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Edvard - Mein Leben, meine Geheimnisse

Edvard - Mein Leben, meine Geheimnisse

Titel: Edvard - Mein Leben, meine Geheimnisse
Autoren: Zoë Beck
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aber es ist dunkel genug, sodass man das nicht sehen kann. »Also, wer jetzt, äh, besser küsst. Ich fände es nicht so, äh, schlimm, wenn Constanze nicht so gut, also, küssen könnte. Das, äh, kommt doch mit der Zeit.«
    Karli seufzt. »Du weißt aber nicht viel über Mädchen, was? Ein Junge kann total toll sein, aber wenn er nicht küssen kann, ist er sofort unten durch. Glaub mir.«
    »Oh, äh, hast du denn schon, äh, viel, also, geküsst? Also, Jungs, meine ich?«
    »Na, aber mehr als du Mädchen geküsst hast«, sagt sie. »Ich schlage vor, du übst das mal.«
    »Wie, üben?«
    »Na üben. Jemanden küssen.«
    »Wen denn? Arthur?« Ich schüttele genervt den Kopf. »Nein, ich kann doch nicht einfach jemand anderen küssen. Wenn es so weit ist, küsse ich Constanze.«
    »Ohne Übung? Edvard, das würde ich mir noch mal gut überlegen. An meiner alten Schule gab es einen total tollen Jungen, er war in der Klasse über mir, und alle Mädchen waren total verknallt in ihn. Alle außer mir natürlich. Jedenfalls hat er sich in Marlene verliebt, die sah fast genauso aus wie Constanze. Überhaupt war sie Constanze ziemlich ähnlich. Egal, die beiden trafen sich ein paarmal, und dann war Schluss. Das Ganze hat nicht mal zwei Wochen gehalten. Ich hab Marlene gefragt, warum sie ihn abgeschossen hat, und sie sagte mir: ›Der Idiot hat geküsst wie ein nasser Schwamm. Und als ich ihm gesagt habe, er soll mal was anderes versuchen, hat er an meiner Zunge rumgesaugt wie an einem Strohhalm. Es war widerlich!‹ Tja. So viel zur großen Liebe.«
    Ich schlucke. »Ist das denn wirklich so schwierig?«, frage ich.
    »Du hast ja keine Ahnung, was man alles falsch machen kann.«
    »Äh, was denn?«
    Und dann sagt sie: »Pass mal auf. Ich zeig’s dir.« Dreht sich zu mir um, packt meinen Kopf mit beiden Händen und – küsst mich. Ganz leicht auf die Lippen. Mein Herz schlägt wie wild, und ich habe das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen.
    »Das … war jetzt aber nicht so schwer«, sage ich endlich, als ich wieder langsamer atmen kann.
    »Das war auch erst der Anfang.« Jetzt küsst sie mich wieder und schiebt ihre Zunge zwischen meine Zähne.
    »Iiiiih«, schreie ich und stoße sie weg.
    »Oh Mann«, sagt sie und klingt genervt, »wenn du das bei Constanze auch machst, wird das bestimmt ein voller Erfolg mit euch.«
    Was soll ich sagen? Sie hat recht, oder? Also habe ich mit Karli Küssen geübt. Sie hat noch gesagt, dass da gar nichts bei wäre, aber da hat sie mich angelogen. Oder vielleicht hat sie es auch nicht gewusst, aber ich habe einen Megaständer bekommen – von Karli! Und wenn ich jetzt daran denke, bekomme ich wieder einen!
    Habe ich Constanze betrogen? Ich habe das Gefühl, dass ich sie betrogen habe. Dabei sind wir nicht mal zusammen.
    Ich kann doch nie wieder irgendwo hingehen. Wenn ich sogar von Karli einen Ständer bekomme! Und wenn das rauskommt, dass ich mit Karli geknutscht habe – eigentlich ist Karli doch gar kein richtiges Mädchen, oder? Ich meine, ich kenne keinen Jungen, der Karli toll findet, so als Mädchen.
    Vielleicht kümmere ich mich erst mal um dieses Problem. Nicht, dass Anselm und Arthur gleich zurückkommen, und ich hab immer noch einen Ständer.

Mittwoch, 21.9., 23:38 Uhr
    Arthur und Anselm kamen gerade mit Pudel zurück, als ich fertig war.
    »Hast du Schnupfen?«, fragt mich Anselm, weil ich noch mit Taschentüchern rumhantiere.
    Arthur sieht ganz komisch aus. Anselm erzählt mir dann, sie waren so lange weg, weil Arthur ganz viel rauchen wollte, sozusagen noch ein paar Kippen auf Vorrat. Und dann musste er ganz schlimm kotzen, und es dauerte ewig, bis er wieder halbwegs laufen konnte und nicht mehr auf der Parkbank lag und »Geh zurück und lass mich hier sterben« jammerte.
    Zum Glück für mich. Arthur hätte nämlich bestimmt sofort kapiert, was ich hier veranstaltet habe.
    So wirft er sich aber nur auf seine Isomatte und stöhnt: »Nie wieder. Ich rauche nie, nie wieder.« Dann rollt er auf die Seite. »Nie wieder so viele hintereinander, meine ich.«
    »Alles klar«, sage ich.
    »Als was gehen wir zur Star Trek Convention?«, haucht er.
    »Anselm geht als Ferengi«, sage ich.
    »Ich will nicht schon wieder als Ferengi gehen«, sagt Anselm. Als er zum ersten Mal mit uns zu einer Star Trek Convention gegangen ist, kannte er noch keine einzige Folge, und wir haben behauptet, dass die Ferengis die coolsten Typen überhaupt sind. Er hat erst später rausgefunden, dass es gar
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