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Effington 06 - Verborgene Verheissung

Effington 06 - Verborgene Verheissung

Titel: Effington 06 - Verborgene Verheissung
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Meinung, er müsste euer Vormund sein. Er will, dass ihr nach Townsend Park zurückkehrt.«
    »Zu Gurkengesicht?« Patience schauderte. »Was für ein furchtbarer Gedanke.«
    Charity runzelte die Stirn. »Kann Onkel Marcus denn nichts dagegen unternehmen?«
    Gwen schüttelte den Kopf. »Ich fürchte, das wird er nicht können. Deshalb glaube ich, wir sollten uns möglichst schnell so weit wie möglich von England, beziehungsweise von Lord Townsend, entfernen.«
    »Aber könnten wir Onkel Marcus nicht mitnehmen?«, wollte Hope wissen. »Er sieht aus, als könnte er ein Abenteuer vertragen.«
    »Natürlich können wir ihn nicht mitnehmen«, erwiderte Patience ungeduldig. »Er ist viel zu anständig für ein solches Abenteuer.«
    »Tante Gwen?« Charity sah sie neugierig an. »Hattest du nicht gesagt, weglaufen löst keine Probleme?«
    Gwen zuckte innerlich zusammen. »Ja, das kann schon sein, dass ich so etwas Ähnliches ...«
    »O nein, du hast genau das gesagt.« Hope nickte. »Ich erinnere mich ganz genau.«
    »Als wir als blinde Passagiere zu den Freundschaftsinseln fahren und dort vom Fischfang leben wollten«, fügte Patience hinzu.
    »Warum war es nicht in Ordnung, als wir weglaufen wollten, und jetzt ist es in Ordnung, wenn du weglaufen willst?« Charitys Frage brachte es auf den Punkt.
    Colette prustete.
    »Eine ausgezeichnete Frage, Gwendolyn«, sagte Madame. »Vielleicht hast du auch eine ausgezeichnete Antwort darauf?«
    Hope knuffte Patience in die Seite, und beide Mädchen grinsten. Auch auf Charitys Gesicht breitete sich ein Lächeln aus.
    »Schön, dass ihr das alles so amüsant findet.« Gwens Empörung gab ihr Zeit, über diese ausgezeichnete Antwort nachzudenken. »Natürlich habe ich eine. Ich ...«
    »Die würde ich allerdings auch gerne hören«, ertönte Marcus' Stimme hinter ihr.
    Das Herz blieb ihr stehen, und eine Flut an widersprüchlichen Emotionen überwältigte sie in ihrem Inneren. Er würde sie natürlich von ihrem Vorhaben abhalten, und das wäre eine Katastrophe. Sie musste sich allerdings eingestehen, sich noch nie so gefreut zu haben, eine Stimme zu hören.
    Sie drehte sich zu ihm um und widerstand dem Drang, sich in seine Arme zu werfen.
    »Guten Abend, meine Damen.« Marcus sprach alle an, doch sein Blick haftete auf Gwen. »Wundervolle Nacht für eine Reise, finden Sie nicht?«
    »Endlich«, seufzte Colette erleichtert. »Wir hatten schon Angst, Sie würden es nicht rechtzeitig schaffen.«
    »Heute hat einfach alles länger gedauert als erwartet.« Er zuckte entschuldigend die Achseln, als sei er lediglich zu spät zum Abendessen nach Hause gekommen. »Obwohl ich herausfand, ob#und welches Schiff heute Nacht nach Amerika abfahren würde und auch wusste, dass ich reichlich Zeit hatte, vor der Abfahrt hier zu sein. Sie müssen wissen, seit wir in London ankamen ...«
    »Wir?«, fragte Gwen scharf. Ihr Magen zog sich zusammen.
    »Reggie, ich und dein Cousin.«
    »Du hast ihn mit hierhergebracht?« Gwen fühlte eine Welle von Niederlage und Betrug über sich hinwegspülen. »Wie konntest du?«
    »Ich musste ihn mitbringen«, sagte Marcus bestimmt. »In Anbetracht dessen, was Whiting und ich letzte Nacht erfahren haben, schien es das einzig Richtige.«
    »Richtig für wen?« Sie blitzte ihn wütend an. »Für dich und all die anderen Männer und ihre Gesetze, die sich keine Gedanken um unsere Bedürfnisse und Sehnsüchte und Wünsche machen?«
    »Wer zieht jetzt voreilige Schlüsse?« Marcus war völlig ruhig, geradezu gelassen.
    Sie konnte es nicht fassen. Hatte er immer noch nicht verstanden, dass es um die Zukunft ihrer Nichten ging? Wie sollte sie ihm das jemals verzeihen?
    »Es ist nicht so, wie du denkst«, fing Marcus an.
    »Es ist genau so, wie ich denke«, fauchte sie. »Du willst die Kinder diesem Mann überlassen. Meinem Cousin«, sie spuckte ihre Vorwürfe förmlich aus, »der sich nicht für sie interessiert, sondern nur für ihr Vermögen!«
    »Sie tun Ihrem Cousin Unrecht, Lady Pennington.« Eine männliche Stimme ertönte hinter ihr. »Er handelte auf meinen Wunsch.«
    Gwen wirbelte herum. Eine große, schlanke Gestalt trat aus dem Schatten des Nebels.
    »Papa?« Charitys erschrockenes Flüstern war hinter Gwen zu hören.
    Papa?
    Einen Augenblick war es, als sei die Zeit stehen geblieben. Der Fremde betrachtete mit einem zögerlichen Lächeln und unverhohlener Liebe ihre Nichten. Seine ... Töchter?
    »Papa!«, schrie Hope und warf sich auf ihn, dicht gefolgt von ihren
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