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Eifel-Bullen: Kriminalroman aus der Eifel (German Edition)

Eifel-Bullen: Kriminalroman aus der Eifel (German Edition)

Titel: Eifel-Bullen: Kriminalroman aus der Eifel (German Edition)
Autoren: Jacques Berndorf
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Wellnessbereich.‹ Dann war die Frage, wer kann so was machen? Und sie sagten ihm alle: Das kann nur Hotte Walbusch. Und Walbusch hat die Wand gefliest, zwei Wochen lang, Tag und Nacht. Ein Jahresurlaub lang. Und er ging immer wieder an einem Computer vorbei und hat sich Ausdrucke gemacht, jede Menge Unterlagen. Und er hat sie mit nach Hause genommen, und niemand bei Straubing hat das geschnallt. Bis dann Mirkoboy gesagt hat: ›Wir müssen was für die Sicherheit tun!‹ Und sie haben was für die Sicherheit getan, sie haben Gaby und Hotte erschossen.«
    »Natürlich, der Fliesenleger Horst Walbusch!«, sagte ich kurzatmig. Warum hatte ich den Fliesenleger Walbusch vergessen?
    Sie sagte mit einer ganz fremden, fernen Stimme: »Die Schokolade schmeckt sehr gut.«
    »Dein Samba war immer ganz nah dran«, sagte ich und musste mich räuspern, weil ich aufgeregt war, weil mir die Stimme versagte. Es war wie immer: Der größte Teil der Geheimnisse blieb kein Geheimnis, es war wie immer, es war sehr menschlich. »Und da gibt es doch noch etwas Komisches, was du mir sagen könntest, nicht wahr? Etwas, das dir quer im Magen liegt.«
    »Na ja, diese eine Sache noch«, sagte sie und klang erschöpft. »Horst Walbuschs Frau, die Nicole, die hat jetzt ausgerechnet einen Vertrag mit Marcus Straubing geschlossen. Sie soll, rund um die Uhr, Straubings Hausdame sein, sich um Besucher kümmern und so. Samba hat gesagt: ›Wenn das der Ehemann von Nicole Walbusch erfährt, dreht er durch. Aber das konnte der Ehemann ja nicht mehr erfahren, da war er schon tot.«
    Ich dachte an den Nachbarn von den Walbuschs, der gesagt hatte, das Ehepaar habe sich im Garten angebrüllt. Das war nachvollziehbar, Horst Walbusch musste ausflippen, als er hörte, dass ausgerechnet seine Ehefrau dort arbeiten sollte. Und damit war auch klar, warum Nicole mir nicht verraten wollte, wo sie in der Nacht gewesen ist, als ihr Mann starb. Es musste ihr peinlich gewesen sein, das Arbeitsverhältnis bei Straubing zuzugeben.
    Ich bedankte mich bei Monika Baumann, die die Augen geschlossen hatte und sich zur Seite drehte. Dann verließ ich das Zimmer.

19. Kapitel
    Wir saßen einmal mehr an Emmas Esstisch, und wahrscheinlich wirkten wir alle missmutig und hoffnungslos. Tessa, Emma, Rodenstock, Kischkewitz und ich.
    Kischkewitz hatte über drei Handys eine stehende Verbindung mit seinen Leuten, und ich dachte vage: Was ist, wenn er die Handys verwechselt? Aber er machte nicht den Eindruck, als könne das jemals geschehen. Er wirkte verbissen, sah kreidebleich aus, und wahrscheinlich fühlte er sich auch so.
    Er referierte. »Also, Straubing und Bludenz gehen heute um ungefähr 12 Uhr mittags nach der Feierstunde aus dem Trierer Dom. Sie setzen sich in einen schwarzen Porsche GT, Kennzeichen bekannt. Bludenz fährt. Wir haben zwei Beobachter mit zwei schnellen PKW an ihm dran. Er fährt uns einfach weg, Bludenz fährt Vollgas, wir wissen nicht exakt, auf welche Autobahn er am Moseldreieck auffährt. Also entweder Richtung Koblenz oder aber Richtung Saarbrücken. Auf jeden Fall kommt er an seinem Haus in Mürlenbach bis jetzt nicht an.« Er fuchtelte heftig mit beiden Armen, als könnte er diese hoffnungslose Szene zerschlagen. »Wir haben jetzt 18.20 Uhr. Der Zustand ist konstant, da herrscht völlige Ruhe, Straubing und Bludenz sind verschwunden. Die drei roten Porsche Cayenne von Mirko Slavic sind bisher nicht geortet, auch er selbst ist samt seiner Mannschaft verschwunden. Zuletzt ist Slavic mit seinen Leuten in Mannheim gesehen worden. Das war in der vergangenen Nacht gegen 0.15 Uhr bis etwa 1.10 Uhr. In einem Mannheimer Bordell. Die Identifikation ist einwandfrei, es waren Kollegen vom hessischen Landeskriminalamt. Die Frage ist, ob Straubing und Slavic sich treffen wollen. Es ist anzunehmen, dass sie sich gründlich hassen, der eine ist am anderen gescheitert, der eine macht den anderen dafür verantwortlich, dass der ganze schöne Plan, die wunderbare, paradiesische Zukunft mit Geld geplatzt ist. Der eine wirft dem anderen völlig unnötige Brutalität vor. Wieso lässt Mirko zwei Polizeibeamte und einen Geldkurier so einfach erschießen? Und hinzu kommen all die guten, gottverdammten Freunde von Straubing, die einwandfrei so tun, als wollten sie niemals im Leben mit Mirkoboy irgendetwas zu tun haben. Als wäre der dreckig und würde niemals duschen, als wäre der ein gottverdammter Hilfsfuzzi und nichts sonst. Dabei kann er alles zertrümmern, wenn er will.
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