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Ein Anfang mit Biss - Rowen, M: Anfang mit Biss - Bitten & Smitten (Immortality Bites 01)

Ein Anfang mit Biss - Rowen, M: Anfang mit Biss - Bitten & Smitten (Immortality Bites 01)

Titel: Ein Anfang mit Biss - Rowen, M: Anfang mit Biss - Bitten & Smitten (Immortality Bites 01)
Autoren: Michelle Rowen
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mittlerweile schon fast verheilt. Zweitens: Um diese Sache zu beenden, müssen Sie das Blut eines ausgewachsenen Vampirs zu sich nehmen. Da sich niemand sonst freiwillig anbietet, fällt diese Aufgabe mir zu. Also stellen Sie sich nicht an.«
    »Ich trinke niemandes Blut«, erwiderte ich entschlossen.
    Er zuckte mit den Schultern. »Dann sterben Sie, bevor die Nacht zu Ende geht. In den Reißzähnen der Vampire befindet sich ein Gift, das seine Opfer infiziert, wenn ein Schöpfer ihr Blut trinkt. Dieses Gift macht einen zu einem Vampir. Wenn Ihre... Verabredung... sie nur hätte... kosten wollen, wäre all das überflüssig. Ihren Symptomen zufolge war es jedoch
ganz offenkundig seine Absicht, Sie zu einer von uns zu machen. Das Gift, das jetzt durch Ihre Adern fließt, braucht als Gegenmittel dieses Blut.« Er deutete auf das Glas mit dem rosafarbenen Wasser. »So einfach ist das.«
    Ich runzelte die Stirn und legte meine Finger auf die Wunde an meinem Hals. »Aber warum hat er das gemacht? Mich gebissen, meine ich? Ich will kein böser, blutsaugender Vampir sein.« Ich sah ihn an. »Nichts für ungut.«
    »Was Ihnen zugestoßen ist, ist gewiss unerfreulich. Ihr Schöpfer hat sich nicht an die ungeschriebenen Gesetze gehalten, die vorschreiben, dass niemand einen Anfänger gegen seinen Willen zu einem von uns macht. Und: Vampire sind nicht böse.«
    »Doch, sind sie wohl.«
    »Nein, sind sie nicht, jedenfalls nicht grundsätzlich. Einige sind böse, andere nicht. Wie bei den Menschen. Das Verhalten eines Vampirs wird dadurch bestimmt, wie er als Mensch gewesen ist.«
    Ich runzelte noch tiefer die Stirn. »Das verstehe ich nicht.«
    Er seufzte. »Ich weiß nicht, warum ich mir überhaupt die Mühe mache, Ihnen zu helfen. Es ist ganz offensichtlich, dass Sie nicht durchkommen werden.«
    »Was meinen Sie mit ›nicht durchkommen‹?« Ich fühlte mich schwach, hatte Angst und war nach wie vor noch einigermaßen sicher, dass dies nur ein höchst bizarrer, lebhafter Traum war. Trotzdem fühlte ich mich beleidigt.
    Er zählte die Punkte an seinen Fingern ab. »Ihr Schöpfer ist tot. Sie scheinen die Jäger wie ein Magnet anzuziehen. Und Sie haben offensichtlich nicht die geringste Ahnung von Vampiren.«
    Ich blitzte ihn böse an und verschränkte die Arme. »Dann
darf ich Ihnen wohl sagen, dass ich einen ganzen Haufen über Vampire weiß. Anne Rice ist eine meiner Lieblingsautorinnen.«
    Thierry verzog spöttisch das Gesicht. »Das wird Ihnen sicher weiterhelfen.«
    Mein Ärger vertrieb meine Furcht. »Ich brauche niemandes Hilfe. Ich kommt sehr gut allein klar. Ich habe Sie nicht gebeten, mich in Ihr...«, ich sah mich in dem spärlich möblierten Raum um, »... unterirdisches Liebesnest zu schleppen, Mister. Und was das andere betrifft …«
    Der Schmerz war weißglühend und zuckte durch meinen ganzen Körper. Ich klammerte mich an der Couch fest und grub meine manikürten Fingernägel in das glatte Leder. »Mein Gott! O mein Gott!«, stöhnte ich gequält. »Was passiert mit mir?«
    »Sie sterben«, antwortete er ungerührt. »Aber es sollte vor Tagesanbruch vorbei sein, also machen Sie sich keine Sorgen.«
    »Ich sterbe?«, quietschte ich. Allmählich fing ich an, ihm zu glauben. Eine weitere Schmerzwelle traf mich, ich krümmte mich und sank zu Boden. »Helfen Sie mir!«, stieß ich hervor. Die Furcht schnitt durch meinen Körper wie ein heißes Messer durch Butter. »Warum stehen Sie nur so rum? Tun Sie was!«
    »Ich kann nichts mehr für Sie tun.« Sein gut aussehendes Gesicht war vollkommen ausdruckslos. »Ich habe Ihnen mein Blut angeboten. Trinken kann ich es nicht für Sie.«
    Das Glas mit dem rosafarbenen Wasser stand unschuldig auf dem Couchtisch, neben dem ich mich in Qualen wand. Nach einer weiteren Schmerzattacke packte ich das Glas, hob es an meine zitternden Lippen und trank es in einem Zug aus.
    Der Schmerz hörte schlagartig auf. Das Zeug wirkte wie ein isotonischer Energiedrink für Vampire. Ich lag rücklings auf Thierrys Tropenholz-Bodendielen und starrte ein paar Minuten an die Decke. Dann setzte ich mich auf und atmete tief durch, während ich versuchte, mich zu sammeln.
    »Mehr?«, bot Thierry an.
    »Nein, mir geht’s gut.«
    »Sie sollten jetzt nach Hause gehen. Der Morgen dämmert bald.«
    Ich nickte wissend. »Ich kann nicht mehr in die Sonne gehen, stimmt’s? Sonst werde ich zu Holzkohle gegrillt.«
    Er sah mich fast amüsiert an. »Stammt diese Erkenntnis aus der Schule von Anne Rice?
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