer mit Billy-Moses auf dem Arm, entschuldigte Lincoln sich, um mit Fred Willand über die Lebensmittelbestellung zu sprechen.
    „Du kommst doch mit uns auf die Ranch und bleibst ein paar Tage, nicht wahr, Clay?“, fragte Juliana.
    „Das wäre sehr schön.“
    Auf dem Heimweg saß Clay neben Juliana. Lincoln hielt die Zügel und Gracie, Billy-Moses und Daisy hüpften wie immer auf dem Rücksitz zwischen den Einkaufskisten auf und ab.
    „Ich finde ihn gar nicht so übel“, sagte Lincoln viel später, als er und Juliana sich für die Nacht in ihr Zimmer zurückgezogen hatten. Vorher hatten sie und Clay sich stundenlang beim Abendessen unterhalten.
    „Jetzt ist er wieder der Clay, den ich von früher kenne“, murmelte Juliana erstickt. Die Verwandlung ihres Bruders kam ihr wie ein Wunder vor.
    „Ich hatte nie eine Schwester“, meinte Lincoln. „Aber ich kann mir vorstellen, dass ich auch ein paar ziemlich engstirnige Vorstellungen darüber hätte, was sie tun soll und was nicht.“
    Juliana bürstete sich vor dem Spiegel das Haar. „Wir waren so jung, als unsere Mutter starb“, sagte sie nachdenklich. Längst hatte sie Lincoln alles über ihre Familie, John Holden, seine Töchter und ihr heimliches Studium erzählt. „Clay ist etwas älter, und wahrscheinlich habe ich einfach von ihm erwartet, dass er stark ist. Und unsere Grandma auch. Dabei war er doch noch ein Kind und genauso verängstigt und verletzt wie ich. Ich will mir gar nicht vorstellen, was er gedacht hat, als unser Vater uns an diesem Tag bei Grandma gelassen hat. Clay wusste im Gegensatz zu mir, dass Dad nicht zurückkommen würde – und das bedeutete, dass er von diesem Moment an der Mann in der Familie war.“
    Lincoln kam zu ihr und gab ihr einen kleinen Kuss aufs rechte Ohr. Seine Hände liebkosten ihren runden Bauch. „Das Maisbrot, das du zum Abendessen aufgetischt hast, war gar nicht schlecht.“
    „Das hoffe ich doch. Schließlich übe ich es schon seit sechs Monaten“, erwiderte sie lachend.
    Er nahm ihr die Bürste aus der Hand, legte sie auf die Kommode und drehte seine Frau zu sich um. „Tom sagt, dass du eines Tages eine wirklich gute Köchin sein wirst.“
    Tom gab ihr regelmäßig Kochunterricht, und sie machte wirklich große Fortschritte. „Er sagt auch, dass ich es zu sehr will.“ Sie schlang die Arme um ihn. „Aber was soll ich denn sonst tun? Ich möchte doch meinen Ehemann glücklich machen.“
    Dieses Mal küsste Lincoln sie auf die Lippen, ein Mal, zwei Mal und ein drittes Mal. „Dein Ehemann ist
sehr
glücklich.“
    „Ich liebe dich, Lincoln Creed. Immer wenn ich gerade
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