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Ein Anfang mit Biss - Rowen, M: Anfang mit Biss - Bitten & Smitten (Immortality Bites 01)

Ein Anfang mit Biss - Rowen, M: Anfang mit Biss - Bitten & Smitten (Immortality Bites 01)

Titel: Ein Anfang mit Biss - Rowen, M: Anfang mit Biss - Bitten & Smitten (Immortality Bites 01)
Autoren: Michelle Rowen
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alle Zeit der Welt zur Verfügung stand.
    Ich schob mich vorsichtig noch dichter an den Fremden heran. Obwohl er Selbstmordabsichten hegte und vermutlich genauso verrückt war wie alle anderen, denen an diesem Abend zu begegnen ich das Pech gehabt hatte, war er im Moment meine beste Chance, heil aus dieser Angelegenheit herauszukommen.
    »Es spielt keine Rolle, wer ich bin«, antwortete der Fremde
jetzt auf Strahlezahns Frage. »Sie stören meine Privatsphäre. Seien Sie bitte so liebenswürdig, Ihre Angelegenheiten woanders zu erledigen.«
    Strahlezahn musterte ihn finster. »Wir wollen nur diesen süßen, kleinen Vampirhintern einsammeln, dann verschwinden wir wieder, und Sie können mit dem weitermachen...«, er sah sich um, »... was Sie gerade tun wollten.«
    Ich packte den Mantel des Fremden und hielt mich fest, als hinge mein Leben davon ab. »Lassen Sie nicht zu, dass sie mir etwas antun. Bitte.«
    Er riss mir den Mantel aus den Händen. »Ich will damit nichts zu tun haben.«
    »Zu spät.«
    Strahlezahn hatte sich auf Kniehöhe durch eine Lücke zwischen den Stäben und dem Beton des Fußwegs gezwängt, die Zigarre zwischen den Zähnen. »Ich wollte ein Gentleman sein und dich schnell umbringen. Na ja, jedenfalls mehr oder weniger schnell. Aber jetzt werde ich dich langsam und genüsslich in Stücke reißen. Du wirst jede Sekunde davon spüren.«
    Strahlezahn hatte sich halb durch die Lücke gezwängt und griff nach mir. Ich zuckte zurück, drehte mich um und trat ihm mit meinem nackten Fuß ins Gesicht. Es gab ein ekliges, feuchtes Schmatzen, als mein großer Zeh sein linkes Auge traf. Es war das Widerlichste, das ich jemals gefühlt hatte.
    Er brüllte vor Schmerz auf und presste die Hände vor sein Gesicht. Die Zigarre fiel ihm aus dem Mund und in den Fluss. Ich verlor meinen Halt, aber bevor ich stürzen konnte, streckte der Fremde seine Hand aus, packte mich um die Taille und zog mich an sich, in Sicherheit.
    »Danke.« Ich bekam die Worte kaum heraus, so klapperten mir die Zähne. »Ich dachte, Sie wollten mir nicht helfen.«

    »Das war ein Reflex«, gab er zurück.
    Die beiden Vampirjäger, die gerade nicht vor Schmerz brüllten, obwohl Blondsträhnchen sich recht vorsichtig bewegte nach dem Zwischenfall mit seinen Lenden, zogen ihren außer Gefecht gesetzten Freund zurück und machten Anstalten, selbst durch die Öffnung zu steigen.
    Der Fremde blickte in das schwarze Wasser hinab. »Ich nehme an, uns bleibt nichts anderes übrig, als zu springen.«
    Ich hob meine Brauen und klammerte mich an ihn, während die Vampirjäger nach meinen Beinen griffen. »War das nicht Ihr ursprünglicher Plan? Und hatten Sie nicht eigentlich vor, sich auf diese Weise umzubringen?«
    »Bei meinem Glück heute Abend wird der Sturz mich nicht umbringen«, antwortete er und schlang einen Arm um meine Taille. »Aber Sie vielleicht.«
    Er stieß sich von der Brücke ab, und wir fielen eine, wie es mir erschien, sehr lange Zeit durch die Luft, bevor wir in dem eisigen, schwarzen Wasser verschwanden.

2
    I ch musste mich anstrengen, mit dem Fremden Schritt zu halten, nachdem wir wie begossene Pudel aus dem eiskalten Don auf einen steilen, grasigen Hügel geklettert waren. Er ging so schnell, als wollte er nicht, dass ich ihm folgte. Aber was hätte ich sonst tun sollen? Er hatte eben mein Leben gerettet. Er konnte sich wenigstens davon überzeugen, ob ich unversehrt und in einem Stück war. Ein verängstigtes, zitterndes, tropfnasses Stück.

    Bis jetzt gab es keine Spur von diesen Verrückten, die versucht hatten, mich umzubringen. Eventuell hatten wir sie ja endgültig abgehängt. Vermutlich hatten sie keine Lust gehabt, hinter uns her ins Wasser zu springen. Was ich ihnen ehrlicherweise nicht verdenken konnte.
    Es war ein höllischer Sturz gewesen. Wie wir das hatten überleben können, ahnte ich nicht, aber es war mir letztlich egal. Es war okay. Jetzt brauchte ich ein Telefon, ein Taxi, eine Anzeige bei der Polizei und eine lange, heiße Dusche. Nicht unbedingt in dieser Reihenfolge.
    »He, warten Sie!«, rief ich »Mr. Dunkel und Tropfnass« nach.
    Nach unserem improvisierten Badeausflug hatte ich von ihm nur seinen Hinterkopf gesehen, der sich stetig von mir entfernte; deshalb war ich eigentlich ein wenig überrascht, als er tatsächlich stehen blieb. Seine breiten Schultern hoben und senkten sich, als hätte er gerade lange geseufzt.
    Er drehte sich zu mir herum. »Was denn jetzt noch?«
    »Wohin gehen Sie?«
    »Nach
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