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Effington 06 - Verborgene Verheissung

Effington 06 - Verborgene Verheissung

Titel: Effington 06 - Verborgene Verheissung
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zusammen.
    »Sie nahm die Angelegenheit selber in die Hand und lief mit den Kindern fort.«
    »Lief fort?« Helena schüttelte verwirrt den Kopf. »Was meinst du damit, sie lief fort?«
    »Sie ist weg, Mutter«, fauchte Marcus. »Sie hat sich mitten in der Nacht weggeschlichen.«
    »Das glaube ich nicht«, wehrte Helena ab.
    »Es ist wahr, Lady Pennington«, bestätigte Townsend. »Meine Cousine war gestern Abend überaus aufgebracht. Offen gestanden, fand ich sie ein wenig unverständig und sehr labil. Ihr Verhalten bestätigt das. Sie ist offensichtlich nicht geeignet, der Vormund wehrloser Kinder zu sein. Ich hörte auch, sie sei keine besonders gute Gouvernante gewesen.«
    »Was glauben ...« Reggie ging drohend auf Townsend zu.
    »Nicht jetzt«, hielt Marcus ihn zurück.
    »Vielleicht war Gwendolyn als Gouvernante nicht besonders geeignet.« Helenas Ton entsprach dem ihres Sohnes. »Sie war sehr jung, außerdem ist dieser Beruf nicht für jede Frau geeignet, wie ich aus Erfahrung weiß. Doch Gwendolyn und diese Kinder lieben einander, und das, Lord Townsend, kann man nicht hoch genug schätzen. Was die Labilität betrifft, die Sie entdeckt haben wollen ...« Helena straffte die Schultern. »Es ist mir völlig gleichgültig, ob sie ein bisschen überspannt ist, ich mag sie sehr. Ich habe sogar große Zuneigung zu ihr entwickelt. Marcus.« Sie wandte sich an ihren Sohn. »Ich habe wirklich viel zu viel Mühe in diese Angelegenheit gesteckt, um sie so enden zu lassen. Gwendolyn ist die idealste Frau, die dir je begegnet ist, und du wärest ein kompletter Narr, sie einfach so entkommen zu lassen.«
    »Ich habe nicht die Absicht, sie zu verlieren, Mutter.« Er sah sie misstrauisch an. »Was soll das heißen: Du hast viel zu viel Mühe in diese Sache gesteckt?«
    »Habe ich das gesagt?« Panik blitzte in ihren Augen auf, und sie blickte zu Whiting. Ein belustigtes Lächeln umspielte ihre Lippen. »Ach, es spielt wohl jetzt keine Rolle mehr.« Sie verflocht die Hände ineinander. »Es ist wirklich alles bisher so gut gelungen. Allerdings solltest du vielleicht wissen«, sie holte tief Luft, »dass du sie nie hättest heiraten müssen.«
    »Natürlich musste ich ...« Marcus verengte die Augen. »Etwas genauer, bitte, Mutter.«
    »Jeffrey?« Sie warf wieder einen hoffnungsvollen Blick auf den Anwalt.
    »Das war nicht meine Idee«, erwiderte Whiting bestimmt. »In Wahrheit, meine liebe Helena, war ich ein ebenso ahnungsloses Opfer in dieser Sache wie dein Sohn. Und ich werde dich jetzt nicht retten.«
    Meine liebe Helena?
    »Also gut.« Sie seufzte tief. »Marcus, Liebling.« Sie hielt inne und suchte nach den passenden Worten. Das verhieß nichts Gutes.
    »Kannst du dich erinnern, dass ich deinem Vater oft in geschäftlichen Angelegenheiten behilflich war? Besonders bei der Korrespondenz?«
    »Ja«, antwortete Marcus gedehnt.
    »Er war berüchtigt für seine furchtbare Handschrift, sie war fast unleserlich.« Sie schüttelte den Kopf. »Es war wirklich schade. Er konnte sich so hübsch ausdrücken, man konnte nur nichts lesen.«
    Marcus knirschte mit den Zähnen. »Fahr fort, Mutter.«
    »Du musst mich schon auf meine Weise erzählen lassen, sonst ergibt es keinen Sinn«, gab sie beleidigt zurück. »Wie ich schon sagte, selbst zu Beginn unserer Ehe half ich ihm schon. Im Laufe der Zeit übernahm ich praktisch alle Schreibarbeiten für ihn, sogar«, sie wand sich, »seine Unterschrift hatte ich im Laufe der Zeit gelernt.«
    »Was versuchst du mir zu sagen?« Marcus hielt den Atem an.
    »Das ist jetzt ein wenig schwierig ...» Sie machte eine Pause, offenbar musste sie ihren Mut zusammennehmen. »Der Briefwechsel zwischen deinem Vater und dem von Gwendolyn über das Ehearrangement und all die anderen Dokumente — die habe ich selbst geschrieben.«
    »Wie bitte?« Marcus erstarrte vor Schreck.
    »Ich habe die Unterschrift deines Vaters daruntergesetzt, und auch die von Lord Townsend. Ich kannte Lord Townsends Unterschrift. Sie stand unter einem Dokument, ich glaube, es war ein Kaufvertrag.« Sie richtete ihren Blick auf Reggie. »Es war überaus einfach. Das war keine Handschrift, das war ja eher ein Gekritzel.«
    »Das ist ja interessant«, murmelte Reggie.
    »Oh, ich bin sicher, er hätte das gebilligt«, fügte sie schnell hinzu. »Lord Pennington und Lord Townsend hatten tatsächlich einmal über eine solche Verbindung gesprochen, und ich zweifle nicht, dass sie zu einer für beide Seiten annehmbaren Einigung
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