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Ein Anfang mit Biss - Rowen, M: Anfang mit Biss - Bitten & Smitten (Immortality Bites 01)

Ein Anfang mit Biss - Rowen, M: Anfang mit Biss - Bitten & Smitten (Immortality Bites 01)

Titel: Ein Anfang mit Biss - Rowen, M: Anfang mit Biss - Bitten & Smitten (Immortality Bites 01)
Autoren: Michelle Rowen
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Sonnenlicht ist nicht gut für Vampire, das stimmt. Sie werden sich nachts stärker fühlen. Am Tag wird die Sonne Sie schwächen, und manchmal wird sie Ihnen auch übermäßig hell erscheinen, aber ich verspreche, dass Sie nicht zu Asche verbrennen werden.«
    »Wirklich? Gut zu wissen.«
    »Wenn es Sie zu sehr stört, solange Sie noch Zögling sind, schlage ich vor, dass Sie das unterirdische Tunnelsystem der Stadt benutzen; wie nennt man das hier in Toronto? Den PATH?«
    »Und wie lange werde ich als Zögling betrachtet?«
    »Etwa fünfzig Jahre.«
    »Oh.« Ich dachte darüber nach. Das hieße, bis zu meinem achtundsiebzigsten Geburtstag würde ich als Zögling gelten. Dann wäre ich so alt wie Onkel Jim, der neulich dem kanadischen Winter Lebewohl gesagt hatte und für immer nach Florida gezogen war. »Also stimmt es, dass Vampire ewig leben?«
    Er runzelte die Stirn. »Wir sterben nicht an den normalen
Krankheiten der Menschen; unser Alterungsprozess kommt von dem Moment an zum Stillstand, an dem unser Schöpfer uns erwählt, falls Sie das meinen.«
    Interessant. Völlig absurd, sicherlich, aber sehr faszinierend.
    »Wie alt sind Sie denn?«, erkundigte ich mich.
    Er nahm das leere Glas und ging in die Küche. Durch die offene Tür sah ich, wie er es in der Spüle abwusch und es dann in den Geschirrspüler aus rostfreiem Stahl stellte, bevor er mir antwortete.
    »Alt.«
    »Wie alt?«
    »Weit über sechshundert Jahre.«
    Meine Kinnlade sackte nach unten. »Wow! Ich meine, he, für einen Sechshundertjährigen sehen Sie echt gut aus. Ich habe gedacht, in dem Alter wären sie knittrig und welk und würden auseinanderbröseln. Das ist erstaunlich.«
    Er wich meinem Blick aus, während ein merkwürdiger Ausdruck über sein attraktives, absolut nicht welkes Gesicht glitt. »Ja, erstaunlich.« Seine Stimme klang kein bisschen begeistert.
    »Ich brauche wohl ein bisschen Zeit, mich daran zu gewöhnen, dass ich untot bin.«
    »Un-was?«
    »Untot. Ein belebter Kadaver. Eben ein Vampir.« Ich zuckte mit den Schultern. »Untot. Puh.«
    Er sah mich gereizt an. »Atmen Sie noch?«
    Ich runzelte die Stirn und konzentrierte mich. Ja, ich atmete ein und aus.
    Yep.
    »Natürlich.«

    »Und schlägt Ihr Herz noch?«
    Ich legte eine Hand auf meine Brust. Da war er, mein regelmäßiger Herzschlag. Ein bisschen schnell, aber mein Herz schlug noch. »Ja.«
    »Und mein Herz, schlägt es auch?«
    Ich sah ihn finster an, hob dann eine Hand und legte sie gegen seine sehr muskulöse, sehr warme und sehr männliche Brust. Es dauerte einen Moment, bis mir wieder einfiel, warum ich ihn berührte. Ach ja, dieses Herzschlag-Ding.
    Ich nickte. »Ja.«
    Er trat zurück und meine Hand fiel wieder herunter. »Was sagt Ihnen das?«
    »Nicht untot?«
    »Richtig.«
    Ich stand auf. Angesichts all dessen, was ich heute Abend durchgemacht hatte, fühlte ich mich recht gut. »Ich denke, ich gehe jetzt. Können Sie mir ein Taxi rufen oder...«, ich versuchte ein Lächeln und hatte tatsächlich Erfolg, »… kann ich mich in eine Fledermaus verwandeln und nach Hause flattern?«
    Er betrachtete mich einen Augenblick. »Ich rufe Ihnen lieber ein Taxi.«
    Er erledigte den Anruf, und wir warteten zehn Minuten in unbehaglichem Schweigen.
    Das mit der Fledermaus enttäuschte mich ein bisschen. Es wäre echt cool gewesen.
    Jetzt mal im Ernst, das war der abgefahrenste Traum, den ich je gehabt hatte. Er war noch sonderbarer als der, in dem ich einen Hobbit geheiratet hatte und auf den Mars gezogen war. Eigentlich schade, denn dieser Thierry war auf seine mürrisch-selbstmörderische Art echt süß. Vielleicht hatte
ich ihn neulich beim Friseur in einem Magazin gesehen und er hatte sich in mein Unterbewusstsein eingebrannt, zur späteren Nutzung.
    Natürlich war das hier eindeutig ein Traum. Vampire? Also wirklich. Jäger? Mein Blind Date wurde zu Shish-Kebab verarbeitet und verschwand dann in einer kleinen Pfütze aus Glibber? Also bitte ! Voll ein Traum. Ich war nur überrascht, dass mir das nicht aufgefallen war, als das Drama in vollem Gange war. Ich hätte mir eine Menge überflüssigen Stress erspart, der ohnehin nur Falten machte.
    Als der Taxifahrer endlich auftauchte, stand ich vom Sofa auf. Ich hatte immer noch nackte Füße, aber mir fiel auf, dass mein Knöchel nicht mehr weh tat. Vermutlich war es doch keine Verstauchung gewesen. Ich hob meine Tasche auf und packte meinen Mantel, den Thierry sorgfältig zum Trocknen über einen Stuhl gehängt hatte. Er
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