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Effington 06 - Verborgene Verheissung

Effington 06 - Verborgene Verheissung

Titel: Effington 06 - Verborgene Verheissung
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Schwestern. Plötzlich lagen sich die vier in den Armen, lachend und weinend zugleich, und versicherten sich, dass das wirklich kein Traum war.
    »Gwen, das hier ist P au l Loring.« Marcus schlang seinen Arm um sie, und ihre Beine gaben nach. »Ich sagte dir doch, es war das Richtige.«
    »Ich verstehe nicht.« Gwen schniefte, Tränen liefen ihr über das Gesicht. »Wie kann das ...«
    »Das ist eine lange Geschichte«, murmelte Marcus. »Aber eine faszinierende. Ich kenne nicht alle Einzelheiten, aber als das Schiff sank, setzte Loring die Mädchen in ein kleines Boot, zusammen mit einigen anderen Passagieren. Er und deine Schwester wurden fortgespült. Er erinnert sich kaum noch, aber schließlich wachte er auf einer Insel auf. Es dauerte einige Zeit, bis er gerettet wurde.«
    »Und Louisa?« Gwen hielt den Atem an.
    »Sie ist tot, Gwen, es tut mir Leid.« Marcus schüttelte den Kopf. »Loring suchte lange Zeit vergeblich nach ihr. Er fand aber die Missionare, die die Mädchen gerettet hatten, und wusste, dass sie in Sicherheit und auf dem Weg nach England waren.« Marcus machte eine Pause. »Er war auf dem Heimweg, a ls er deinen Cousin traf. Townsend hatte schon, seit er von P au l s Verschwinden und dem Überleben der Mädchen erfuhr, nach ihm gesucht.«
    Es dauerte eine Weile, bis Gwen begriff, was Marcus sagte. »Ich habe ihn falsch eingeschätzt, oder?«
    »Es scheint so.« Marcus lächelte amüsiert. »Er hat dich allerdings auch nicht richtig eingeschätzt.«
    »Ich bin immer noch verwirrt.« Gwen schüttelte den Kopf. »Wusste Mr. Whiting nichts von alldem?«
    »Nicht die ganze Geschichte. Er hatte nur ein paar Informationen von Townsends Anwalt erhalten. Doch alles klang sehr vage. Erst, als ich heute Morgen bei Whiting eintraf, konnten wir uns die Wahrheit zusammenreimen. Weißt du, der Brief, den Townsend uns gestern Abend zeigte, sah mir zu neu aus. Doch wir wussten nichts Genaues, bis wir sein Haus hier in London aufsuchten und dort Loring selbst entdeckten.«
    »Ich befürchte, ich weiß immer noch ...« Gwen versuchte, Ordnung in ihre Gedanken zu bringen. »Warum kam er nicht einfach mit Townsend zusammen nach Holcroft Hall?«
    »Ich dachte, es sei besser, nicht ohne Vorwarnung aufzutauchen.« Loring kam näher. Die Mädchen weinten immer noch vor Freude und klammerten sich an ihn, als fürchteten sie, er könnte sich in Luft auflösen. »Ich weiß jetzt, dass das wahrscheinlich ein Fehler war. Ich habe ein riesiges Durcheinander verursacht. Ich hätte mich einfach sofort, als ich mit Adrian nach England zurückkehrte, melden sollen. Ich wusste einfach nicht so recht, wie man von den Toten zurückkehrt. Ich dachte, es wäre für alle einfacher, wenn ich Adrian ausschickte, um die Mädchen zu holen.«
    Er sah liebevoll auf die Mädchen hinab. »Ich war wohl ein wenig feige. Ich hatte Angst. Ich fürchtete, wenn ich am Leben war und ihre Mutter ...« Seine Stimme versagte.
    »O Papa.« Charity schniefte. »Wir würden dir das nie zum Vorwurf machen.«
    »Wir wissen, dass du alles getan hast, um sie zu retten.« Patience schluchzte. »Du hast auch uns gerettet.«
    »Wir lieben dich doch, Papa.« Hope weinte. »Und wir haben dich schrecklich vermisst.«
    »Aber jetzt sind wir wieder zusammen, meine süßen, lieben Mädchen.« Loring drückte sie noch fester an sich.
    »Das ist so ...« Colettes tränenerstickte Stimme machte sich hinter Gwen bemerkbar.
    »Ich weiß. So überwältigend.«
    »Ja, nicht wahr?« Gwen kämpfte mit dem Bedürfnis, sich in Marcus' Arme zu werfen und hemmungslos zu weinen. Vor Glück natürlich. Und wegen eines furchtbaren Verlustes, den sie nun erst verstand.
    Marcus zog sie dichter an sich. Seine Stimme war leise, nur für ihre Ohren bestimmt. »Du musst sie jetzt aufgeben, das weißt du.«
    »Ja, ich weiß.« Sie zwang sich zu einem Lächeln. »Ich wollte doch nur, dass sie bei jemandem sind, der sie liebt. Dass sie glücklich sind.«
    »Lady Pennington«, begann Loring.
    »Bitte nennen Sie mich Gwen.« Sie lachte unsicher. »Wir sind doch eine Familie.«
    »Natürlich, und Sie müssen mich P au l nennen.« Er holte tief Luft. »Ich muss mich bei Ihnen entschuldigen. Ihr Ehemann hat mir erzählt, was sie alles nach dem Tod Ihres Vaters durchmachen mussten. Wir hatten gerade erst von seinem Ableben erfahren — Nachrichten sind in den weniger zivilisierten Teilen der Welt oft sehr lange unterwegs — und hatten beschlossen, nach England zurückzukehren, als unser Schiff
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