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Eifelteufel - Kriminalroman

Eifelteufel - Kriminalroman

Titel: Eifelteufel - Kriminalroman
Autoren: emons Verlag
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federnden Waldboden. Wie aus dem Nichts waren auch Rettungssanitäter anwesend. Fischbach hatte sie zuvor gar nicht bemerkt. Sie legten ihnen Rettungsdecken um die Schultern.
    Die Angst wich aus Fischbachs Gliedern. Seine Mutter umarmte ihn, drückte ihn fest an sich. »Danke«, flüsterte sie ihm ins Ohr. »Danke.«
    Verlegen löste Fischbach sich von ihr. Jetzt galt es, Brömers zu retten. Er bedeutete den Sanitätern, seine Mutter mitzunehmen, und wandte sich dann wieder dem Kaskadenüberlauf zu.
    Brömers war inzwischen aufgestanden und hatte sich in Richtung Dammkrone gedreht. Er schwankte, sein Mund bewegte sich. Er schien seiner Tochter etwas zuzurufen.
    Â»Nein!«, schrie Fischbach. »Setzen! Setzen Sie sich, wir kommen Sie holen.« Er stürmte vorwärts, prallte jedoch auf Welscher, der sich ihm in den Weg stellte.
    Â»Hotte, nicht. Es ist zu gefährlich. Du bist zu geschwächt.«
    In dem Moment geschah es. Brömers verlor den Halt und stürzte rücklings über die Kaskadenstufe. Er stieß mit dem Hinterkopf auf die darunterliegende Betonkante und überschlug sich einige Male, bevor er in den gurgelnden Fluten am Fuße des Damms unterging.
    Traurig senkte Fischbach den Blick. Er wusste, dass nun jede Hilfe zu spät kommen würde.

Epilog – Einige Tage später
    Welscher parkte Lars’ BMW am Rande des Feldwegs. Er stieg nicht sofort aus, sondern sah durch das Seitenfenster in die Ferne. Links erstreckte sich die Zülpicher Börde bis zum Horizont. Ein Deutz-Traktor zog in der Ferne mit einem Grubber im Schlepptau auf einem Feld Kreise. Vor ihm erhoben sich die ersten Hügel der Eifel, rechts bedeckte ein Wäldchen die Kuppe der Anhöhe. Als wären sie einer Postkarte entsprungen, zogen Schäfchenwolken über den blauen Himmel.
    Er rückte die Sonnenbrille zurecht, stieg aus und folgte dem abzweigenden Wanderweg, der bergan durch das Wäldchen schnitt. Bönickhausen hatte ihm den Weg sehr gut erklärt. Es gab keinen Moment, in dem Welscher rätseln musste.
    In der Luft hing ein Geruch nach feuchter Erde. Insekten summten. Fleißig gingen sie ihren Aufgaben nach und störten sich nicht an seiner Anwesenheit.
    Der Weg zog sich rechts um einige Ginsterbüsche herum und endete bei einem Aussichtspunkt. Eine Bank lud dazu ein, das Panorama zu genießen.
    Welscher zwängte sich an der abgestellten Harley vorbei und setzte sich neben Fischbach.
    Der reagierte nicht darauf, sondern starrte weiter in die Ferne. Die Arme hatte er vor der Brust verschränkt, die Lederjacke lag auf seinem Schoß. Er wirkte übermüdet, dunkle Augenringe ließen ihn alt und verbraucht aussehen.
    Eine Weile saßen sie stumm nebeneinander. Den Vibrationsalarm seines Handys in der Hosentasche ignorierte Welscher. Wer auch immer was von ihm wollte, musste warten. Hier und jetzt war seine ganze Aufmerksamkeit gefragt. Er räusperte sich.
    Â»Sigrid macht sich Sorgen. Sie hat mehrmals versucht, dich auf dem Handy zu erreichen. Da sie damit keinen Erfolg hatte, hat sie auf der Wache angerufen. Als sie gehört hat, dass du nicht im Haus bist, hat der Kollege das Gespräch zu mir …«
    Â»Okay.« Fischbach gebot ihm mit erhobener Hand Einhalt.
    Â»Bönickhausen meinte, du könntest hier zu finden sein.«
    Â»Schon verstanden. Fahr zu ihr und sag ihr, sie braucht sich keine Sorgen zu machen.«
    Â»Wirklich? Bönickhausen meinte, das letzte Mal, als er dich hier aufspürte, warst du total bekifft und eine Rasierklinge zitterte über deiner Pulsader. Das war wohl einige Monate nach dem schrecklichen Autounfall, bei dem du deine Frau und deine Tochter …«
    Â»Mann, verschon mich mit den Details. Selbstmord ist für mich kein Thema mehr.«
    Â»Gut, sehr gut.« Erleichtert atmete Welscher durch. Zwar hatte er nicht wirklich damit gerechnet, hier einen ausblutenden Freund vorzufinden, er hatte sich aber dennoch davor gefürchtet. Wie reagierte jemand, der fast seine Mutter verloren hätte? Gerade bei so einer Vorgeschichte. »Also, jetzt pack mal aus«, forderte Welscher.
    Â»Es ist nichts.«
    Â»Erzähl keinen Quatsch. Hierher kommst du nur, wenn eine weitreichende Entscheidung ansteht.«
    Ãœber Fischbachs Gesicht huschte ein Lächeln. »Bönickhausen hat dir wirklich alles erzählt.«
    Â»Bin ich auch froh drüber. Wie geht es deiner
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