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Ein bißchen Single - und andere bühnenreife Vorstellungen

Ein bißchen Single - und andere bühnenreife Vorstellungen

Titel: Ein bißchen Single - und andere bühnenreife Vorstellungen
Autoren: Lynda Curnyn
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gerne noch etwas mehr italienisch.“ Er begann, die Knöpfe meiner Jeans zu öffnen.
    „Warte!“ rief ich, trotz der Hitze, die sofort durch meinen Körper schoss. „Ich dachte, du wolltest nach Vegas?“
    Seufzend begriff er, dass er nicht weiterkommen würde, bevor er mir nicht erklärt hatte, welche Erkenntnisse ihn in Chicago getroffen hatten. „Ich gehe nicht nach Vegas. Ich weiß nicht, wie ich ohne New York City leben soll. Ohne dich.“ Er sah mich an. „Du hattest Recht, okay? Selbst Onkel Luigi hat dir Recht gegeben – und das noch, bevor ich ihm verraten hatte, dass du Italienerin bist. Er meint, dass ich wieder Filme machen sollte. Also dachte ich, wenn ich wieder einen Film mache, dann über New York. Ich habe sogar eine Idee für ein Drehbuch. Ein bisschen wie eine Mischung aus
Der Pate
und
Mondsüchtig
. Du weißt schon, zugleich ein Mafiafilm und eine romantische Komödie. Nur weiß ich noch nicht, wer die Hauptrolle spielen soll. Ich denke vielleicht an Marisa Tomei.“
    „Justin!“ Ich trommelte auf seine Brust, während meine eigene vor Glück beinahe platzte.
    Er lächelte. „Ich liebe dich, weißt du das? Mit all deinen Ängsten und Verrücktheiten.“
    Und dann drehten wir komplett durch. Auf Sofa Nummer drei. Dann Nummer zwei und Nummer eins …

EPILOGUE
    W illkommen in Manhattan.
    Bevölkerung: ansteigend.
    Es war Samstagabend, und Justin, Grace und ich fuhren in einem Taxi zurück nach Manhattan, das ich in der Ferne bereits funkeln sehen konnte. Wir kamen gerade aus der Villa Napoli in Brooklyn, in der wir die Taufe von Sonnys und Vanessas Baby gefeiert hatten. Es war ein Mädchen und drei Wochen vorher zur Welt gekommen. Ich glaube Baby Carmella (zum Entzücken meiner Nonnie nach ihr benannt) war für Sonny eine riesige Überraschung, weil er die ganze Zeit mit einem Sohn gerechnet hatte. Nicht, dass es ihn störte – er liebte Carmella sofort abgöttisch.
    Genauso wie meine Mutter – man musste sich das Recht, ihr das Baby einmal aus dem Arm nehmen zu dürfen, regelrecht erkämpfen. Heute hatte ich sie natürlich gehalten – zumindest in dem Moment, in dem der Priester sie taufte. Ich war nämlich die Patentante. Und zwar eine ziemlich gute. Carmella weinte kein einziges Mal, als ich sie hielt, aber vielleicht lag das auch daran, dass Justin neben mir stand und über meine Schulter dauernd Grimassen schnitt.
    Meine Mutter war praktisch bei Vanessa und Sonny eingezogen, was Vanessa nicht störte. Sie freute sich über die Hilfe von meiner und ihrer Mutter. Nonnie kam auch oft, wenn sie nicht gerade Artie durchs Kings Plaza schleppte, um Kinderklamotten zu kaufen. Sie behauptete, dass sie auf diese Art die Bewegung bekomme, die der Doktor ihr verordnet hatte.
    Für einen Abend im November war es ziemlich warm. Ich öffnete ein Fenster, um frische Luft hereinzulassen. Außerdem war die Diskussion in dem Taxi ein wenig hitzig geworden. Wir verhandelten über die Möbel, denn Joey und Miranda hatten mir einen riesigen Fernseher geschenkt (er war tatsächlich sogar noch größer als der, den wir bereits hatten), und er sollte nächste Woche geliefert werden. Das war nicht einfach nur eine überflüssig großzügige Geste von meinem Bruder. Er wollte mich beglückwünschen. Dafür, dass ich die Rolle der Lisa Petrelli in
New York Beat
, einer neuen Serie bei
Lifetime Network
, bekommen hatte.
    Okay, okay – Sie brauchen nicht durchzudrehen, es handelt sich nur um eine Pilotsendung. Und meine Rolle ist ziemlich klein. Ich bin ganz schön nervös, was für eine Überraschung! Aber ich bin froh, dass ich eine echte Chance bekomme, mein Talent auf dem Fernsehschirm zu zeigen, und zwar ohne Turnübungen.
    Wo wir gerade von Turnübungen sprechen – Colin sieht immer noch fabelhaft aus. Ich war am Tag zuvor mit ihm essen gewesen und mutmaßte schon, dass es in dem neuen
Rise-and-Shine
-Studio einen Wellnessbereich gab, denn er leuchtete regelrecht. Wie sich herausstellte, hatte er sich verliebt – in keinen anderen als Mark Resnick, den Geschäftsführer von Fox, der so erpicht darauf gewesen war, die Sendung einzukaufen. Offenbar war Marc genauso verknallt, er und Colin verbrachten fast jedes Wochenende miteinander. Und nicht immer alleine – denn Marc, der geschieden war, teilte sich mit seiner Ex-Frau das Sorgerecht für den vierjährigen Ryan. Also hatte Colin doch noch das Kind bekommen, das er so ersehnt hatte, genauso wie einen Liebhaber. Und zwar alles auf einmal. Ganz zu
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