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Echte Vampire beißen sanft

Titel: Echte Vampire beißen sanft
Autoren: G Bartlett
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Valdez knurrte noch einmal, ein langgezogener, gefährlich klingender Laut, bei dem ich eine Gänsehaut bekam. »Lass das , wer auch immer du bist! Gloriana geht nirgendwohin, es sei denn, du willst dich mit mir anlegen.« Er näherte sich mir rücklings, bis sein Schweif meine Beine streifte. »Reiß dich zusammen und leg einen Zahn zu, Glory. Ich schätze mal, es hört auf, sobald wir drin sind.«
    Ich tappte benommen nach meinen Einkaufstüten,schleppte mich zum Hintereingang und tippte meinen Zugangscode in das Kästchen neben der Tür. Vampire legen großen Wert auf Sicherheit. Hastig betraten wir das Haus, und sobald die Stahltür hinter uns ins Schloss gefallen war, ging es mir in der Tat besser.
    Valdez stupste mich an. »Na, alles klar? «
    »Ja. Puh, das war ganz schön unheimlich.« Ich stapfte die Treppe hinauf. Ihr habt inzwischen gerafft, dass Valdez kein gewöhnlicher Vierbeiner ist, oder?
    »Pass auf meine Twinkies auf, ja?« Mein Hund steht auf Knabberzeug und Billigkuchen mit Cremefüllung, und wenn er gelegentlich ein Steak verlangt, dann bekommt er auch
das, denn ich weiß, er würde sein Leben für mich lassen. Einige seiner Vorgänger haben das auch getan, leider. Grauenhaft, nicht?
    War natürlich nicht meine Idee.Aber als Blade und ich uns vor ein paar Jahrhunderten zum ersten Mal getrennt haben, hat er darauf bestanden, dass ich einen Bodyguard brauche. Er hat mir gar keine Wahl gelassen,und da er mich zum Vampir gemacht hat, akzeptiere ich seine Entscheidungen für gewöhnlich. Was nicht heißen soll, dass ich ihm blind gehorche. Ich habe schließlich meinen Stolz. Aber in diesem Fall habe ich mich gefügt. Natürlich würde ich mir nie einen menschlichen Bewacher aufhalsen lassen, der mir auf Schritt und Tritt folgt. Darauf kann ich nun wirklich verzichten, und wenn er noch so gut aussähe. Aber Jerry hatte ohnehin nicht vor, mich einem muskelbepackten Adonis anzuvertrauen. Er weiß von meinem kleinen Problem in Sachen Enthaltsamkeit.
    Also haben wir uns auf Wachhunde geeinigt, die aus unerfindlichen Gründen stets Valdez heißen und neuerdings sogar ihre Gestalt verändern können. Allerdings dürfen sie in meiner Gegenwart ausschließlich als Hund auftreten. Was meint ihr, ist Jerry eifersüchtig? Umso besser. Wie dem auch sei, jeder meiner Hunde ist Jerry zu unbedingtem Gehorsam verpflichtet, und der aktuelle Valdez bildet da keine Ausnahme. Keine Ahnung, was er ausgefressen hat. Jedenfalls muss er irgendeine Schuld abdienen und gibt einen furchtlosen und hundertprozentig loyalen Beschützer ab.
    »Meine Migräne ist wie weggeblasen. Meinst du, da steckte Mainwaring dahinter?«
    »Wohl kaum. Zugegeben, mit ihm ist nicht gut Kirschen essen, und man sollte es tunlichst vermeiden, ihn zu reizen, aber du hattest schon Kopfschmerzen, bevor er aufgetaucht ist.«
    »Stimmt.« Ich aktivierte meinen mentalen Schutzschild,damitValdez
meine Gedanken nicht lesen konnte, ehe ich an einen Abend vor gar nicht allzu langer Zeit dachte, an dem mir Mainwaring gleich hier, im Hausflur vor meiner Wohnungstür, seine dunkle Seite offenbart hatte. Ich war ganz auf mich gestellt gewesen, denn Valdez hatte lammfromm am Fuße der Treppe gesessen, von Richard hypnotisiert, und natürlich konnte er sich danach nicht an diese Begebenheit erinnern. »Mainwaring hatte also nichts damit zu tun.«
    »Mainwaring? Du hast Ricardo gesehen?« Das war Florence, die sogleich aufsprang, als ich eintrat, und mir eine der Tüten abnahm. »Nicht, dass es mich interessieren würde. Mit dem bin ich fertig.«
    »Ach, ja? Er benutzt nämlich unsere Privatparkplätze, als würde er hier wohnen.«
    »Bei mir nicht.« Flo griff zu einer Flasche Nagellackentferner und einem Beutel Wattepads. »Ich hasse mysteriöse Männer. Diese ständige Geheimniskrämerei! Tja, ich verrate dir jetzt auch mal ein Geheimnis: Ich hatte noch nie so einen grauenhaften Liebhaber wie ihn.« Flo war so aufgebracht, dass ihr Gesicht rot anlief, was bei Vampiren äußerst selten vorkommt. Uns steht dafür einfach nicht genügend Blut zur Verfügung, es sei denn, wir haben uns gerade genährt. Auf dem Tisch standen drei leere Flaschen Blutonic. Ah ja. Flo hatte offenbar ordentlich zugeschlagen.
    Leider lässt sie mich nie ihre Gedanken lesen. Ich habe es weiß Gott schon oft versucht. Dafür liest sie meine. Das tun alle,sofern ich keine mentale Blockade errichte, was mir wie gesagt Kopfweh verursacht.Aber die sind anders als der Schmerz gerade eben. Wie dem
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